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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wir mitbrachten, inzwischen ausgeladen waren, unser Gepäck aber noch nicht«, sagte sie. »Sonst läge der Dhyarra jetzt in unserem Gästezimmer, und ich hätte dir nicht helfen können.«
    Tendyke tastete nach seinen Verbänden. »Es war wie ein riesiges, glühendes Messer«, sagte er. »Ich konnte es nicht sehen, nur spüren. Ich schlug mit den Händen dagegen. Es ist in gewisser Hinsicht materiell, aber es scheint nicht ganz in unsere Welt zu gehören. Es kommt aus einer anderen Dimension. Dort existiert es, hier wird es wirksam.«
    »Es wird dieselbe Waffe sein, mit der Captain Clearance ermordet wurde«, sagte Zamorra. »Wir wissen jetzt also, daß sie das Schutzfeld durchdringt, daß das Amulett nicht darauf anspricht, daß nur Dhyarra-Energie es zurückwerfen kann.«
    »Und wir wissen, daß uns jemand an den Kragen will«, fügte Tendyke hinzu. »Uns, unserer kleinen Gruppe. Ted Ewigk sollte der erste sein. Weil Clearance ihm so ähnlich sah, erwischte es ihn. Vielleicht ist Ted dadurch mit dem Leben davongekommen. Ich bin Nummer zwei auf der Liste und habe offenbar keinen Doppelgänger, aber ihr habt mich gerettet. Der Angriff ist eindeutig gegen uns gezielt. Nummer drei wird auch einer von uns sein. Julian, Nicole, Gryf, Teri, die Zwillinge… jeden kann es treffen. Auch dich, mein Freund Zamorra.«
    Der Parapsychologe nickte. »Deshalb müssen wir unbedingt herausfinden, wer von unseren Feinden dermaßen mobil macht. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die Schwarze Familie? Die DYNASTIE DER EWIGEN? Zur Parascience-Society würde es ebenso passen.«
    »Viel Feind, viel Ehr«, spöttelte Tendyke. Er deutete auf Nicole »Was Ted angeht, kommt mir gerade eine Idee. Der Dhyarra-Kristall hat das unsichtbare Messer zurückgeschleudert und mich gerettet. Könnte das bei Ted nicht ähnlich gewesen sein? Er besitzt ja ebenfalls einen Dhyarra nicht wahr? Vielleicht war er noch schneller als Nicole oder ich und konnte sich schützen, worauf die Mordwaffe aus dem Nichts das nächstähnliche Ziel traf, nämlich den perfekten Doppelgänger! Das klingt zwar recht unwahrscheinlich, weil ich selbst es einfach nicht geschafft hätte, den Kristall noch zu aktivieren. Die Schmerzen waren zu stark, ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Aber man sollte diese Möglichkeit zumindest in Erwägung ziehen.«
    Nicole nickte.
    »Sag mal, Zamorra«, dehnte Tendyke. »Könntest du nicht mit dem Amulett diese unsichtbare Mordwaffe bis zu ihrem Ursprung verfolgen, wenn du den Dhyarra-Kristall dazuschaltest?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Eine schöne Idee, aber leider völlig aussichtslos. Amulett und Dhyarra harmonieren nicht miteinander; ihre Kräfte sind zu gegensätzlich.«
    »Sorry, das hatte ich vergessen«, brummte der Abenteurer. »Was können wir aber dann tun? Wir müssen herausfinden, mit wem wir es zu tun haben - nicht nur, um uns selbst zu schützen, sondern auch für unsere Freunde, von denen nicht jeder einen Dhyarra-Kristall greifbar hat.«
    Zamorra hieb locker mit der Handkante gegen das hintere Seitenfenster des Wagens. »Wir müssen methodisch vorgehen«, sagte er. »Am besten kehren wir um - Captain Clearances Leichnam wird nun, da wir einen Angriff selbst erlebt haben, kaum noch Informationen bergen. Und in deinem Haus, Rob, haben wir etwas mehr Ruhe zum Nachdenken.«
    Tendyke hob eine Augenbraue. »Wenn du meinst«, brummte er spöttisch. »Ich an deiner Stelle wäre da nicht so optimistisch. Aber ich habe nichts dagegen, sofort umzukehren.«
    Die beiden anderén kannten den Grund, ohne daß Tendyke ihn aussprechen mußte. Wenn sein Verdacht stimmte, befanden sich auch die Peters-Zwillinge in höchster Gefahr. Immerhin gehörten auch die Telepathinnen zur Dämonenjäger-Crew!
    Und für den Fall, daß auch auf sie ein Angriff erfolgte, war es besser, mit einem Dhyarra-Kristall in ihrer unmittelbaren Nähe zu sein, um sie vor dem Angriff aus dem Nichts zu schützen…
    ***
    Von einem Moment zum anderen konnte Ted Ewigk sich wieder bewegen. Die Lähmung, die ihn in dieser grauenhaften Situation gefesselt hielt, war plötzlich wie fortgeblasen. Er schlug die Hand mit dem Skalpell und den ganzen Mann zur Seite, sprang auf und versuchte aus diesem Raum zu entkommen, aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Vor Ted Ewigk flackerte alles. Er mußte sich erst wieder daran gewöhnen, sehen zu können, und auch daran, daß er sich wieder bewegen konnte. Wie ein wildes Tier sprang ihn die Angst an, daß er sein Erwachen aus

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