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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Doppelgänger. Was bedeutet das?«
    »Das Sie eine Spur zu neugierig sind«, erwiderte Captain Typ schroff. »Ich danke für Ihr Bemühen; wir wissen jetzt, was wir wissen wollten. Einen guten Tag wünsche ich noch.«
    Zusammen mit Kahar verließ die Fürstin der Finsternis das gerichtsmedizinische Institut von Miami. Kaum waren sie beide außer Sicht, lösten sie sich in einer Schwefelwolke auf und befanden sich im nächsten Augenblick wieder in den Tiefen der Hölle.
    »Er war es also nicht«, murmelte Stygia. »Es war ein Doppelgänger. Der echte Ted Ewigk existiert demzufolge noch.«
    »Verehrte und hochgeschätzte Herrin«, ächzte Kahar, der jetzt ebensowenig wie Stygia noch eine Uniform trug, »vielleicht ist Ted Ewigk dennoch tot, weil es beide parallel erwischt haben könnte?«
    »Finde es heraus«, sagte sie.
    »Ich höre und gehorche.« Kahar, der Ruhelose, enteilte flugs. Er war froh, daß sie ihn nicht auf den früheren Status reduziert oder gar vernichtet hatte; Dämonen ihres Ranges waren als extrem jähzornig und unberechenbar bekannt. Aber vielleicht verdankte er gerade dieser Unberechenbarkeit sein Weiterleben. Sie mochte ihn begnadigt haben oder erst einmal abwarten wollen, ob er sich auch weiterhin bewährte.
    Auf jeden Fall würde er sein Bestes tun, den neuen Auftrag zur Zufriedenheit der Fürstin der Finsternis zu erledigen!
    ***
    Robert Tendyke gesellte sich gähnend zu Professor Zamorra und schenkte sich ebenfalls einen Kaffee ein. Er wirkte nicht weniger müde als der Parapsychologe. Vorsichtig nippte er an dem heißen Getränk, verdrehte die Augen und hätte es fast wieder ausgespien - im letzten Moment erinnerte er sich daran, daß er sich nicht in einem Wildnis-Camp am Lagerfeuer befand, sondern in seinem Haus auf einem wertvollen, hochflorigen Teppich. Tapfer schluckte er die heiße, pechschwarze Brühe hinunter.
    »Himmel, was ist das denn?« stöhnte er auf. »Zamorra, trinkst du das etwa?«
    Der Dämonenjäger nickte grinsend. »Was dachtest du denn? Daß ich mich damit wasche?«
    »Sicher nicht. Das würde ja Haut und Fleisch vom Knochen ätzen. Mann, wenn das Kaffee sein soll, dann muß er aber noch im Verhältnis eins zu drei mit Wasser verdünnt werden, wenigstens! Das hält ja kein Teufel aus!«
    Er ließ sich auf dem Klappstuhl nieder. Butler Scarth hatte vorsichtshalber mit dem Servierwagen außer der großen, gut gefüllten Kanne mehrere Tassen, Milch und Zucker aufgefahren und ein paar Klappstühle dazu gestellt. Auf einem saß Zamorra bereits, nahe genug am Zimmer, in dem die anderen schliefen, um rasch genug eingreif en zu können.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Ten-dyke. »Du hast mir von den Unterwanderungsversuchen erzählt, die diese Parascience -Sekte unternimmt. Ich glaube nicht, daß Parascience hinter diesen Anschlägen steckt. Das wäre unsinnig.«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Zamorra. »Immerhin kann es keine normale Schwarze Magie sein, da sie die Abschirmung durchdringt. Bei einer Psi-Loge der Sekte wäre so etwas schon eher möglich. Sie arbeiten mit parapsychischen Energien, die nicht unbedingt magisch sein müssen. Den Anschlag auf Rikers Yacht hat das Amulett auch nicht verhindern können; es sprach nicht auf die fremde Energie an.«
    »Sagtest du nicht gestern, daß das an einem Sperrfeld lag, das um das Schiff aufgebaut worden war?« hakte Tendyke ein. »Nein, Zamorra, ich sehe einen anderen Grund. Ein Angriff auf Ted Ewigk wäre noch sinnvoll, wenn er zur Zeit in Sachen Parascience-Society recherchierte, um ihnen journalistisch am Zeug zu flicken. Aber ein Angriff auf mich wäre zum derzeitigen Moment völlig unlogisch. Wenn sie die Firma übernehmen wollen, können sie mich beiseitelassen. Ich habe seit geraumer Zeit keinen Einfluß mehr auf T.I. genommen. Riker regelt alles. Für meine Begriffe versucht er ein wenig zu viel, weil er sich mit der DYNASTIE DER EWIGEN einläßt - das ominöse Projekt 8, das dir sicher ein Begriff ist, Zamorra -, aber er ist ein guter, fähiger Mann, auf den ich nicht verzichten will. Ich bin aus der Geschäftsführung praktisch raus. Offiziell bin ich zwar der Boß, aber wie du sicher weißt, habe ich die Firma einst nur deshalb aus dem Boden gestampft, um auf lange Sicht finanziell unabhängig zu sein. Und das bin ich nach wie vor; alle anderen Probleme berühren mich nur am Rande.«
    Zamorra atmete tief durch. Irgend etwas an Tendykes Tonfall, seinem Satzinhalt und an der Körpersprache erinnerte ihn für wenige

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