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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schlichten, der das geschilderte und beobachtete Verhalten des alten Alligators auch seltsam vorkam. »Vielleicht sollten wir uns einfach zusammenschließen und gemeinsam prüfen, wie intelligent Old Sam ist und ob er uns mit seinem Verhalten etwas sagen will. Darf ich euch an die Echsenwelt erinnern, in der anstellte der Saurier wir Säuger die Rolle der Ausgestorbenen spielen? Intelligenz ist relativ, und oft trifft man sie da, wo man sie überhaupt nicht vermutet.«
    »Manchmal sogar bei Beamten, Politikern und Generälen«, lästerte Uschi und sah ihre Schwester auffordernd an. »Versuchen wir es?«
    Monica blickte über die Zeltstadt hinweg. Ausnahmsweise schien gerade einmal eine Ruhephase eingetreten zu sein, verblüffenderweise trotz der Nähe des Alligators. »Okay«, sagte sie.
    Und wenn es nur darum ging, sich von der ständigen Sorge um Robert Tendyke und Zamorra abzulenken!
    Die drei faßten sich bei den Händen und verschmolzen zu einer telepathischen Einheit, deren Kräfte sich nicht addierten, sondern potenzierten. Wenn Old Sam wirklich Intelligenz besaß, mußten sie es in dieser Verschmelzung erkennen.
    ***
    Stygias Abzählreim, spontan ausprobiert, ergab genau das, was sie in ihrem Unterbewußtsein ohnehin schon verankert hatte, Robert Tendyke würde das nächste Opfer sein - und damit würde Stygia genau das zu Ende bringen, was gestern durch den Dhyarra-Widerstand nicht funktioniert hatte. Also kein wirklich neues Opfer, sondern das alte noch einmal.
    Die Fürstin der Finsternis konzentrierte sich darauf, erneut ein Abbild Robert Tendykes zu bilden und das Todespendel zu aktivieren, sobald das Abbild unter der sich langsam senkenden Klinge bereit lag.
    ***
    Die telepathische Freiheit berührte den Geist des alten Alligators. Da war nicht viel, was es zu berühren gab -der Uschi-Peters-Anteil zeigte seine Enttäuschung darüber offen. Monica behielt recht; das Reptil war primitiv und nur von seinen Instinkten gesteuert. Aber Old Sam besaß eine »Antenne« für bestimmte parapsychische oder auch magische Impulse, je nach Begriffsbildung. Vielleicht war er gerade deshalb selbst für ein Reptil in freier Wildbahn so steinalt geworden, weil er auf gewisse Vorahnungen ansprach!
    Und hier war etwas, was Old Sam registrierte, und vor dem er jene zu warnen versuchte, die ihm sympathisch waren! Old Sam warnte vor einem magischen Angriff! Die Dreiheit begriff.
    Beim ersten Mal war er nicht einmal des Fressens wegen aufgetaucht, sondern weil Ted Ewigks Doppelgänger, Captain Clearance, Augenblicke später grausam ermordert wurde. Sein zweites Auftauchen hing mit dem Angriff auf Rob Tendyke zusammen. Und jetzt war er zum dritten Mal hier - das bedeutete eine unmittelbar bevorstehende, neuerliche Attacke!
    Schlagartig löste die Freiheit sich von dem Reptil. Drei telepathisch begabte Frauen sahen sich an und verstanden sich wortlos. Abermals verschmolzen sie miteinander zur Dreiheit, um an Old Sams Stelle die Warnung weiterzugeben.
    Vielleicht wurden sie angegriffen, vielleicht Robert Tendyke oder Zamorra - aber der Angriff geschah in den nächsten Sekunden!
    ***
    Der Impuls erreichte den selbst relativ schwach telepathisch begabten Professor Zamorra mit ungestümer Kraft. Paß auf, es greift an! Das Problem war, daß er nicht sofort reagieren konnte; er war in seinen Halbtrancezustand eingebunden, den erst das passende Schaltwort, Tendykes Aufschrei, ändern konnte. Aber auch der Geisterseher Tendyke spürte zumindest einen Hauch des Impulses. Er reagierte schnell genug; er registrierte den telepathischen Impuls richtig als Warnung und gab den Schrie von sich. Noch wenige Sekundenbruchteile bevor das Pendel zuschlug, reagierte Zamorra!
    Er wechselte von einem Trance- »Programm« ins andere und setzte den Kristall ein!
    Plötzlich sahen sie es beide.
    Ein riesiges Pendel, das aus dem Nichts heraus erschien und hin und her schwang, dabei Rob Tendyke angriff. Wie am Tag zuvor wich der Abenteurer blitzschnell aus. Diesmal befand er sich aber nicht in einem Wagen, den er erst halbwegs umständlich verlassen mußte, sondern die beiden Männer waren zu Fuß gegangen! Deshalb gelang es ihm, diesmal unverletzt zu bleiben. Tendyke rollte sich aus der unmittelbaren Reichweite des Pendels, noch ehe es ihn berühren konnte. Es folgte ihm, und damit blieb Zamorra in Sicherheit. Der schlug mit dem Dhyarra-Kristall zu.
    Zamorra spürte, daß dem Pendel eine andere Zeit anhaftete.
    Tendyke hatte unrecht! Es kam nicht aus

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