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0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
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Washington. Nach einigem Hin und Her meldete sich einer unserer großen Bosse, ein gewisser Fileson. Ich setzte ihm Phils Idee auseinander. Er hielt sich nicht mit Kommentaren auf.
    »In Ordnung, Cotton«, sagte er. »Wir werden Listen von allen Leuten aufstellen lassen, die am fraglichen Tage im Umkreis von 30 Meilen vom Tatort in einem Hotel, Motel und so fort als Übernachtungsgäste eingetragen waren. Den Vergleich aller dieser Listen übernehmen wir hier in Washington. Wenn sich Verdachtsmomente ergeben, bekommen alle zuständigen Behörden fernschriftlich Bescheid. Wann können wir die Liste aus New York haben?«
    »Zwei Tage wird es wohl dauern«, sagte ich vorsichtig.
    »Okay. Und — eh — sagen Sie Decker, daß ich seine Idee gut finde.«
    Klick — die Verbindung war unterbrochen. Ich gab Filesons Lob an Phil weiter.
    Die jetzt erforderlichen Nachforschungen in sämtlichen Hotels, Pensionen und sonstigen Übernachtungsmöglichkeiten konnten nur von der City Police bewältigt werden. Mit ihrem Heer von 25 000 Mitgliedern war sie der geeignete Apparat, um eine so riesenhafte Befragung auszuführen. Ich rief Captain Hywood an, der schon nach Hause gegangen war und den mein Anruf gerade beim Abendessen störte. Jedenfalls schien es mir, als ob er noch kaute, als er seinen Namen in den Hörer brüllte.
    Ich setzte ihm genau auseinander, um was es ging. Er verstand auf Anhieb, was wir uns von dieser Riesenaktion erhofften.
    »Die Geschichte wälze ich an die Reviere ab«, knürrte er. »Jedes Revier ist zuständig für die in seinem Bereich liegenden Hotels. Ich lasse die Revierleiter per Rundspruch verständigen. Morgen früh will ich von sämtlichen Revieren die entsprechenden Listen haben, lasse sie durch Stichproben prüfen, ob auch nichts vergessen wurde, und anschließend können Sie den Kram haben.«
    »Schicken Sie die Listen gleich an unsere Zentrale, Hywood!« bat ich. »Die Auswertung wird in Washington vorgenommen.«
    Wir tranken den Rest von unserem Kaffee und warteten auf die Rückkehr der beiden Detektive, die Stone vor mehr als zwei Stunden mit einer bestimmten Adresse losgeschickt hatte, die man auf einigen Briefen in Fay Lorras Wohnung entdeckt hatte. Endlich kehrten die beiden zurück. Sie brachten einen jungen Mann von etwa 25 Jahren mit. Er hieß Mike Steward, war Medizinstudent und hätte bei seiner Figur genauso gut als Preisringer in der Schwergewichtsklasse auftreten können.
    »Da ist er, Lieutenant«, sagte einer der beiden Detektive.
    »Da ist er!« äffte Steward nach, stemmte die Fäuste in die Hüften und sah sich herausfordernd um. »Verdammt, wo sind wir hier eigentlich? Noch in den Vereinigten Staaten? Das kann doch unmöglich der Fall sein! Ich sitze mitten in einer wichtigen Zwischenprüfung, da platzen diese beiden — hm — also: diese beiden Männer herein, halten mir irgendein Stück Blech unter die Nase und erklären mir, daß ihr Lieutenant mich unbedingt und sofort sehen möchte. Sie haben keinen Haftbefehl, sie erklärten, daß nichts gegen mich vorliegt, aber daß ich trotzdem und auf der Stelle mitgehen müßte. Noch gibt es in diesem Lande etwas wie eine Verfassung mit all ihren Zusätzen, die die Rechte der Bürger garantiert. Falls Sie es wirklich nicht wissen sollten, dann bin ich, verdammt noch mal, genau der richtige Mann, um es Ihnen klarzumachen!«
    Stone blieb völlig ruhig. »Wenn Sie ein bißchen Überdruckdampf abgelassen haben, können wir uns vielleicht mal vernünftig unterhalten?« schlug er vor.
    »Das ist doch die Höhe!« schnaufte der Student.
    »Setzen Sie sich da in den Stuhl, und beantworten Sie mir bitte wahrheitsgetreu ein paar Fragen. Ich fürchte, Sie werden sehr bald einsehen, daß wir mehr als zwingende Gründe hatten, Sie aus einer Prüfung herauszuholen. Sie heißen Mike Steward, sind 25 Jahre alt und studieren seit vier Jahren Medizin. Ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Sie haben keine Angehörigen mehr?«
    »Nein. Mein Vater ist schon lange tot, meine Mutter starb vor sechs Jahren. Andere Verwandte habe ich nie gehabt.«
    »Was haben Sie in der letzten Nacht getan?«
    »Für die Prüfung gebüffelt.«
    »Die ganze Nacht?«
    »Bis sechs Uhr früh. Dann habe ich verbucht, ein paar Stunden zu schlafen. Um drei mußte ich zur Prüfung erscheinen.«
    »Gibt es jemand, der Ihre Angaben bestätigen könnte?«
    Steward runzelte die Stirn. »Sie meinen, ob ich einen Zeugen habe? Zwei, wenn Sie es ganz genau wissen wollen. Robby Miller und Ben

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