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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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kennen jetzt gemeinsam nur noch einen Gegner. Das sind die Bullen. Verstanden?«
    »Verstanden, Boss«, knurrte Neros Leibwächter. Ganz schien auch er dem Frieden noch nicht zu trauen.
    Busato warf seinem Leibwächter einen scharfen Blick zu. Dieser Blick wirkte. Der Mann spurtete los. Kaum war er aus der Tür, da merkte man, wie erleichtert er über die Aufhebung des strengen Zeremoniells war.
    »Racky! Miller! runterkommen! Die Chefs warten auf euch! Los, los, los!«
    Auch der Nero-Leibwächter hatte sich in die Halle begeben. Er wiederholte noch einmal das, was sein bisheriger Feind und jetziger Kollege schon mit dröhnender Stimme durch das Haus gebrüllt hatte.
    Die anderen Leibwächter, die im Haus verteilt waren, merkten sehr schnell, was passiert war. Die Stimmung lockerte sich. Es dauerte nicht lange, bis die bisherigen Gegner in Gruppen zusammenstanden.
    Sekunden später gab es nur noch zwei Männer, die sich wunderten. Es waren Busato und Nero. Staunend mussten sie feststellen, dass ihre Vormänner, die eigentlichen Vollzugschefs des Syndikats, sich offenbar nicht erst seit eben verstanden. Nero pfiff verwundert durch die Zähne.
    Busato sprach das aus, was sein neuer Kollege dachte. »Ich habe den Eindruck, Ihr beide habt euch wenig an die Befehle gehalten, was?«
    Neros Vormann gab die Antwort. »Wir wussten, das es eines Tages so kommen wird. Außerdem pfeifen wir auf alles Geld, wenn wir uns gegenseitig umbringen sollen.«
    Busato fand als Erster die Fassung wieder. »Okay«, sagte er. »Wenn ihr beiden es gewöhnt seid, zusammenzuarbeiten, dann seid ihr gerade die richtigen Männer für die kommende Aufgabe. Heute Nacht müsst ihr noch ein dickes Ding veranstalten. Wenn da was schiefgeht, geht alles schief. Ihr haftet beide mit eurem Kopf dafür, dass die Sache klappt.«
    »Also, was soll passieren? Und was bringt uns das ein?«
    Busato und Nero schlugen in schöner Eintracht einen Stadtplan von Lower Westchester auf.
    Busatos Kugelschreiberspitze stieß zielsicher auf die California Road in Mt. Vernon nieder.
    »Hier passiert es«, sagte er.
    ***
    Der Uhrzeiger des Vernehmungsraumes sprang auf genau ein Uhr. Immer noch wurde Scotty Rock verhört.
    »Sie haben gestern Abend in Ihrer ersten Aussage gesagt, dass wir alle gefährdet sind. Nicht nur Sie. Nicht nur irgendjemand, sondern die ganze Stadt. Sie wissen, was das bedeutet. Sie wissen, welches höllische Ding dieser Lulla gefunden hat. Und sie wissen, in welchen Händen sich diese Bombe jetzt befindet. Wir wissen es noch nicht. Der Einzige, der das Unheil abwenden kann, sind Sie. Sie allein, Scotty Rock. Also, sprechen Sie.«
    Es schien so, als habe er mir gar nicht zugehört.
    »Sprechen Sie«, sagte Phil.
    »Ich habe alles gesagt, was ich weiß«, behauptete Scotty Rock.
    »Nein. Noch lange nicht. Es fehlen noch viele Einzelheiten«, gab ich zu bedenken.
    »Wohin wollten Sie mich bringen?«, fragte Joe Brandenburg.
    »Wer ist Ernie?«, knallte der alte Neville eine Frage dazwischen.
    »Ich kann nicht mehr«, beklagte sich Scotty Rock. »Gebt mir endlich eine Zigarette.«
    Nach dem' ersten Zusammenbruch in dem Verhör, das Phil zusammen mit Joe Brandenburg mit ihm geführt hatte, war Rock ziemlich eisern gewesen. Er hatte sogar zum Teil seine ersten Aussagen widerrufen. Schließlich wusste er nicht, dass wir in der Zwischenzeit einiges ermittelt hatten.
    Er gab nur zu erkennen, dass er nichts mehr sagen wollte. Ich hielt ihm meine Zigarettenschachtel unter die Nase. Gierig griff er nach einem Stäbchen. Brandenburg gab ihm Feuer.
    Scotty Rock machte einen tiefen Zug. Während der ersten zwei, drei Sekunden ließ ich ihn in Ruhe.
    »Für wen haben Sie gearbeitet, Rock?«, fragte ich dann.
    Aus flehenden Augen schaute er mich an. »Ich habe ab und zu etwas für Neros Verein getan. Wirklich, nur ab und zu«, sagte er leise.
    »Für wen hat Ernie gearbeitet?«
    Dieses eine Mal stutzte er noch. Schließlich sank er wieder ergeben in sich zusammen. »Ernie arbeitet auch für Nero.«
    Jetzt kam ein Tief schlag für ihn.
    »Arbeitete«, sagte ich.
    »Arbeitete?«, wiederholte er verwundert.
    Ich nickte ihm zu. »Ernie ist außer Gefecht. Fast zur gleichen Zeit, als Sie gefasst wurden, habe ich Ernie überrascht.«
    Diese Mitteilung erregte ihn so, dass er die knapp halb gerauchte Zigarette im Aschenbecher ausdrückte. »Das ist unmöglich«, meinte er, »Ernie lässt sich nicht überraschen.«
    »Soll ich es Ihnen beweisen?«
    »Darauf bin ich

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