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0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er sich offen auf Stygias Seite gestellt hatte und sie bei allem, was sie tat, willig unterstützte. Denn jetzt ging es für ihn ums Überleben.
    ***
    Zamorra zuckte unwillkürlich zusammen. Reflexartig tastete er nach dem versteckten Amulett, aber auch so war ihm klar, daß etwas Dämonisches sekundenlang über ihn hinweggestrichen war. Eine unglaubliche, unheimliche Macht, deren Ursprung er nicht lokalisieren konnte.
    Sollte er es mit dem Amulett versuchen, das sich für den Bruchteil einer Sekunde leicht erwärmt und damit die Nähe Schwarzer Magie angezeigt hatte?
    Aber das erschien ihm nicht sinnvoll. Die Berührung war viel zu kurz gewesen. Selbst wenn Zamorra jetzt mit dem Amulett einen Blick zurück in die gerade erst ein paar Sekunden alte Vergangenheit tat, würde er vermutlich nicht mehr herausfinden als das, was er bereits wußte.
    »He, was ist?« fragte Nicole, die ihre Wagentür verriegelt hatte und nun darauf wartete, daß Zamorra sich in Bewegung setzte und um den BMW herum kam. »Schlägst du Wurzeln, oder wartest du auf besseres Wetter?«
    Zamorra winkte ab. Er schloß zu ihr auf; gemeinsam näherten sie sich der Haustür. Das Reihenhaus bestand aus insgesamt sieben Einfamilien-Einheiten, die sich jeweils über zwei Etagen erstreckten. Das beleuchtete Türklingelschild zeigte den Namen »D. Colon«. Nicoles Zeigefinger berührte den Knopf.
    Zamorra hielt ihre Hand für einen Augenblick zurück. Er berichtete von seiner Empfindung. »Und du selbst mit deinem telepathischen Sunnygirlgemüt hast nichts davon mitbekommen?« erkundigte er sich.
    Nicole schüttelte verwundert den Kopf. »Absolut nichts«, gestand sie. »Das ist überraschend, nicht wahr? Fast so überraschend wie mein Gedankenlesen über die Fernsehbrücke. Meinst du, daß dieser schwarzmagische Gedanke von Desiree Colon kam?«
    Er zuckte mit den Schulter. »Ich sagte doch schon - die Richtung konnte ich nicht feststellen. Merlins Stern auch nicht.«
    »Dann halte Merlins Stern mal in Alarmbereitschaft«, empfahl Nicole. »Darf ich jetzt klingeln, oder sollen wir noch länger im Regen stehen? Das Leder ist zwar gegen Nässe imprägniert, aber mein Kopf nicht, und irgendwann hält auch die Imprägnierung diesen Sintfluten nicht mehr stand. Himmel, der Regen wird ja von Stunde zu Stunde stärker, und Sturm kommt auch auf.«
    Zamorra berührte Nicoles Zeigefinger und preßte mit ihm den Klingelknopf nieder.
    Nur wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet.
    »Bitte, kommen Sie doch herein«, sagte Desiree Colon.
    ***
    Während Stygia ihren Vasallen noch darauf vertröstete, bei der vierten Attacke nachzufassen, hatte Astaroth dies längst bei der dritten getan. Natürlich hatte er dem Befehl der Fürstin der Finsternis nur zähneknirschend gehorcht, aber er hatte sich sofort um diesen Schwächling Thoronar gekümmert.
    Zumindest die Richtung aus welcher der Angriff geführt wurde war ihm nun bekannt. Er kam tatsächlich aus der Welt der Menschen, von der Erde. Aber welcher Mensch konnte in der Lage sein, einen Angriff in die Hölle zu tragen, ohne selbst dort zu erscheinen? Das schaffte nicht einmal der verhaßte Professor Zamorra, und er einzige Nicht-Höllenbewohner, den Astaroth als mächtig genüg dafür einschätzte, war Julian Peters - aber der hatte keinen Anlaß, einen solchen Schlag zu führen.
    So verließ der Erzdämon die Tiefen der Hölle und stieg zur Erde empor. Noch verzichtete er darauf, Stygia Bericht zu erstatten. Er wollte erst mehr in Erfahrung bringen, ehe er Halbheiten von sich gab. Er bemühte sich, den Ausgangspunkt der Angriffsmagie zu lokalisieren. Der südfranzösische Raum ließ ihn natürlich sofort an Professor Zamorra denken, aber der schied ja als Gegner diesmal aus.
    Wer jedoch war es dann?
    Astaroth befürchtete, daß ihm noch eine gewaltige Überraschung bevorstand.
    ***
    »Ein scheußliches Wetter«, stellte Desiree Colon fest. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Bad. Dort sind frische Handtücher. Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit einen heißen Tee oder einen Grog machen?«
    »Bloß keine Umstände«, wehrte Zamorra ab. »Kaffee reicht, wenn vorhanden - ansonsten irgend etwas Alkoholfreies.«
    Im Bad rieben sie sich, soweit das möglich war, das Regenwasser aus Gesicht und Haaren. »Vielleicht sollten wir uns angewöhnen, wie unser Freund Robert Tendyke zu jeder Gelegenheit einen Hut zu tragen«, schlug Nicole vor.
    »Damit ich wie Al Capone aussehe, wie?« Zamorra schüttelte den Kopf. »So ein

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