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0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund

Titel: 0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesamte Zentrale umrundet. Er wußte, daß er mit einem Disziplinarverfahren zu rechnen hatte. Effret würde ihn endgültig auf die schwarze Liste setzen und dafür sorgen, daß er nach ihrer Rückkehr aus der Solaren Flotte ausscheiden mußte.
    Unter diesen Umständen war es gleichgültig, ob er jetzt zurückkehrte oder sein Vorhaben zu verwirklichen versuchte.
    Er betrat die Zentrale durch einen der zahlreichen kleineren Eingänge. Mit klopfendem Herzen blieb er stehen. Niemand sah ihn. Fast alle Raumfahrer, die sich in der Zentrale aufhielten, saßen oder standen in der Nähe des Kontrollstandes und beobachteten die Bildschirme. Über die Köpfe der Zuschauer hinweg konnte Grammick den Panoramaschirm sehen.
    Der flammende Ring inmitten des Weltraums konnte nur der Giganttransmitter sein. Der Anblick war faszinierend. Grammick riß sich jedoch davon los. Seine Blicke suchten Florymonth. Er entdeckte den Riesen abseits von den Kontrollen zwischen einer Positronik und dem Ansaugstutzen der Klimaanlage.
    Grammick durchquerte die Zentrale. Jetzt wurden die seitlich neben den Kontrollen sitzenden Techniker auf ihn aufmerksam.
    Er beachtete sie nicht, sondern beschleunigte sein Tempo.
    „Grammick!" rief jemand.
    Der Offiziersanwärter hatte sein Ziel erreicht. Er stand vor Florymonth und blickte an ihm hoch.
    „Gib ihn mir zurück!" schrie er mit erstickter Stimme. „Gib ihn mir zurück!"
    „Grammick!" Er wurde an den Armen gepackt und zurückgerissen. Neben ihm standen Leutnant Levus Hinzeman und Fellmer Lloyd.
    „Sind Sie verrückt geworden?" erkundigte sich Lloyd.
    „Er hat Folly Utter!" brachte Grammick hervor. Vor seinen Augen bildeten sich Kreise. Seine Beine zitterten. Allmählich wurde ihm bewußt, wozu er sich hatte hinreißen lassen.
    „Wie können Sie in einer derartigen Situation Ihren Platz verlassen?" fragte Lloyd verständnislos. Der Mutant nickte Leutnant Hinzeman zu. „Lassen Sie ihn wegbringen."
    „Wartet!" kreischte Florymonth. Sein Transmitterbauch blähte sich auf. In einem zwei Meter durchmessenden Loch begann es zu flimmern.
    Fassungslos sah Mason Grammick zu, wie die Überreste von Folly Utter aus der Öffnung schwebten.
    Der unersetzbare Kopf des Unvollendeten war dabei.
    Grammick ließ sich nicht mehr halten. Er riß sich aus der Umklammerung des Leutnants los und beugte sich zu Folly Utter hinab, der inzwischen sanft vor Florymonth auf dem Boden gelandet war.
    „Bringt ihn zusammen mit dem Roboter weg!" ordnete Lloyd an.
    „Grammick, Sie melden sich innerhalb der nächsten sechs Stunden bei Kosmopsychologe Eysbert zur Untersuchung."
    Grammick richtete sich auf. Er sah zu, wie zwei Kadetten die Überreste des Roboters auf eine Antigravplatte luden und aus der Zentrale schob.
    Er wandte sich hilfesuchend an Lloyd.
    „Können die Sachen nicht in meine Kabine gebracht werden?"
    „Meinetwegen!" stimmte Lloyd nach kurzem Nachdenken zu. Er begann plötzlich zu lächeln, und Grammick hatte das Gefühl, daß der Telepath sich in seine Gedanken eingeschaltet hatte. „Sie sollten endlich lernen, daß ein Raumschiff keine Spielwiese ist, Grammick."
    Grammick lächelte verzweifelt und ließ sich hinausführen.
    Als er an der Seite eines Kadetten auf den Antigravschacht zuging, dachte er über seine Situation nach. Es sah nicht besonders gut für ihn aus. Sein einziger Trost war, daß er die Überreste von Folly Utter zurückbekommen hatte.
    Vielleicht ließ sich daraus ein halbwegs vernünftiger Roboter zusammenbauen.
     
    *
     
    Die MARCO POLO hing zweieinhalb Millionen Kilometer vom Giganttransmitter entfernt im Raum. Das Sextadimenergiefeld der Sammler hatte sich inzwischen aufgelöst. Es wurde nicht mehr benötigt, denn hier im Zentrum der Terrosch-Rotwolke gab es keine gefährlichen Zusammenballungen und Wirbel unkontrollierbarer Energien.
    „Wir können die MARCO POLO nach Belieben steuern", stellte Oberst Elas Korom-Khan zufrieden fest. „Es gibt weder Fesselfelder noch Schutzschirme, die uns daran hindern könnten."
    „Aber der Raum, innerhalb dessen wir diese Bewegungsfreiheit genießen, ist begrenzt", erinnerte Icho Tolot. „Wir können das Zentrum der Terrosch-Rotwolke nicht verlassen, es sei denn..."
    Er ließ seinen Satz unvollendet.
    „Es sei denn, wir würden durch den Transmitter fliegen!" rief Ovaron. Er richtete sich in seinem Sitz auf und blickte sich herausfordernd um. „Worauf warten wir noch? Wir können durch den Transmitter direkt nach Morschaztas

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