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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verfügte, war doch zu unwahrscheinlich.
    Daß es nicht die Energie des Amulettes war, deutete darauf hin, daß Zamorras Zauberscheibe ebenso wirkungslos gegen den Pendel war wie die weißmagischen Abschirmungen. Denn sonst hätte der verhaßte Dämonenkiller sicher erst einmal dieses Amulett eingesetzt, um Tendykes Tod zu verhindern! Das aber bedeutete für Stygia, die den Vorfall eingehend analysiert hatte, daß Zamorra ohne seinen Dhyarra-Kristall wehrlos gegen diese Art magischen Angriff war. Und nicht nur er, sondern auch alle anderen aus seiner Crew. Und er würde sie kaum alle gleichzeitig beschützen können. Stygia brauchte also nur abzuwarten, bis sie sich trennten - und sich dann jeden einzeln vorzunehmen.
    Nur eines paßte nicht so ganz ins Bild. Und das war Ted Ewigks Tod. Ewigk besaß ebenfalls einen Dhyarra-Kristall. Und zwar den stärksten, der überhaupt denkbar war - einen Machtkristall 13. Ordnung, wohingegen der von Zamorra nur 3. Ordnung war! Gerade weil Stygia längere Zeit magischen Einfluß auf Ewigk hatte ausüben können, konnte sie die Dhyarra-Energie so exakt von anderer Magie unterscheiden. Und von Ted Ewigk wußte sie, daß er diesen Kristall ständig bei sich führte, da er seine einzige magische Waffe überhaupt war. Er mußte in den letzten Augenblicken seines Lebens erkannt haben, daß es sich um einen magischen Angriff handelte - warum hatte er ihn dann nicht mit seinem Machtkristall abgewehrt? Er wäre zwar dennoch anfangs verletzt worden, aber er hätte ebenso überlebt, wie Tendyke verletzt überlebt hatte - das Pendel schwang langsam, senkte sich ebenso langsam auf das Scheinbild nieder und brauchte deshalb einige Zeit, das Opfer zu töten.
    Plötzlich kamen Stygia Zweifel. Sie hatte zwar die Fotos gesehen, die der Ruhelose ihr gebracht hatte, und anhand dieser war der Tote einwandfrei als Ted Ewigk zu identifizieren. Aber nun war Stygias Mißtrauen geweckt, und sie rief den Ruhelosen, der sich nun den Namen Kahar gegeben hatte, zu sich. »Bringe mich dorthin, wo sich der Leichnam Ted Ewigks befindet!« befahl sie. »Ich will mich selbst von seinem Tod überzeugen!«
    »Erhabene Herrin«, stieß Kahar verunsichert hervor. »Traut Ihr meinem Bericht nicht?«
    »Vielleicht hast du dich täuschen lassen«, sagte sie schroff. »Ich werde das überprüfen. Nun führe mich ans Ziel.«
    »Ich höre und gehorche«, murmelte Kahar, der Ruhelose. Er begann um seine schon gesichert geglaubte Zukunft zu bangen.
    ***
    Abermals schreckte Zamorra aus seinem unruhigen Schlaf auf, in den er recht bald nach dem Gespräch mit Nicole wieder hatte sinken können. Recht leise hatte gerade jemand den Schlafraum betreten. Zamorra wirbelte katzengleich hoch, registrierte als erstes, daß es draußen hell geworden war und daß der Eindringling Butler Scarth war. Scarth hob die Hand und deutete dezent auf Zamorra und auf Tendyke. »Sir?« raunte er leise.
    Zamorra sah zu dem schlafenden Abenteurer hinüber. »Wichtig?« flüsterte er.
    »Kommen Sie bitte, Sir«, meinte Scarth und trat wieder auf den Flur hinaus. Zamorra folgte ihm leise und zog die Tür hinter sich zu. »Ein dringendes Telefonat, Sir, entweder für Sie oder für Mister Tendyke.«
    »Um diese frühe Stunde?« brummte Zamorra. »Das darf doch wohl nicht wahr sein. Was ist das denn für ein Obertrottel?«
    »Mister Ted Ewigk, Sir«, informierte Scarth. »Wenn Sie bitte zum Telefon kommen möchten?« Er setzte sich in Bewegung.
    »Bringen Sie den Apparat besser hierher«, verlangte Zamorra. »Sie wissen doch, daß ich mich derzeit nicht zu weit von der Gruppe entfernen will und kann.«
    »Natürlich, Sir«, sagte Scarth und kam wenig später mit einem schnurlosen Gerät wieder zurück. »Bitte, Sir.«
    Zamorra nahm es entgegen. »Schön, daß du noch lebst, Ted«, begrüßte er den Gesprächspartner. »Wir hatten uns um dich schon verdammte Sorgen gemacht, aber mußt du unbedingt um diese frühe Morgenstunde anrufen? Hier schläft noch alles, Mann! Wir haben noch nicht einmal sieben Uhr morgens!«
    »Und hier in Kapstadt ist es früher Nachmittag, so kurz vor zwei«, teilte der Reporter mit. »Sorry, den Zeitunterschied habe ich nicht mehr bedacht, aber seit gestern abend - äh, unserer Zeit - versuche ich jemanden bei euch zu erreichen. Habt ihr kein Telefon mehr in ›Tendyks’s Home‹, oder was?«
    »Rübennase!« brummte Zamorra. »Könnten wir sonst miteinander reden? Hier ist bloß so viel los, daß selbst der Hausherr nicht daran

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