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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was?«
    »Gehen Sie vor in Ihr Wohnzimmer.«
    Sie wollte nicht. »Was soll ich dort?«
    Moore packte ihren Ellbogen und drehte sie herum. »Hier wird nicht widersprochen, Lady. Machen Sie schon! Es hat keinen Sinn, sich meinen Befehlen zu widersetzen.«
    »Sie sind widerlich, wissen Sie das?«
    »Vielleicht, aber jetzt gehen Sie.« Er ließ sie los, und Doris ging voran.
    Wieder spürte sie das Puddinggefühl in ihren Knien, raffte ihren ganzen Mut zusammen und sagte:
    »Ihr Plan wird nicht aufgehen, das verspreche ich Ihnen. Sie kennen meinen Mann nicht. Er wird kommen und mich befreien. Hören Sie.« An der offenen Wohnzimmertür war sie stehengeblieben und drehte sich um.
    »Lassen Sie das meine Sorge sein. Gehen Sie jetzt zum Fenster und bleiben Sie dort stehen.«
    Auch der Wohnraum besaß einen rustikalen Touch, wie er in diese Berggegend hineinpaßte. Auf dem gefliesten Boden lagen keine Teppiche, dafür Felle, die so dick waren, daß man sich darauf niederlassen konnte, ohne zu frieren. Unter den Fliesen war die Fußbodenheizung installiert, natürlichere Wärme brachte der Kamin in der Ecke, und die Sitzgruppe lag etwas tiefer. Man mußte von der normalen Höhe über eine kleine Treppe gehen, um sie zu erreichen.
    Der Fremde dirigierte Doris bis zum Fenster. Sie hatten beim Bau des Hauses auf Großzügigkeit Wert gelegt. Deshalb reichte die Scheibe auch bis zum Boden, in der Breite nahm das Fenster fast die gesamte Hausfront ein.
    Obwohl auch im Garten Laternen standen, hatte Doris sie nicht eingeschaltet.
    Dämmerig lag das Gelände hinter dem Fenster. Nur die Schneefläche schimmerte in einem matten Weißgrau.
    Die Frau war so nahe an das Fenster herangeschoben worden, daß ihr warmer Atem gegen die Scheibe floß und einen feuchten Fleck dort hinterließ, wo er das Glas berührte.
    Hinter ihr stand Jasper Moore. Er überragte sie um fast eine Kopflänge. Undeutlich spiegelte sich seine Gestalt in der Scheibe. »Und jetzt schauen Sie genau nach vorn, Lady. Blicken Sie in Ihren Garten. Dort werden Sie bald etwas Interessantes sehen können.«
    »Was denn?«
    »Mein Freund ist da…«
    Mehr brauchte Moore nicht zu sagen, denn auf der glatten Schneefläche regte sich etwas. Ein Schatten wanderte darüber hinweg und näherte sich dem schwachen Lichtstreifen, der aus dem Fenster fiel und sich auf dem Schnee verlief.
    Doris wußte nicht genau, um wen oder was es sich bei dem Schatten handelte. Aber sie überkam ein schrecklicher Verdacht, und sie sah auch, daß sich der Schatten erhob.
    Er wuchs…
    Vor dem Fenster stieg er in die Höhe, nahm Gestalt an, und Doris bekam den Eindruck, gegen den Körper eines düsteren Riesen zu schauen, eines Ungeheuers.
    War er das?
    Sie hob einen Arm an und preßte ihren Handballen gegen die Lippen. Furcht durchrieselte sie. Ihr wurde kalt und heiß zugleich. Sie merkte den Druck in ihrem Nacken, die Augen hatten sich geweitet, und das Zittern in den Knien nahm zu.
    Der Schatten draußen und die sich in der Scheibe spiegelnde Gestalt des Eindringlings vermischten sich, als wäre einer dem anderen zugetan. »Siehst du ihn?« flüsterte Moore.
    »Wer ist das?«
    »Schau genau hin«, erklärte er leise.
    Und die Gestalt kam vor. Sie tat den ersten Schritt, dann den zweiten, kam näher und stand plötzlich so dicht vor dem Fenster, daß Doris nur hätte die Hand auszustrecken brauchen, um ihn zu erreichen.
    Er war so groß, so unheimlich. Die Breite eines Schranks nahm der Körper ein, der gleichzeitig auch dem eines Gorillas glich. Aber es war kein Riesenaffe, ein Monster stand im Garten.
    Der Yeti!
    Ja, er war es!
    Doris wußte nicht, ob sie schreien oder weinen sollte. Ihre Hand war wieder nach unten gesunken, der Mund stand offen, aber nicht ein Laut drang aus der Kehle.
    Der Yeti bewegte sich. Er beugte seinen Kopf vor, so daß sein Gesicht fast die Scheibe berührte.
    Sie sah die Augen.
    Furchtbar waren sie. In einem kalten Gelb standen sie unbeweglich innerhalb des Gesichts und starrten die Frau an.
    Darunter sah sie das weit aufgerissene Maul und konnte trotz der miesen Lichtverhältnisse den roten Schlund erkennen, der jenseits des Reißgebisses begann.
    »Na, hast du meinen Freund gesehen, Lady?«
    Doris nickte nur. Sprechen konnte sie noch immer nicht. Dafür war die Situation einfach zu schrecklich.
    »Niemand kommt gegen ihn an. Ich feiere in den nächsten Stunden einen gewaltigen Triumph. Heute nacht holt er sich die Opfer. Da wird er wütend und toben und die Hölle

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