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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ermittlung ist das hier?«
    »Mein Lieber, Sie führen in Ihrem Wortschatz ein bißchen zu oft den Teufel spazieren«, bemerkte Zamorra. »Aber um Ihre Neugierde zu stillen: Es handelt sich um Ermittlungen auf höherer Ebene.«
    »CIA? CIC?« fragte der Gardist.
    Zamorra grinste. »Nein«, sagte er. Natürlich glaubte ihm der Gardist nicht. Daß Zamorra mit der »höheren Ebene«, weder Geheimdienst noch Politik, sondern die parapsychische Ebene gemeint hatte, würde er dem Mann nur unter Schwierigkeiten klar machen können - aber warum sollte er? Und wenn er nach seinem Dienstausweis gefragt wurde, konnte er immer noch erklären, daß der andere auf seine Dialektik hereingefallen war.
    Einerseits etwas verdrossen, weil man ihm offensichtlich Informationen über eine technische Neuentwicklung vorenthielt, andererseits aber etwas euphorisch, weil seine Beobachtung möglicherweise einem CIC- oder CIA-Agenten helfen konnte, in diesem verteufelt rätselhaften Fall zu ermitteln, zog der Gardist sich wieder zurück. Zamorra, Nicole und Monica schlenderten zum Bungalow, den sie über die Terrasse betraten. Im Wohnzimmer ließ Nicole sich in einen der Ledersessel fallen. »Und?« fragte sie direkt.
    Jetzt, unter Eingeweihten, konnte Zamorra konkret werden.
    »Nichts«, gestand er. »Da ist absolut nichts. Nicht einmal der geringste Hauch Schwarzer Magie.«
    »Hast du schon einmal daran gedacht, daß das Amulett uns im Stich lassen könnte?« gab Nicole zu bedenken. Zamorra schüttelte den Kopf. In letzter Zeit hatte es zwar einige Fälle gegeben, bei denen Merlins Stern nicht reagierte, aber all das hatte sich hinterher erklären lassen. Ein Versagen schied aus. Wenn Merlins Stern hier nichts feststellen konnte, dann gab es auch nichts.
    »Aber es gibt doch auch keine natürliche Möglichkeit, den Mann auf diese extreme Weise zu töten«, meinte Nicole. »Ès muß Magie im Spiel sein. Was den Schirm durchdringt, ist allenfalls Weiße Magie. Aber mit der kann niemand morden. Eine andere Möglichkeit wäre, daß dieser Captain Clearance gar nicht wirklich existierte.«
    »Was willst du damit sagen?« hakte Monica Peters ein. »Denkst du an ein Trugbild?«
    »Vielleicht auch eine holografische Projektion.«
    »Technisch in dieser Form nicht machbar«, wehrte Zamorra ab. »Holografien in dieser Perfektion bringt unsere Technik noch nicht zustande.«
    »Unsere nicht, aber sicher die der DYNASTIE DER EWIGEN«, widersprach Nicole. »Mir ist zwar nicht klar, welchen Zweck die Ewigen damit verfolgen könnten, aber es besteht immerhin die Möglichkeit, daß sie mit ihrer Technik ein Abbild schaffen, das soweit materiell stabil ist, daß man sogar eine Decke drauf legen und es im Glauben an einen echten Körper auf eine Bahre heben kann - und das alles von einem bestimmten Beobachtungspunkt aus ferngesteuert. Das würde auch erklären, wie das Schutzfeld durchdrungen werden konnte. Die Ewigen sind keine Dämonen.«
    »Theorie abgelehnt«, wandte Monica ein. »Holografien denken nicht. Und ich habe eindeutig seine Gedanken feststellen können.«
    »Vielleicht gespiegelte Gedanken?«
    Monica schüttelte den Kopf. »Du fantasierst, Nicole. Nein, das war ein richtiger, echter Mensch. Da gibt es nichts zu löten an der Holzkiste.«
    Nicole seufzte. »Nun gut. Und was machen wir jetzt?«
    »Wir sehen uns den Toten live an«, beschloß Zamorra. »Sie werden ihn ja wohl noch nicht im Blitzverfahren bestattet haben. Also muß er irgendwo sein, und dort werde ich ihn mir mal direkt vornehmen. Vielleicht wissen wir danach mehr.«
    Nicole erhob sich wieder. »Einverstanden. Das sollten wir aber so schnell wie möglich hinter uns bringen. Ich werde nämlich den üblen Verdacht nicht mehr los, daß auch der echte Ted Ewigk in tödlicher Gefahr schwebt!«
    ***
    Ich bin tot. Das war Ted Ewigks erster Gedanke, nachdem die endlose Schwärze langsam wieder zurückwich und ihm das Denken ermöglichte. Er konnte nichts hören und nichts sehen, aber er konnte denken! Ich denke, also bin ich! Er versuchte, sich an das zu erinnern, was geschehen war. Plötzlich hatten ihn unerträgliche Schmerzen durchzuckt, gerade so, als würde er mit einem riesigen Messer auseinandergeschnitten. Aber da war kein Messer gewesen, nichts, was ihn hätte verletzten können. Er hatte auch in den letzten Sekunden kein Blut gesehen, keine offene Wunde gespürt. Trotzdem hatte es ihn fast umgebracht.
    Fast?
    Er war davon überzeugt, daß er gestorben war. Aber warum konnte er

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