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0486 - Der unheimliche Shaolin

0486 - Der unheimliche Shaolin

Titel: 0486 - Der unheimliche Shaolin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angeboten wurde, ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nur reichte mein Geld nicht aus.
    Da mußte ich eben bei Fish & Chips und ähnlichen Genüssen bleiben.
    Wir fuhren ziemlich hoch. Unser junger Begleiter hatte wohl den Auftrag bekommen, die Gäste nicht anzuschauen. Er blickte gegen den Kabinenhimmel und hatte die Augen verdreht.
    Als wir stoppten, hielt er uns nicht die Tür auf, lief als erster in einen breiten Gang, an dessen Wänden kostbare Bilder hingen. Die Möbel harmonierten mit der sanften Farbe des Teppichbodens.
    Die Suite lag etwas versteckt. In einer Nische fanden wir die Tür, an die unser Begleiter dezent klopfte, um sich danach von uns mit einem Nicken und einem Lächeln zu verabschieden.
    Die Tür wurde von einem Menschen geöffnet, der einen dunkelblauen Anzug trug und ungefähr Sukos Größe hatte. Er fragte nach unseren Namen, die wir bestätigten.
    »Bitte die Waffen abgeben!«
    »Nein, die behalten wir.«
    Er starrte uns an und ging dabei einen Schritt zurück. Aus dem Hintergrund meldete sich eine Stimme. »Laß die Gentlemen durch. Englische Polizisten sind höflich, habe ich mir sagen lassen.«
    »Das kommt immer auf ihr Gegenüber an«, erwiderte ich und trat als erster über die Schwelle.
    Man konnte eben absteigen und wohnen. Kerenga wohnte. Die Suite wirkte auf mich wie eine geöffnete, kostbare Schatulle innerhalb eines gewaltigen Hauses. Großzügig, mit mehreren Zimmern ausgestattet und natürlich mit allem Komfort.
    Der Sprecher saß in einem anderen Raum, dessen Tür offenstand. Ich zählte außer ihm noch weitere vier Männer, deren Gesichter mir nichts sagten. Sie trugen allesamt dunkelblaue Anzüge. Ob sie auch in dem Toyota gesessen hatten, konnte ich nicht sagen. Da war ein Großteil ihrer Gesichter bedeckt gewesen.
    Kerenga hockte hinter einem Schreibtisch. Es war ein Möbelstück im venezianischen Stil mit gebogenen Füßen, aber einer sehr modernen Telefonanlage auf der Glasplatte. Wie es sich für einen höflichen Menschen gehörte, stand er auf, als wir den Raum betraten. Dabei wurde Kerenga kaum größer. Nun ja, er war eben eine Sitzgröße.
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz.« Er deutete auf zwei Sessel, die kostbar aussahen, aber nicht sonderlich bequem waren. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Nein, danke«, sagte Suko. Er hatte dabei für mich mitgesprochen.
    Kerenga lächelte. »Hier ist nichts vergiftet, Gentlemen.«
    Wir ersparten uns eine weitere Antwort. Ich schaute mir Kerenga statt dessen genauer an.
    Wie gesagt, er war klein. Und er stach von seinen Leibwächtern auch von der Kleidung her ab, denn er trug einen hellen Anzug aus Leinen. Dazu ein blaues Hemd und eine unifarbene Krawatte. Das Haar hatte er gescheitelt, sein Gesicht wirkte breit. Ich fand nicht heraus, ob es sich bei ihm um einen Japaner, Chinesen oder Tibeter handelte, dabei hatte er auch etwas Malaiisches an sich.
    Eine Mischung…
    »Sie denken über mich nach, Mr. Sinclair.«
    »Genau.«
    »Ich will Ihnen erklären, wer ich bin. Mein Name klingt japanisch. Ich bin auch in Japan aufgewachsen, lebe dort heute noch, aber meine Mutter stammte aus Tibet. Sie hat damals fliehen müssen, als die Roten Chinesen einfielen. Sie war eine sehr weise Frau und wußte ungeheuer viel über die Kultur und die Geschichte des Landes. Ihr Wissen hat mich fasziniert, so daß ich Tibet als meine eigentliche Heimat betrachte und die Hoffnung nicht aufgegeben habe, dorthin zurückzukehren. Ich möchte alles bekommen, was mich an dieses Land erinnert und mich ihm näherbringt.«
    »Deshalb Ihr Besuch hier in London?«
    »So ist es, Mr. Sinclair. Die Ausstellung des Mr. Paul Bancroft ist einmalig.«
    »Leider lebt er nicht mehr«, sagte Suko.
    Kerenga hob die Schultern. »Es tut mir sehr leid für ihn, aber das Schicksal wird nicht von uns bestimmt. Die Götter wachen über uns.«
    »Das Gefühl hatte ich bei Bancroft nicht. Er wurde ermordet und seine Sekretärin ebenfalls. Die Art und Weise, wie man sie umbrachte, war verdammt scheußlich.«
    Kerenga hörte mit unbewegtem Gesicht zu. »Und jetzt haben Sie mich oder meine Männer in Verdacht?«
    »So ist es.«
    »Als Asiate würde ich jetzt sagen, daß man sich die Unverschämtheiten nicht bieten lassen kann, aber wir sind in Europa. Hier muß man stets Abstriche machen, was die Höflichkeit angeht. Aber das ist nicht unser Thema.« Er legte beide Handflächen gegeneinander. »Welchen Grund sollte ein Mann wie ich gehabt haben, ihn umbringen

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