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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bitte.«
    Anschließen hörte er nur zu. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich kaum, aber auf seiner Stirn bildeten sich plötzlich kleine Schweißperlen. Ein Beweis, daß ihn die Nachricht tief getroffen hatte.
    Er schielte dabei auf Dexter Haley, der den Blick ebenfalls bemerkte und sich fragend an mich wandte.
    »Was kann er nur haben?«
    »Keine Ahnung.«
    Das Gespräch dauerte nicht mehr lange. Bevor Mertens auflegte, sah es so aus, als wollte er den Hörer zerbrechen. Dann drehte er sich ruckartig zu uns um, ging mit steif wirkenden Schritten auf eine nicht besetzte Sitzgruppe zu und ließ sich dort nieder.
    Wir setzten uns ihm gegenüber.
    Dexter Haley konnte seine Neugierde nicht mehr im Zaum halten. »Was ist denn los?«
    »Es war Moore.«
    »Und?« fragte ich. »Hat er gesagt, wo er sich befindet?«
    Mertens nickte. »Er hält sich schon in Culver auf. Er sagte auch genau, wo das ist.« Mertens schaute Haley direkt an. »Und zwar bei Ihnen, Dexter. Moore ist in Ihrer Wohnung und hält Ihre Frau Doris als Geisel fest.«
    Wir hatten damit gerechnet, daß Dexter aufspringen würde. Er blieb aber sitzen und ballte seine Hände. »Wieso bei mir? Was soll das überhaupt? Wer ist dieser Moore genau?«
    Wir hatten ihn nicht eingeweiht, jetzt blieb Dr. Mertens nichts anderes übrig, als dem Öko-Sheriff mit einigen knappen Sätzen eine Erklärung abzugeben.
    Dexter verstand. »So ist das also«, flüsterte er und lehnte sich zurück. Er war bleich geworden.
    Ein Ober schlich vorbei und warf uns einen bösen Blick zu, weil wir mit der feuchten Kleidung in den Sesseln hockten.
    »Er hat Ihre Frau als Geisel, Dex«, sagte Karl Mertens. »Sie wissen, was das bedeutet?«
    »Natürlich. Ich verstehe ihn trotzdem nicht. Was hat meine Frau damit zu tun?«
    »Es geht ihm um zwei Dinge. Zum einen um mich, zum anderen um Sie. Denn Sie sind es gewesen, der auf den Yeti geschossen hat. Und das ist nun mal sein Liebling.«
    Dexter Haley schaute uns hart an. »Ich werde Doris befreien«, sagte er. »Ich gehe hin und hole sie. Dabei ist es mir egal, ob der Yeti sich in oder an meinem Haus versteckt hält. Ich muß meine Frau befreien. Das bin ich ihr schuldig.«
    »Sie werden nicht gehen«, sagte Mertens so bestimmend, daß er selbst mich überraschte.
    »Und weshalb nicht?«
    »Weil Ihre Frau dann von ihm getötet würde. Er hat mir etwas anderes gesagt.«
    »Was denn? Reden Sie schon!« Dexter beugte sich vor.
    »Er will mich haben. Ich werde zu ihm gehen. Nur deshalb hat er Ihre Frau als Geisel geholt.«
    »Was sollen wir machen?«
    »Hier im Hotel bleiben.«
    Haley lachte auf. »Ja, Däumchen drehen, nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das kommt nicht in Frage. Ich bleibe nicht hier und tue nichts. Das kann niemand von mir verlangen.«
    »Dann wird er Ihre Frau töten!« sagte Mertens völlig ruhig und emotionslos. »Damit müssen Sie sich abfinden.«
    Ich stand dem Regierungsbeamten bei. »Ja, Dex, so läuft die Sache. Dieser Moore will mit Dr. Mertens abrechnen. Der Fall ist im Prinzip eine persönliche Sache zwischen den beiden.«
    »Aber wir sind mit hineingezogen worden.«
    »Das stimmt auch. Nur müssen wir uns den Umständen entsprechend verhalten.«
    »Und wie sähe das aus?« fragte Dexter.
    Ich wandte mich an Mertens. »Hat er den Yeti erwähnt?«
    »Nein, das hat er nicht. Ich gehe sogar davon aus, daß sich der Yeti nicht im Haus befindet.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil Moore ihn zwar erwähnte, jedoch in einem anderen Zusammenhang. Er sprach noch davon, daß es die Nacht des Yetis werden würde. Wahrscheinlich hatte die Bestie von ihm den Auftrag bekommen, durch die Dunkelheit zu streifen und zu töten. Er will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Gewaltigen Schrecken verbreiten und gleichzeitig sich an mir rächen.«
    Ich hatte genau zugehört und gab eine etwas erschreckende, wenn auch realistische Antwort. »Wenn es die Nacht des Yetis werden soll, wird die Bestie auf Jagd gehen. Und wo findet sie die besten Voraussetzungen? In den Hotels. Auch hier.«
    Meine Worte wirkten. Dex Haley, der bisher geschwiegen hatte, fragte plötzlich: »Meinen Sie, daß wir mit seinem Auftauchen hier im Mountain King rechnen müssen?«
    »Das sehe ich so!«
    Dr. Mertens erhob sich und warf dabei einen Blick auf seine Uhr. »Ich kann nicht länger warten. Beschreiben Sie mir noch den Weg zu Ihrem Haus, Mr. Haley?«
    »Ja«, antwortete dieser rauh. Auf einer Serviette malte er den Weg auf. Während der Arbeit

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