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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hereinziehen nicht mehr verletzen konnte.
    Augenblicke später war es geschafft.
    Atemlos sank Ted Ewigk neben dem Fenster an der Wand in sich zusammen. Jetzt endlich wurde es ruhig genug, daß er sich verständlich machen konnte.
    »Was soll das alles?« keuchte er. »Warum wollt ihr mich umbringen, ihr Idioten? Ich lebe doch!«
    »Aber er war tot!« heulte der Skalpellmann, der sich die Klinge nicht entreißen lassen wollte. »Er war tot… die Toten stehen wieder auf…«
    Ted Ewigk kam wieder auf die Beine. Er merkte, daß er am ganzen Körper zitterte. Er wußte nicht, was passiert war.
    Er war scheintot gewesen!
    Und um ein Haar hätten sie daraus seinen endgültigen Tod gemacht… !
    ***
    Überraschend stoppte Old Sam, und Monica Peters, die ihn immer noch an seinem langen Echsenschwanz gepackt hielt und seinen Vorwärtsdrang zu bremsen versuchte, stolperte vorwärts und wäre fast über den Alligator gestürzt. Old Sam gab ein heiseres Bellen von sich und schwang herum. Der schuppige Schwanz entglitt Monicas Griff und peitschte in die entgegengesetzte Richtung. Schmatzend krachten Old Sams Kiefer gegeneinander. Der alte Alligator setzte sich wieder vehement in Bewegung - diesmal aber in die andere Richtung. Wieder fort vom Haus und der Zeltstadt, in Richtung Zaun und Wildnis.
    Sprachlos sah Monica ihm nach.
    Ihre Schwester gesellte sich zu ihr. »Was hast du ihm getan?« fragte sie. »Er wirkt ja plötzlich richtig verstört. Gib’s zu, du hast ihm in den Schwanz gekniffen.«
    »Das sieht eher aus, als hätte er vor irgend etwas den Schwanz eingekniffen«, erwiderte Monica. »Vorhin hatte er es schon relativ eilig, zu verschwinden, aber jetzt hat er’s noch eiliger. Sieht aus, als verstände er überhaupt nicht, weshalb er zwischendurch noch einmal umgekehrt sei.«
    »Das hat er dann wohl mit dir und mir gemeinsam«, meinte Uschi. »Was mag ihn bloß zurückgetrieben haben? Das paßt weder zu Old Sam speziell noch zu Alligatoren allgemein. Was machen wir, wenn er ein drittes Mal hier auftaucht?«
    »Der kommt nicht wieder!« behauptete Monica. »Wer weiß, was er vorhin vergessen zu haben glaubte, aber jetzt ist er bedient. Er wird sich irgendwo, wo ihn der Lärm nicht mehr stört, hinlegen, ein Sonnenbad nehmen und sich erst wieder bewegen, wenn sein Magen lauter knurrt als er selbst. Die nächsten 24 bis 36 Stunden haben wir vor ihm Ruhe.«
    Ihre Schwester verzog zweifelnd das Gesicht. »Dein Wort in Merlins Ohr. Aber ich möchte fast um eine Reise durch Old Sams Magen und Verdauungstrakt wetten, daß mit dem alten Knaben etwas nicht stimmt - und daß das etwas mit uns zu tun hat.« Dabei machte sie eine ausholende Armbewegung, die das ganze Grundstück umfassen sollte.
    »Was willst du damit andeuten?« wunderte sich Monica.
    »Ich kann’s nicht genau sagen. Das ist ja das Problem. Wenn wir eine Möglichkeit hätten, uns mit dem Gator zu verständigen, wäre es einfacher. Aber was hilft die beste Telepathie, wenn die Denkstrukturen des anderen bei weitem nicht ausreichen, sich etwas anderes als Fressen, Schlafen, Fressen, Fortpflanzung und Fressen vorzustellen?«
    Monica rümpfte die Nase.
    »Das fehlte uns gerade noch, daß wir uns mit einem vergreisten Krokodil unterhalten! Ich denke, daß wir Wichtigeres zu tun haben!«
    ***
    Ted Ewigk hatte seine Kleidung zurückbekommen. Dr. Steve Moboto hatte ihn einer eingehenden Untersuchung unterzogen und ihm mit Teds Einverständnis ein kreislaufstabilisierendes Medikament injiziert. Der Reporter war zwar, abgesehen von diesem Vorfall, organisch fit, wie der Befund gezeigt hatte, aber die Geschehnisse hatten ihn doch vorübergehend geschwächt.
    Jetzt saß er Dr. Moboto in dessen kleinem Büro gegenüber. Achmed Kongollon, der Assistent, ließ sich nicht mehr blicken. Er verkraftete es nicht so einfach, beinahe auf entsetzliche Weise einen Menschen umgebracht zu haben, den er irrtümlich schon für tot gehalten hatte.
    Ted Ewigk schlug die Beine übereinander. Er nippte an einem Vitamintrank und sehnte sich nach einer Tasse kräftigen, heißen Kaffees, doch die hatte man ihm einfach nicht bewilligen wollen, obgleich er mehrfach darauf hingewiesen hatte, daß der Kaffee seinen Kreislauf weitaus schneller wieder in Schwung bringen würde als die Injektion. Aber Dr. Moboto bestand auf der Ablehnung. »Solange ich nicht hundertprozentig weiß, was mit Ihnen los war, Mister Ewigk, kann ich das nicht verantworten.«
    »Ich kann mich verabschieden und mir im

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