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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seine beiden Besucher traten näher, und der Major schloss die Haustür hinter ihnen.
    »Ich bitte um Ihre Legitimation«, sagte er dann. Er hielt sich damit genau an seine Vorschrift.
    »Bitte«, sagte General Fletcherson. Er reichte dem Major einen normalen Dienst- und einen Spezialausweis. Winnaccer schaute sich die Papiere genau an. Als ihm der Colonel ebenfalls die Ausweise reichen wollte, winkte er ab. »Wenn ein General echt ist, ist es der ihn begleitende Colonel auf jeden Fall.«
    General Fletcherson nickte wohlwollend. Dann räusperte er sich. »Major, wir haben eine peinliche Überraschung für Sie. Ich muss Sie leider bitten, mich zur Ausführung eines dringenden Auftrags zu begleiten. Wir müssen von hier aus sofort nach Mitchell Air Forces-Base fahren und von dort mit einer Sondermaschine an einen Ort fliegen, der Ihnen erst unterwegs bekannt gegeben wird. Ich darf Sie bitten, das notwendige Gepäck für einen etwa vierundzwanzigstündigen Aufenthalt mitzunehmen.«
    »Selbstverständlich bin ich jederzeit bereit, meine Aufgaben zu erfüllen«, sagte Major Winnaccer.
    Wieder nickte der General wohlwollend.
    Winnaccer führte seine beiden Besucher in ein neben der Diele liegendes Arbeitszimmer. »Fünf Minuten, Sir«, bat er.
    Es dauerte fast zehn Minuten, bis er in Uniform zurückkam. In der rechten Hand hatte er einen kleinen Koffer.
    »Noch einmal: Es tut mir außerordentlich leid, zu dieser Stunde…«, sagte der General.
    Major Winnaccer lächelte. »Ich bin es gewöhnt.«
    Nach weiteren zwei Minuten hatten die drei Offiziere das Haus verlassen und gingen auf den Wagen zu. Der Sergeant stand schon bereit. Die Offiziere stiegen ein. Während der Wagen anfuhr, winkte aus dem Fenster im ersten Obergeschoss eine junge Frau. Major Winnaccer winkte zurück, und der General legte grüßend die Hand an die Mütze.
    »Meine Dienststelle ist verständigt?«, fragte Winnaccer, als der Wagen die New Rochelle Road erreicht hatte und dort nach rechts abbog.
    Er bekam keine Antwort. Stattdessen spürte er plötzlich einen Stich im rechten Oberarm. Dann wurde es dunkel um ihn.
    ***
    Das deprimierende Hellgrau eines heraufdämmernden regnerischen Tages drang durch alle Fenster und zeigte uns, wie spät es schon war.
    Scotty Rock hatte auf alle Fragen bereitwillig Antwort gegeben. Seine Aussagen waren auf dem Diktatband gespeichert.
    Es war viel, was er gesagt hatte. Und doch waren es nur Mosaiksteinchen. Vieles von dem, was er wusste, wusste er nur aus zweiter oder dritter Hand.
    Einen Beweis gegen die beiden Syndikatsbosse hatte er uns nicht geliefert.
    Zwischendurch hatten wir ihm kurze Pausen gelassen. Es waren die Zeiten, in denen wir versucht hatten, aus Ernie Venez etwas herauszubekommen.
    Venez hatte so gut wie nichts gesagt. Ein einziges Mal hatte er seinen Widerstand aufgegeben. Dabei hatte er uns nur das bestätigt, was wir inzwischen selbst wussten. Seine Identität als Ernie Venez.
    Der Erkennungsdienst hatte den anderen Verbrecher identifiziert. Es war ein gewisser Paul Strong, vorbestraft wegen eines Raubüberfalles in Chicago. Ganz offensichtlich gehörte er zu dem Kreis von Leuten um die beiden Ernies, die vor Jahren in Chicago zusammengearbeitet hatten.
    In New York war Strong bisher nicht aufgefallen. Joe Brandenburg hatte ihn im Bellevue Hospital nicht als einen der Mittäter vom Nachmittag in Daddys Place wiedererkennen können.
    Der einzige Zeuge gegen ihn war ich. Ich hatte gesehen, dass Strong zusammen mit Venez und dem dritten in das Lokal »Lum Yan« gegangen war. Gleich darauf hatte die Schießerei begonnen.
    Der Anschlag im »Lum Yan« war misslungen. In diesem Fall hatten die vorgesehenen Opfer zuerst geschossen.
    Der dritte Mann aus dem Lieferwagen war dabei umgekommen. Er war der einzige Beteiligte, der noch im Lokal war, als die Polizei eintraf. Ich hatte mich geirrt, als ich die Sirene hörte und dachte, jener Streifenwagen sei zum »Lum-Yan« unterwegs. In Wirklichkeit war die Polizei erst alarmiert worden, als alles vorbei war.
    Den toten dritten Mann aus dem Lieferwagen hatte auch unser Erkennungsdienst nicht in seinen Akten gefunden. Die Anfrage an Interpol war unterwegs.
    »Und nun?«, Phil stand in der Tür. Er hatte gerade Scotty Rock in unseren Zellenbau zurückgebracht.
    Niemand wusste eine Antwort auf diese Frage.
    Neville räusperte sich. »Der Jugend von heute geht alles nicht schnell genug«, meinte er. »Seit Jahren wissen wir, dass die ›Zwiebel‹ also John Busato, und

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