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0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund

Titel: 0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Gebilde auf dem Bildschirm erblickte.
    Von allen Gedanken, die ihn in diesein Augenblick beschäftigten, setzte sich einer durch und begann ihn zu beherrschen: Sie hatten jetzt keine andere Wahl mehr, als durch diese Öffnung im Weltraum zu fliegen.
     
    *
     
    Seit Offiziersanwärter Mason Grammick von der Rückkehr Florymonths gehört hatte, ließ ihn der Wunsch, sich Folly Utter zurückzuholen, nicht mehr los. Er hatte selbst beobachtet, wie Florymonth den Unvollendeten damals in seinen Transmitterbauch geschoben hatte.
    Also mußte Folly sich auch noch im Innern des grünhäutigen Riesen befinden. Vielleicht brauchte Florymonth den Roboter jetzt nicht mehr.
    Grammick blickte unauffällig zur Seite.
    Sergeant Stevart saß im Sitz und döste. Dieser alte Raumfahrer besaß wirklich eiserne Nerven.
    Die beiden nächsten Sitze waren frei, dann kam der Platz von Captain Mutter Mercedes.
    Mercedes war über einen Stapel kleinerer Schalttafeln gebeugt, die er in regelmäßigen Abständen in den Programmierungsteil der Reparaturpositronik schieben mußte.
    Jetzt, dachte Grammick, war ein günstiger Zeitpunkt, um sich für einige Zeit wegzuschleichen. Zwar herrschte immer noch Großalarm, aber die Besatzung war sich darüber einig, daß das Schiff von fremden Mächten kontrolliert wurde.
    Grammick richtete sich behutsam im Sitz auf.
    Als er weggehen wollte, öffnete Stevart ein Auge und blinzelte Grammick an.
    Verdammt! dachte Grammick.
    „Na, Mosan?" brummelte Stevart freundlich. „Steif vom vielen Sitzen, wie?"
    Grammick war wütend.
    „Ja, ja", sagte er nur und machte ein paar Bewegungen, als wollte er seine Rückenmuskulatur auflodkern.
    Mercedes blickte auf und schüttelte den Kopf. Er wollte offenbar jetzt nicht gestört werden.
    „Gehen Sie draußen im Korridor auf und ab, bis es wieder in Ordnung ist!" befahl er. „Ich kann es nicht leiden, wenn Sie hier herumhampeln."
    Grammick wäre dem Captain, der ihm unfreiwillig Gelegenheit zum Abrücken gab, am liebsten um den Hals gefallen. Aber er beherrschte sich, um sein Vorhaben nicht zu gefährden.
    Grammick schlich lautlos auf den Korridor hinaus, denn er wollte vermeiden, daß im letzten Augenblick der zuständige Deckoffizier auf ihn aufmerksam wurde. Major Effret hielt sich in der kleinen Seitenstation auf, wo sich auch der Interkomanschluß befand.
    Draußen auf dem Gang atmete Grammick auf. Er wurde die nächste Stunde in seinem Dienstbereich nicht gebraucht. Weder Stevart noch Mercedes würden sich während dieser Zeit um ihn kümmern.
    Diese Chance mußte er nutzen.
    Er stürmte durch den Korridor und ließ sich in den nächsten Antigravschacht fallen. In der Nähe des Schiffszentrums trat er heraus und blickte sich um. Wenn er erst einmal in der Zentrale war, hatte er eine echte Chance. Vor allem bei Roi Danton konnte er sich vielleicht Gehör verschaffen.
    Er mußte nur aufpassen, daß er nicht vorher entdeckt und zurückgeschickt wurde.
    Von der anderen Seite des Ganges näherten sich Schritte.
    Grammick preßte sich hastig in eine Nische und stieß dabei fast einen Wasserspender um.
    Die Schritte kamen näher.
    Draußen kam Einsatzleiter ZbV, Leutnant Shenko Trestow vorbei. Der breitschultrige Offizier blieb stehen, dann ging er auf die Nische zu.
    Grammick machte sich so klein wie möglich.
    Trestow griff nach einem Plastikbecher, füllte ihn und wartete, bis der mit Chemikalien präparierte Boden die Flüssigkeit zum Kochen gebracht und in Tee verwandelt hatte.
    Grammick fixierte den Leutnant.
    „Nun, junger Mann", sagte Trestow zwischen zwei Schlucken, „warum verkriechen Sie sich in einer Ecke, wenn Sie durstig sind?"
    Grammick blieb fast das Herz stehen, aber er trat aus dem Halbdunkel der Nische auf den Gang hinaus und nahm Haltung an. Trestow beobachtete ihn interessiert.
    „Sie sind Mason Grammick, nicht wahr?"
    Obwohl er ansonsten Popularität zu schätzen wußte, wäre Grammick in diesem Fall lieber anonym geblieben.
    Er nickte tapfer.
    „Heraus mit der Sprache!" forderte der Leutnant freundlich.
    „Was haben Sie hier zu suchen? Ihr zuständiger Deckoffizier ist doch Major Effret?"
    Grammick stammelte eine unverständliche Entschuldigung. Er sah zu, wie Trestow gedankenverloren gegen den Rand des geleerten Bechers drückte, der sich daraufhin in seinen Händen auflöste.
    Da verlor Grammick die Beherrschung. Er wich aus und rannte los.
    Trestow sah ihm verwundert nach.
    Als Grammick wieder halbwegs bei Sinnen war, hatte er fast die

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