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0482 - Die mörderischen City-Gnome

0482 - Die mörderischen City-Gnome

Titel: 0482 - Die mörderischen City-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Klinge und fiel steif zu Boden. Gleichzeitig verlosch auch das grüne kalte Feuer der Stange. Sie sah wieder völlig normal aus.
    »Mister!«
    Der ächzende Schrei des Fahrers ließ eine Blutwelle in meinen Kopf hochsteigen. Gleichzeitig machte ich mir Vorwürfe, weil ich mich, nur auf den einen Gegner konzentriert und den zweiten nicht mehr beachtet hatte.
    Ich wandte mich langsam um.
    Meine Befürchtungen wurden bestätigt. Er hatte sich eine Geisel genommen. So klein er war, an Gefährlichkeit ließ er nichts zu wünschen übrig. Er hatte seine Arme ausgestreckt und die Stange in den offenen Wagen hineingeschoben. Sie befand sich nur mehr eine Handlänge vom Gesicht des Fahrers entfernt.
    »Ich töte ihn!« kreischte der Zwerg. »Ich werde ihn durchstoßen und das Zeichen Aibons setzen.«
    Nur Ruhe konnte es jetzt bringen. Deshalb fiel mein Nicken sehr bedächtig aus.
    »Wer bist du?«
    »Malik!«
    »Ich kenne deine Stimme.«
    »Ja, ich war einmal ein Mensch. Erinnere dich, vor der Klinik, da hast du mich und meinen Freund niedergeschlagen. Aber wir sind entwischt. Wir haben den Ruf verspürt. Aibon hat uns gerufen…«
    Ich war erstaunt. »Wieso Aibon? Habt ihr nicht auf Baphomets Seite gestanden?«
    »Dort stehen wir auch. Aber er und Aibon werden sich verbünden, und wir helfen ihm dabei.«
    »Hier!«
    »Auch. Doch es gibt einen anderen Platz, wo sich beide treffen werden. In der Stadt. Dort explodierte ein Haus. Keiner kannte den Grund. Niemand wußte von Aibon, niemand kam auf den Gedanken, daß dieser Ort einmal Geschichte machen würde. Schwarzmagische Geschichte, weil dort die Allianz zwischen Aibon und Baphomet geschlossen wird. Niemand darf uns stören, auch du nicht.«
    »Dann sind noch mehr dort?« fragte ich.
    »Ja. Ricky und Bronson. Sie bewachen das Treffen, und sie werden an Macht zunehmen. Wir aber sind ausgeschickt worden, um dich abzufangen und zu töten. Ich werde das nun übernehmen, denn ich stehe unter dem Schutz eines anderen.«
    »Laß den Fahrer in Ruhe!« verlangte, ich. »Er hat mit der Sache nichts zu tun.«
    »Das ist sein Pech.«
    »Kümmere dich um mich!«
    »Das werde ich auch.« Der Zwerg hatte mir den Kopf zugedreht, die grün glühende Stange zeigte nach wie vor auf den steif dahockenden Andy Rush. Er wagte nicht einmal, die Augenbrauen zu bewegen, und Malik nickte mir kurz zu.
    »Laß deinen Dolch fallen!«
    »Und dann?«
    »Laß ihn fallen!« kreischte er.
    Jetzt wurde es ernst. Ich wußte, daß dieser Gnom nicht bluffte und wollte seiner Forderung nachkommen, als ich vom weiteren Geschehen völlig überrascht wurde.
    Plötzlich flog der teuflische Gnom zurück, als hätte ihn eine Riesenfaust erwischt. Er berührte noch mit den Beinen den Boden und wankte vom Wagen weg, aus dem ich einen wilden Schrei hörte.
    Andy mußte sich selbst befreit haben und hatte mir die Chance gegeben, mich um den Zwerg zu kümmern.
    Der hatte sich wieder gefangen, riß seinen rechten Arm hoch, um mich mit der glühenden Stange zu attackieren.
    Ich war schneller, drehte mich zur Seite und hob gleichzeitig den rechten Arm.
    Man kann einen Dolch auch schleudern, wenn es sein muß. Das bewies ich einen Moment später.
    Der Gnom hielt sich an der Stange fest, als wäre sie sein letzter Rettungsanker. Nur gab sie ihm keinen Halt, denn aus seiner Brust schaute der Dolchgriff. Die Stange noch immer fest umklammernd, kippte er zurück und blieb regungslos liegen.
    Das war geschafft.
    Andy Rush kletterte zitternd aus dem Wagen und hielt sich am Dach fest. Erst jetzt sah ich den Schlagstock, den er mit seiner rechten Faust umklammert hielt.
    »Damit?« fragte ich.
    »Ja!« keuchte er. »Damit habe ich ihn geschafft. Ich… ich trage ihn immer am Körper. Der Zwerg fühlte sich zu sicher. Als er mich bedrohte, hielt ich ihn schon fest…«
    »Gratuliere, das war gut.«
    Andy hob die Schultern und schaute plötzlich zur Straße hin. »Hören Sie doch, das… das ist alles wieder so normal. Der Verkehr, wir können ihn wieder wahrnehmen.«
    Er hatte recht. Auch die grünlich schimmernde glasige Luft war verschwunden. Ich hatte den magischen Bann des Landes Aibon gelöst, und das war ein erster großer Erfolg.
    »Ein Glück«, sagte ich und nickte ihm lächelnd zu.
    Und die Zwerge? Sie waren wieder zurückverwandelt worden. Neben dem Wagen lagen zwei Rocker, die ihren Ausflug hatten mit dem Leben bezahlen müssen.
    »Sie wären besser beim Yard geblieben«, sagte ich.
    »Was meinten Sie?«
    Ich winkte ab.

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