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0485 - Die Furie

0485 - Die Furie

Titel: 0485 - Die Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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man vom Leben«, lästerte Pascal, um dann wieder ernst zu werden. »Es gefällt mir gar nicht, daß ihr euch allein mit dieser… Dämonin treffen wollt.«
    »Um so wichtiger ist eure Funktion als Rückendeckung. Außerdem müßt ihr beide an euren Nachwuchs denken. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn sowohl euer bereits vorhandenes als auch euer künftiges Kind die Eltern verlieren würde. Wir beide«, Zamorra berührte Nicoles Wange, »sind da weniger erpreßbar. - Wir erzählen euch hinterher, was los war.«
    Pascal brummelte etwas Unverständliches. Nadine faßte ihn bei der Hand und zog ihn mit sich. Mittlerweile war das Foyer schon fast menschenleer. »Wohin haben wir uns jetzt zu wenden?« fragte Zamorra seine Gefährtin. Nicole streckte den Arm aus -und erstarrte.
    »Robin«, stieß sie hervor. »Was, bei der Röchelzunge der Panzerhornschrexe, will der Feierabendler denn jetzt hier?«
    ***
    Die Gesandte der Hölle hatte einen Großteil der durch den Mord gewonnenen Kraft wieder abgeben müssen. Um endgültig fit zu sein für die Vorstellungen der kommenden Tage - und überhaupt -, würde sie so bald wie möglich erneut auf Menschenjagd gehen müssen. Aber nach dem Ende der Vorstellung hielt Textor sich ständig in ihrer Nähe, redete irgendwelchen Schwachsinn auf sie ein, den sie zum einen Ohr herein und zum anderen hinausgehen ließ, und leitete sie dabei in die Nähe der Polizisten, so daß sie gesehen wurde. Sie konnte also jetzt nicht einfach so verschwinden. Dabei war der Mann, der eine ungeheuer große Gefahr für sie darstellte, immer noch im Theater. Er hatte das Gebäude noch nicht verlassen!
    Lucy war gar nicht sicher, ob sie Wert auf eine Begegnung mit ihm legte.
    Aber möglicherweise blieb ihr das nun nicht mehr erspart. Textor hatte sie zu lange festgehalten. Sie haßte ihn dafür.
    »Was hältst du davon, wenn ich der Polizei einfach sage, daß du die Mörderin bist?« grinste er sie an.
    ***
    »Eines Tages schmeiße ich die Brocken hin, gehe wieder nach Paris zurück und werde Clochard. Lieber im Winter ein bißchen frieren oder rechtzeitig einen Bruch machen, daß man fürs Winterquartal in eine geheizte Zelle eingebuchtet wird, als ständig gestört zu werden, obgleich man eigentlich längst Feierabend hat. Aber irgendein Trottel war der Ansicht, dieser Mordfall passe hervorragend zum Fall Merchant, den nun mal leider ich bearbeite - also hat man selbstverständlich mich unterrichtet. Mein Assistent hat’s besser - erstens ist der nur Assistent und zweitens ist seit einem halben Jahr sein Telefon defekt, und angeblich kommt keiner zum Reparieren.«
    »Logisch, wenn er den ganzen Tag im Dienst ist«, bemerkte Nicole. »Wenn er Feierabend hat, hat auch die Post Feierabend.«
    »Dann soll er sich, verflixt noch mal, dafür Urlaub nehmen!« polterte Robin.
    »Dann hätten Sie selbst an dem betreffenden Tag noch mehr zu tun«, schmunzelte Nicole.
    Zamorra war ernst geblieben. »Was für ein Mordfall ist das?« hakte er nach. »Etwa - wieder so eine Schweinerei?«
    »Wäre ich sonst hier, Mann?« knurrte der Chefinspektor. »Da läuft ein erstklassiger Krimi im Fernsehen, und ich muß hier ermitteln… hol’s doch der Teufel!«
    Zamorra nagte an der Unterlippe. Sein Gefühl hatte ihn also nicht getrogen. Nur hatte die Dämonin glücklicherweise nicht, wie von ihm befürchtet, im Zuschauersaal zugeschlagen, denn der war jetzt leer - da saß kein Toter mehr im Sessel. Aber geschehen war leider doch etwas. »Wen hat es erwischt, wo und wann?«
    »Weiß ich doch nicht«, knurrte Robin. »Ich bin ja gerade erst eingetroffen. Vor ’ner Viertelstunde habe ich noch Inspektor Columbo bewundert. Kommen Sie mit, Zamorra? Sagen Sie Wunderknabe jetzt bloß, daß Sie wirklich ahnungslos sind und Ihnen dieser Mord entgangen ist.« Es klang spöttisch. Kein Wunder nach dem Fehlschlag am Nachmittag.
    »Ahnungslos wie ein Engel auf Wolke 3a«, bestätigte Zamorra. Er faßte nach Robins Schulter. »Hören Sie, von dem Mord weiß ich nichts. Aber ich weiß, daß hier während der Vorstellung etwas faul war. Ich spürte eine magische Kraft. Sie ging von dem Zauberer und vor allem von seiner Assistentin aus. Es könnte sein, daß sie dafür verantwortlich ist.«
    »Ausgerechnet«, ächzte der Chefinspektor. »Die beiden tummeln sich auf der Bühne und ermorden ganz nebenbei jemanden vom Theaterpersonal. Davon mal abgesehen, geht’s Ihnen aber noch gut, Zamorra?«
    »Schon mal was von Pausen während der

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