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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eilte lautlos durch einen Stollen und näherte sich seinen Opfern von der entgegengesetzten Seite. Einmal bewegten sich die Männer, aber nur um einige Schritte. Sie standen nun nicht mehr beisammen, sondern mehrere Schritte voneinander entfernt.
    Der Uarter grinste flüchtig. Er war inzwischen ziemlich sicher, daß er die beiden Terraner vor sich hatte, und er wollte sie töten, weil sie Verräter waren.
    Nach einiger Zeit kroch Avimol durch einen größtenteils verschütteten Gang. Durch ein Loch in der Wand spähte er in die Dunkelheit eines modrigen Gewölbes. Für ihn bedeutete die Finsternis allerdings keinen Nachteil, sondern sie gab ihm einen Vorteil gegenüber seinen Opfern. Zwar konnte auch ein Uarter nicht im Dunkeln sehen, aber er spürte jede Bewegung und hörte auch den leisesten Atemzug.
    Die Terraner hatten sich getrennt. Einer wartete neben einer halbzersplitterten Säule links von Avimol, der andere hinter einem Haufen von Kunststeinblöcken rechts davon. Beide blickten zu dem einzigen Zugang, den das Gewölbe besaß.
    Einer Schlange gleich zwängte sich Avimol Millimeter um Millimeter durch den engen Mauerspalt. Die Terraner bewegten sich nicht von der Stelle. Der Uarter verursachte kein Geräusch, er hatte sogar den Atem angehalten.
    Dann hatte Avimol es geschafft. Er stand auf dem Boden des Gewölbes und huschte mit stoßbereitem Messer auf den Terraner neben der Säule zu.
    Im nächsten Moment krachte etwas gegen seinen Arm. Das Vibratormesser flog in die Dunkelheit und prallte klirrend gegen die Wand. Ein zweiter Schlag verfehlte den Uarter um Millimeter.
    Avimol rollte sich über den Boden, sprang katzengleich hoch und spürte die beiden Terraner ganz in seiner Nähe. Er war verblüfft über die unerwartete Reaktion seiner Opfer und konzentrierte sich deshalb ganz auf seinen nächsten Angriff.
    Diesmal würde er die Terraner töten, auch ohne sein Vibratormesser.
    Wie ein Blitz schnellte er durch die Dunkelheit, die Hände vorgestreckt und zum Drehgriff bereit, der einem Gegner das Genick brechen würde. Im letzten Moment spürte er, wie ihm sein Opfer entwich. Ein Stiefel krachte gegen seine Stirn und warf ihn zurück. Der Uarter knurrte zornig. Er nutzte die Bewegung aus, die ihm der Tritt gegeben hatte, drehte sich im Fall und bekam seinen Gegner zu fasen.
    Er stieß seinem Opfer den Kopf in den Leib, während seine Hände zum Genickhebelgriff emporzuckten. Doch so weit kam er nicht. Ein Knie rammte seinen Mund, und ein Faustschlag gegen das Kinn hob ihn auf die Zehenspitzen.
    Avimol spürte den zweiten Terraner von hinten kommen, ließ sich erschlaffen und stieß einen Ellenbogen nach hinten, als der Mann ihn auffangen wollte. Ein erstickter Schrei antwortete ihm, die Arme unter seinen Achseln lockerten sich.
    Der Uarter drehte seinen Körper nach rechts weg, um den anderen Terraner seitlich angreifen zu können. Er bewegte sich direkt in einen Handkantenschlag hinein, dessen Härte auch für einen Uarter zuviel war. Bewußtlos sank Avimol zusammen.
     
    *
     
    Der Fremde hatte wie ein Teufel gekämpft, dennoch war er in einen Handkantenschlag von mir gelaufen.
    Ich schaltete die Lampe an, die ich während unserer Flucht zu der Tempelruine einem „Zeiterstarrten" abgenommen hatte, und leuchtete unserem Gegner ins Gesicht.
    Zu meiner Überraschung sah ich keinen Schlägertyp vor mir, sondern das schmale Gesicht eines Intellektuellen. Er war bewußtlos, und aus den aufgesprungenen Lippen sickerte Blut.
    Auf der Stirn entdeckte ich eine leichte Schwellung.
    „Alles klar, Perry?" fragte Atlan und schaltete ebenfalls seine Lampe an. Der Arkonide atmete mühsam und stand leicht vornübergeneigt da. Anscheinend hatte er wie ich einen Stoß in den Magen abbekommen.
    „Bis auf einen eingebeulten Magen ist alles klar", antwortete ich.
    Atlan grinste verzerrt.
    „Man sieht es, du bist ganz grün im Gesicht. - Ich schätze, dieser Bursche wollte uns umbringen. So wie eben bin ich lange nicht mehr gefordert worden."
    „Ja, das war ein äußerst harter Kämpfer", gab ich zu.
    Ich tastete nach seinem Hals. Mein Schlag hätte ausgereicht, jeden Ganjasen oder Terraner zu töten, doch als ich jetzt unter meinen Fingern die harten Muskelstränge spürte, wußte ich, daß dieser Bursche auch einen stärkeren Schlag überlebt hätte" Er mochte etwas über vierzig Jahre alt sein und trug - ganz im Gegensatz zu den übrigen Ganjopriesternsein braunes Haar bürstenartig kurz geschnitten. Das Gesicht war

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