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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein Gegenspieler Picky Nero die Finger bei zahlreichen Verbrechen im Spiel haben. Seit Jahren versuchen wir vergeblich, den beiden das Handwerk zu legen. In jahrelanger Arbeit sind wir noch nie so weit gekommen wie in den letzten fünf Stunden. Ihr aber sitzt da, macht ratlose Gesichter und fragt, wie es jetzt weitergehen soll.«
    »Richtig«, klang es von der Tür her. Wir fuhren herum. Mr. High war leise hereingekommen. Auch er sah übernächtigt aus.
    »Sie?«, wunderte sich Phil.
    Mr. High lachte kurz. »Ja, ich. Was meint ihr wohl, wie viel Arbeit es kostet, um die ganze Streitmacht wieder zu demobilisieren? Ein Großalarm ist schnell ausgelöst. Das kostet ein paar Telefongespräche. Dann steht alles da. Unsere Leute, die City Police, die Staatspolizei und alles, was sonst noch so dazu gehört. Alles das nachher wieder rückgängig zu machen, die Berichte dazu zu schreiben und was sonst noch so notwendig ist, das macht die Sache erst schwierig. Wie weit seid ihr?«
    Er zog sich einen Stuhl heran und ließ sich zwischen uns nieder. Ich erstattete ihm kurz Bericht. Die anderen machten ihre Bemerkungen dazu.
    Mr. High war zufrieden. »Ich kann unserem Neville nur recht geben. In den letzten fünfzehn Stunden sind wir tatsächlich viel weitergekommen als in den ganzen Jahren vorher. Wir haben doch jetzt Spuren. Nachdem wir wissen, dass es gegen Busato und Nero nicht nur einen starken Verdacht gibt, sondern deutliche Hinweise und Zeugenaussagen, werden wir es über kurz oder lang schaffen. Natürlich, wenn es schnell geht, können wir besonders zufrieden sein. Aber wenn es länger dauert, dann ist es doch die Hauptsache, dass wir überhaupt ans Ziel kommen.«
    »Wir wissen nicht was die Gegenseite vorhat«, gab ich zu bedenken.
    »Gerade deshalb rate ich abzuwarten«, meinte Mr. High. »Wir stehen jetzt in der besseren Position. Uns ist bekannt, dass sich keine Bombe in den falschen Händen befindet. Nach alledem, was wir wissen, nimmt aber die Gegenseite an, eine Bombe zu'haben. Dieser Umstand zwingt Busato und Nero dazu, irgendwie aktiv zu werden. Wenn es so weit ist, finden wir unsere Möglichkeit. Wir wissen jetzt, wo der Feind steht. Das ist ein taktischer und strategischer Vorteil.«
    Niemand von uns allen ahnte zu diesem Zeitpunkt, morgens um fünf, dass sich die erbitterten Feinde Busato und Nero unter dem Zwang der Ereignisse inzwischen verbündet hatten.
    ***
    Entschlossen knipste Linda Winnaccer die Nachttischlampe an und griff nach dem Magazin, das neben der Lampe lag.
    In den 90 Minuten, seit sich ihr Mann hastig verabschiedet hatte, war es ihr nicht mehr gelungen, tiefen Schlaf zu finden. Immer wieder war sie nach wenigen Minuten aufgewacht. Jetzt gab sie es ganz auf. Sie blätterte im Magazin und suchte nach einem Lesestoff, der sie für den kurzen Rest der Nacht iesseln könnte.
    Sie drückte auf die Taste des Rundfunkempfängers. Das Nachtprogramm ging gerade zu Ende.
    Nach einer kurzen Pause meldete sich der Nachrichtensprecher. Was er zu melden hatte, interessierte Linda Winnaccer nicht besonders.
    Doch dann wurde sie aufmerksam.
    Der Wetterbericht.
    Unwillkürlich zog Mrs. Winnaccer die Bettdecke höher, als sie die Vorhersage hörte: »Im äußersten Nordwesten der Staaten, besonders im Raum der Long Island Bucht, erneut trübes und nasskaltes Wetter. An der übrigen Ostküste heiter bis leicht bewölkt und frühsommerlich warm…«
    Linda Winnaccer ließ sich in die Kissen zurücksinken und schloss die Augen. Sekundenlang träumte sie von einem sonnigen, warmen Tag in Washington. Ein Besuch bei ihrer Schwester war ohnehin schon lange überfällig.
    30 Dollar würde sie der Hin- und Rückflug kosten. Diese Ausgabe passte auch außerplanmäßig in ihren Etat.
    Die Offiziersfrau schaute auf die Uhr. Kurz vor halb sechs.
    Auf dem Schreibtisch Major Winnaccers lag ein Flugplan.
    »7.25 Uhr…«, murmelte Linda Winnaccer und fuhr mit dem Zeigefinger an der Zahlenkolonne entlang. Um 8.20 Uhr war die Maschine Washington.
    Der Rückflug am frühen Abend war ebenso günstig. Der Entschluss stand fest. Linda Winnaccer streckte sich und gähnte noch einmal. Sie ging zum Fenster und schaute hinaus.
    Für das Gebiet um New York hatte sich der Wetterbericht nicht geirrt. Draußen war es deprimierend grau, die dunklen Wölken jagten über den Himmel.
    Mrs. Winnaccer griff zum Telefon. Sie wählte-YU 6-5000. Eastem Airways meldete sich und nahm die Platzreservierung für den Flug nach Washington entgegen.
    Mit

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