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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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brach dann zusammen. Phil hatte den Stoß nach dem Gefühl genau berechnet. Er mußte ihn mitten ins Gesicht getroffen haben.
    Mit den gefesselten Beinen angelte er nach dem Bewußtlosen. Zoll für Zoll zog erihn an die Mauer heran, bis er dicht unter ihm lag.
    Aber noch immer konnte er mit den Händen nicht an ihn heran. Es fehlten noch mindestens zwei Fuß.
    Sein Atem ging keuchend. Endlich preßte er den Kopf seines Bewachers zwischen die Knie und stemmte ihn langsam hoch. Zweimal rutschte er zurück und schlug auf den Boden.
    Aber er schaffte es. Seine Hände und Gelenke bluteten, die Ketten rissen ihn zurück, doch Phil gab nicht auf. Als er den Mann mit seinen gefesselten Händen halten konnte, stemmte er ihn mit dem Gewicht seines Körpers gegen die Wand. Es bedeutete für ihn eine ungeheure Anstrengung, den bewußtlosen Mann nicht fallen zu lassen. Aber nur so bekam er die Hände frei, denn er mußte ja mit beiden Händen gleichzeitig arbeiten.
    Zoll für Zoll tastete er ihn ab, bis sich der Erfolg einstellte. Er trug die Schlüssel für die Handschellen in seiner Brusttasche.
    Als Phil sie herausholte, ließ er den Mann fallen. Gleich darauf war er frei.
    Er steckte seinem Wächter einen Knebel in den Mund, legte ihm die Handschellen um und nahm ihm die Pistole ab, die er in der Hüfttasche trug.
    Er öffnete die schwere Balkentür und schlich durch den dunklen Keller, bis er in halber Höhe ein offenes Fenster entdeckte. Er schwang sich ins Freie und ruhte sich einen Augenblick aus.
    Plötzlich zuckte er zusammen. Links von ihm bewegte sich etwas. Ein Schatten, zwei… und dann noch einer.
    Phil packte die Pistole fester. Noch einmal sollten sie ihn nicht kriegen.
    ***
    Pat Bush hatte uns eine genaue Beschreibung gegeben: ein halbverfallenes Lagerhaus, das seit Jahren nicht mehr benutzt wurde. Die Stadtverwaltung wollte es schon lange abbrechen lassen, aber immer kam etwas dazwischen.
    Leutnant Pender und ich fuhren in einem Pontiac voraus. Vier seiner Leute folgten uns in einem Jeep.
    »Sie kennen die Verhältnisse hier«, sagte ich zu Pender. »Was steckt hinter dem ganzen Manöver der Siedlungsgesellschaft?«
    »Ich weiß es nicht. Ich nehme an, daß im Zuge einer Gesamtplanung, die wir noch nicht übersehen können, ein großer Coup gestartet werden soll. Die Siedlungsgesellschaft möchte das Gelände in ihre Hand bringen, soviel steht fest. Und das zu billigsten Preisen, wobei sie vor Terror und Mord nicht zurückschreckt. Bodenspekulation, Cotton, hoffentlich erfahren wir den wahren Grund nicht erst, wenn es zu spät ist!«
    »Nein, die Sache hat bereits zuviel Staub aufgewirbelt. Die Rechnung wird nicht auf gehen.«
    Wir verließen den inneren Stadtring und fuhren nach Süden. Die Gegend wurde immer verwahrloster. Wir erreichten die Slums von Charleston.
    Pender bog nach rechts in einen Seitenweg ab. Es war eine holprige, ungepflasterte Straße. Eine Beleuchtung gab es nicht.
    »Hier wäre für uns noch viel zu tun«, meinte der Leutnant. »Die meisten Asozialen kommen aus dieser Gegend. Sechzig Prozent aller Verbrechen werden hier verübt.«
    »Phil sucht sich meistens solche Stadtteile aus«, sagte ich mit Galgenhumor. Ich machte mir große Sorgen um meinen Freund, wollte es aber nicht merken lassen. »Ist es noch weit?«
    »Wir sind da.« Pender fuhr den Wagen auf die rechte Straßenseite und stellte den Motor ab. Als der Jeep hinter uns auftauchte, löschte er auch die Lichter.
    »Sehen Sie dort drüben den halbhohen Schornstein? Er steht mitten zwischen Bäumen. Wahrscheinlich war das früher der Park des Fabrikbesitzers. Dort ist es.«
    Wir verständigten uns mit den Polizisten, schlossen einen Kreis um das Gelände und gingen so gegen das Lagerhaus vor. Wahrscheinlich hatten die Gangster Wachen ausgestellt, die unsere Annäherung sofort melden würden.
    Das galt es zu verhindern.
    Langsam arbeiteten wir uns vor, immer dicht unter den Bäumen, die sich bis nahe an das Lagerhaus hinzogen.
    Plötzlich blieb ich stehen und hielt auch Pender am Arm fest. An der Mauer bewegte sich, ein Schatten. Die Umrisse waren nicht deutlich. Aber so viel konnte ich ausmachen, um zu erkennen, daß es ein Mann war.
    Ich ließ mich vorsichtig auf den Boden nieder und kroch an den Mann heran.
    Er mußte etwas gemerkt haben, denn auf einmal ließ er sich fallen und preßte sich an den Boden. In seiner Rechten blitzte etwas Metallisches auf, als er für einen kurzen Augenblick vom Mondlicht gestreift wurde.
    Ich hatte

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