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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Alpha-Rhythmus-Frequenz eine gerade Null-Linie darstellt, mache ich weiter!«
    Die seltsame, unerklärliche Todesursache ging ihm dabei nicht aus dem Sinn. Aus heiterem Himmel sollte dieser Reporter aufschreiend zusammengebrochen sein.
    »Chef, für ein Encephalogramm benötigen wir den Spezialisten, und wir müssen mit dem Toten in den Nebentrakt. Sollte diese Untersuchung nicht in aller Stille stattfinden?« gab Kongolion zu bedenken. »Wir sollten weitermachen oder ganz aufhören. Nur bekommen wir dann kein verwertbares Ergebnis, und wenn schließlich nicht nur Ihr Freund, sondern auch die Behörden nachfragen, können wir nicht einmal ein falsches Gutachten vorweisen. Kommen Sie, entscheiden Sie sich, Doktor.«
    Moboto starrte Kongollon an. Dessen Familie hatte unter den gewaltsamen Auseinandersetzungen zu leiden gehabt, ehe deKlerk und Mandela sich offiziell zu Verhandlungen zusammensetzten. Achmed Kongollon hatte jeden Grund, die Weißen zu hassen, und dieser Reporter war zwar kein Südafrikaner, aber ein Weißer. Drängte Kongollon deshalb, weiterzumachen, weil nach Abschluß der Obduktion der Weiße mit hundertprozentiger Sicherheit tot sein würde?
    Plötzlich hatte Moboto das Gefühl, einen Fehler zu begehen. Er begann, die Handschuhe abzustreifen. Gerade wollte er anordnen, daß vorerst nicht weitergemacht werden sollte, als Kongollon nach dem Skalpell griff und es wieder ansetzte.
    »Warten Sie!« befahl Moboto. Zuckte da nicht ein Augenlid des Reporters?
    Moboto beugte sich vor. Narrte ihn ein Spuk? Bildete er sich das Zucken vielleicht nur ein, weil er unsicher geworden war?
    Kongollon wartete nicht! Er führte das Skalpell!
    Dr. Steve Moboto schrie gellend auf!
    ***
    Diesmal fuhr Nicole den Jeep Cherokee. Von der Anreise her kannte sie noch die Fallen und Gemeinheiten, die »Andrew« hinterlassen hatte, und wich ihnen weiträumig aus. »Der Emir von Kuwait«, sagte Tendyke plötzlich, »hat Millionen von Dollars für die Hilfaktionen gespèndet. Bislang die größte Einzelspende überhaupt. Vielleicht ist das sein Dank für den selbstlosen Einsatz der von den USA dominierten und von Europa finanzierten UNO-Truppen zur Befreiung des diktatorischen Emirats vom diktatorischen Irak. Es scheint auf diesem Planeten wohl doch noch so etwas wie Dankbarkeit zu geben.«
    »Geld stinkt nicht«, erwiderte Zamorra. »Ganz gleich, woher es kommt - hier und drüben in Louisiana dürfte jeder einzelne Cent wichtig sein. Wenn ich mir vorstelle, wie viele ideelle Werte mit den materiellen zusammen hinweggefegt worden sind, kann mir schlecht werden. Da baust du dir ein ganzes Leben lang etwas auf, eine Existenz, eine Heimat, und innerhalb von wenigen Sekunden wird alles zerstört. Und du stehst da und weißt nicht, wohin. Geld ersetzt das alles nicht, aber Geld hilft darüber hinweg. Es wird eine Weile dauern, bis hier wieder alles halbwegs normal aussieht.. Selbst mit jeder Menge Überstunden dürften die Baufirmen jahrelang überlastet sein.«
    Tendyke nickte. »Irgendwer hat seine Hand schützend über mein Haus gehalten«, sagte er. »Und deshalb werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um den weniger glücklichen Davongekommenen zu helfen.«
    Er beugte sich leicht vor; sein Gesicht verzerrte sich. Nicole sah es im Rückspiegel und zuckte irritiert zusammen. Zamorra wandte sich um.
    Tendyke stöhnte auf und preßte die Hände gegen seine Brust. »Verdammt, was ist das?« keuchte er.
    Nicole stieg auf die Bremse. Innerhalb weniger Meter kam der Cherokee zu Stehen.
    »Raus hier!« schrie sie. »Sofort raus!« Sie sprang aus dem Wagen, riß die Fondtür auf und griff nach Tendyke, um ihn nach draußen zu zerren. Zamorra sprang ebenfalls ins Freie und wieselte um das Fahrzeug herum. Tendyke wälzte sich im schlammüberzogenen Gras. Er schrie schmerzerfüllt auf. Zamorra hakte das Artiulett von seiner Halskette, aktivierte es mit einem Gedankenbefehl und schleuderte es auf den Freund.
    Dieselbe Macht, die Captain Clearance ermordet hatte, griff jetzt auch nach Robert Tendyke!
    Und Merlins Stern reagierte nicht! Es fand keinen Angreifer, den es Zurückschlagen konnte!
    Wenn nicht in letzter Sekunde ein Wunder geschah, war Robert Tendyke verloren!
    ***
    Monica Peters legte ihre Schwester die Hand auf die Schulter. »Wir sollten ihn ›Peacemaker‹ nennen und nicht ›Old Sam‹«, schlug sie vor. »Überall, wo er auftaucht, herrscht schlagartig lähmende Stille und tiefster Frieden.«
    »Nachdem vorher gekreischt

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