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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem Zuschauerraum zu postieren. Eine der Türen, die auf die Straße führte, blieb unverschlossen. Von da bis zu dem abgestellten Dodge waren es nur zehn Schritt.
    Knapp vor dem Parkplatz stellten wir einen Lieferwagen mit geschlossener Ladefläche ab, auf der sich weitere zwei Mann verborgen hielten. Sie hatten einen Handscheinwerfer bei sich und konnten durch einen Spalt in der Leinwand genau auf die Kühlerhaube blicken.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich ein Stehausschank, in dem sich nach und nach vier Kollegen einfanden, die zum Teil als Fernfahrer verkleidet waren. Sie konnten mit ein paar Schritten auf der Straße sein und diese Seite der Straße abriegeln.
    Phil sollte mit noch einem Kollegen am Steuer eines Greyhound-Omnibusses in der nächsten Querstraße warten und die ganze Straßenseite durch Querstellen des Fahrzeuges sperren, falls der Verbrecher im Wagen zu fliehen versuchte. Ebenso wurde die rückwärtige Straßenkreuzung durch drei Taxis blockiert, die wir mit Agenten besetzt am Straßenrand parken ließen.
    Ich selbst hatte mich entschlossen, im Kofferraum des Dodge versteckt auf das Erscheinen des Gangsters zu warten. Es war die gefährlichste Stelle, denn ich lag krumm und ziemlich bewegungsunfähig in der Blechschachtel und konnte mich erst entfalten, nachdem ich ausgestiegen war. Die Generalprobe auf dem Fahrbereitschaftshof zeigte, daß ich drei Sekunden brauchte, bis der Deckel hochgeklappt war und ich auf beiden Beinen auf der Straße stand.
    Das Schloß hatte ich so präpariert, daß es von außen nicht abzusperren war, damit ich nicht in der eigenen Falle gefangen werden konnte. Außerdem schraubte ich die Trennwand zum Fahrgastraum ab und hakte die Rücklehne der hinteren Sitzbank nur lose ein. Mit einem Fausthieb konnte ich sie nach vorne klappen und hatte dann einen beschränkten Überblick in das Innere des Dodge.
    Deutlich sichtbar wurde das Paket auf den Beifahrersitz gelegt. Statt der Dynamitpatronen hatten wir Wachskerzen in die Aluminiumhüllen gesteckt, die ungefähr das gleiche Gewicht hatten. Sämtliche Türen blieben offen, und den Zündschlüssel sollte Suffern unter den Fahrersitz fallen lassen, wenn er den Wagen verließ. Er hatte schnurstracks den Central Bahnhof zu betreten, sich zum Schalter für postlagernde Briefe zu begeben und dann zu den Schließfächern zu marschieren. Dort sollte er von den Bewachern in Empfang genommen und zu einem Nebenausgang gebracht werden, wo die Dienstwagen abgestellt worden waren.
    Von der 69th Street aus waren es knapp fünf Minuten Fahrzeit. Da wir aber von Süden her ankommen wollten,' fuhren wir zehn Minuten vor zwei Uhr nachts los. Suffern saß allein am Steuer, ich lag im Kofferraum, eine Taschenlampe und meinen Smith and Wesson neben mir. Wir hatten vorsichtshalber das Benzin aus dem Tank gelassen, so daß Suffern nicht auf die Idee kommen konnte, mit dem Wagen zu flüchten. Außerdem fuhr vor uns ein Wagen der Straßenreinigung, in dem ebenfalls zwei FBI-Agenten saßen. Eindringlich hatten wir Suffern klargemacht, daß wir von der Schußwaffe Gebrauch machen müßten, wenn er versuchen sollte zu fliehen.
    Gehorsam bog Suffern an der 23rd Street von der Third Avenue ab, folgte der 23rd ein paar Blocks und bog wieder nach rechts in die Fifth Avenue ein. Von hier kam er immer, wenn er zum Treffpunkt fuhr. Langsam und mit dem Standlicht rollten wir bis zur 42nd Street zurück und bogen rechts ein. Einen Block vor der Park Avenue stoppte Stuffern ab, lenkte scharf nach rechts und rangierte sich hinter den harmlos parkenden Lieferwagen ein. Er stand nun genau an der ausgemachten Stelle auf dem Parkstreifen. Da um diese Zeit fast nur noch Taxis und Müllwagen unterwegs waren, machte es keine Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden.
    Durch ein Schraubenloch im Kofferraumdeekel peilte ich die Lage. Zwei Taxis fuhren vorbei. Ein Betrunkener torkelte über die Straße, sonst war es ruhig. Gedämpfte Musik kam aus irgendeiner Nachtbar.
    Punkt zwei Uhr hörte ich die Schlüssel unter dem Sitz klirren. Suffern verließ den Wagen. Ich hörte die Tür klappen, dann entfernten sich seine Schritte.
    Der Dodge stand im Dunkeln, da die nächste Straßenlaterne nicht brannte. Wie ich den Boß einschätzte, war das bestimmt kein Zufall.
    Meine Augen hatten sich vollkommen an die nächtliche Schwärze gewöhnt. Außerdem hatte ich alle Sinne auf das Äußerste angespannt und lauschte auf das geringste Geräusch, jede Sekunde

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