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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einfach zu vertrauensselig. Begriff er denn nicht, daß die Tempelruine zur Falle für uns werden würde, wenn Avimols Mißtrauen die Oberhand gewänne! Noch hatte sich der Uarter nicht klar für oder gegen uns entschieden, noch wog er in Gedanken das Für und Wider gegeneinander ab.
    Außerdem ließ sich die Reaktion der Perdaschisten nicht vorausberechnen, dazu hätten wir die führenden Leute dieser Organisation kennen müssen.
    „Du kannst hierbleiben - ich gehe", sagte ich entschlossen. Ich wußte, daß ich ihm damit indirekt ein Ultimatum stellte, denn Perry würde mich nie allein gehen lassen.
    Vorsichtig kletterte ich über die Trümmer hinab. Über mir stieß Perry eine halblaute Verwünschung aus, dann hörte ich, daß er mir folgte. Ich mußte grinsen.
    „Wo willst du eigentlich hin?" fragte er, als wir auf dem Rasen standen.
    „Diese Stadt ist nicht an einem Tag erbaut worden", antwortete ich. „Auch nicht in einem Jahr, nicht einmal innerhalb von hundert Jahren. Das beweist das Baumaterial der Ruine, denn es unterscheidet sich stark von dem der übrigen Tempel, die wir bisher gesehen haben. Es muß noch anderswo uralte Bauten oder Ruinen geben, die nicht mehr benutzt werden."
    „Verstehe. Du meinst, das wäre ein ideales Versteck für Widerstandskämpfer?"
    Ich antwortete nicht gleich, sondern beobachtete etwas, das mir wie ein Geist vorkam. Quer über die weite Rasenfläche lief ein Urutak, und ich zweifelte keine Sekunde daran, daß es das gleiche Tier war, das uns bis zum Platz des Obelisken so getreulich gefolgt war.
    Während des Kampfes mit den Arrivawächtern hatte ich es für einen Augenblick reglos zwischen kochendem Metallplastik liegen sehen und angenommen, es wäre tot.
    Und nun hastete es mit heraushängender Zunge auf uns zu.
    Das rechte Hinterbein schleifte nach, ansonsten schien der Urutak unverletzt zu sein.
    Mein terranischer Freund folgte meinem Blick. Seine Augen leuchteten auf, als er das Tier erblickte. Er hockte sich hin und streichelte ihm den Kopf, als es winselnd an ihm hochsprang. Ich hatte gewiß nichts gegen die Anhänglichkeit oder Treue von Tieren, aber deswegen brauchte man doch nicht gleich sentimental zu werden.
    Plötzlich richtete sich Perry steil auf. Er war bleich geworden.
    „Wir werden umzingelt!" rief er aufgeregt. „Die Arrivawächter wissen genau, wo wir sind. Ob Avimol doch..."
    „Nicht Avimol, sondern der Urutak", erklärte ich erbittert. „Die Wächter wissen anscheinend, daß das Biest zu uns gehört und haben es heimlich verfolgt, damit es sie zu unserem Versteck führt."
    Ich zog meinen Schockstrahler, stellte ihn auf halbe Intensität ein und paralysierte das Tier, damit es uns nicht noch einmal verraten konnte.
    Perry sah mich wütend an, aber dann begriff er anscheinend, daß wir uns von dem Urutak trennen mußten.
    „Los, dort hinüber!" rief ich dem Terraner zu und deutete auf den Zwischenraum zweier Tempel, zwischen denen, ineinander verschachtelt, mehrere quaderförmige nüchterne Zweckbauten standen.
    Perry schüttelte den Kopf.
    „Die Wächter sind überall. Wir müssen in die Ruine zurück."
    Er wartete meine Antwort nicht ab, sondern eilte über die Kunststeinblöcke und den vermoderten Schutt des Tempels tiefer in die Ruine hinein. Whisper flatterte dabei wie ein Schulterumhang aus gesponnenem Howalgonium.
    Ich zögerte nur so lange, bis ich am Westrand des Parkes das Blinken von Metall bemerkte, dann folgte ich dem Terraner.
    Er mußte schließlich wissen, wo die Verfolger standen. Mit Whispers Hilfe lagen die Gedanken der Arrivawächter offen vor ihm, sofern sie keine Pedotransferer waren.
    Dennoch wußte ich, daß sich unsere Chancen diesmal entscheidend verschlechtert hatten. In den Gängen und Gewölben unterhalb der Tempelruine würden wir vor den Arrivawächtern nicht sicher sein.
    Bevor ich durch die zertrümmerte Decke eines Gewölbes kroch, sah ich mich noch einmal um. Die Gleiter der Arrivawächter näherten sich sternförmig der Ruine. Ich wollte, wir besäßen unsere Kampfanzüge und einige schwere Waffen, dann hätten wir uns schon durchgeschlagen.
    Aber so ...!
    Die ersten zehn Minuten kamen wir recht gut vorwärts, da wir uns noch in vertrautem Terrain bewegten. Dann aber mußten wir uns den Weg erst mühselig über Schutthalden und zwischen Stollen suchen, von denen mehr als die Hälfte verstopft waren.
    Oft gerieten wir in eine Sackgasse und mußten umkehren und die Suche von vorn beginnen.
    Unter diesen Umständen

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