0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen
ein und sahen den Jeep vor uns auf die Schranke zurasen. Der Posten stand breitbeinig auf der Straße und riß sich das Gewehr von der Schulter. Bevor er anlegen konnte, mußte er sich mit einem gewaltigen Satz in Sicherheit bringen. Krachend durchbrach der Jeep den Holzbaum quer über der Einfahrt, kam nach links aus der Bahn und wurde wieder abgefangen.
Wir hatten noch etwa 100 Yard Abstand, und ich trat das Gaspedal voll durch. Die Tachonadel kletterte auf 70 Meilen, und mehr gab der alte Kasten nicht her. Zum Glück war die Straße sehr kurvenreich, so daß der Jeep nicht voll aufdrehen konnte. Seelenruhig zog Mac, wie er sich vorgestellt hatte, den Dienstcolt und zielte außerhalb des Wagens nach vorn.
»Auf die Entfernung treffen Sie keinen Panzer«, warnte ich ihn, doch er gab nicht auf. Sechsmal drückte er ab, aber wir konnten nicht feststellen, ob eine Kugel den Jeep getroffen hatte. Mit unverminderter Geschwindigkeit jagte der Wagen dahin und bremste nur kurz vor der Einfahrt zur Bundesstraße 132.
Wir hörten Reifen quietschen und sahen ein paar Autos Notbremsungen ausführen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Rücksichtslos preschte Suffern auf die Hauptstraße, bog nach rechts ein und jagte dahin. Wir folgten und nutzten den Schreck der anderen aus, die noch immer regungslos warteten, bis auch wir rechts eingebogen waren.
»Die Army hat einen breiten Buckel«, grinste Mac, »es fällt also nicht auf Sie zurück.«
Der Verkehr war dicht. Wir konnten langsam aufholen. Trotz der Aufschrift und der weißen Zeichnung auf dem Jeep kam er nur noch langsam vorwärts. Ich mußte unablässig Hupe und Scheinwerfer benutzen, um den Weg freizukämpfen. Als der Truck etwa auf 40 Schritt aufgeholt hatte, leuchteten die Bremslichter des Jeeps auf. Suffern riß das Steuer nach rechts, scherte aus der Kolonne aus und fuhr den Abhang hinunter, der sich neben der Straße hinzog. Ich folgte augenblicklich und sah für einen Augenblick nur Baumwipfel und trübe Wolken. Dann senkte sich die Schnauze des Lasters, und wir rauschten nach unten.
Suffern hatte Pech. Er geriet auf einen Baumstumpf. Mit einem Satz drehte sich der Jeep um die eigene Achse und zeigte mit dem Kühler auf uns. Ich bremste scharf, und schlangengleich glitt im selben Augenblick Mac aus dem Wagen. Dicht auf dem Fuße folgte ich ihm.
Suffern hatte seinen fahrbaren Untersatz taumelnd verlassen. Er mußte sich den Kopf angeschlagen haben, denn eine Hand preßte er gegen seine Stirn. Mit großen Schritten rannte er auf eine Gebüschgruppe zu, geriet ins Stolpern und schlug der Länge nach hin.
Mac war eine halbe Sekunde vor mir da. Er ließ den Gummiknüppel fallen, faßte nach ein paar soliden Armspangen aus garantiert rostfreiem Stahl und bückte sich, um den Stöhnenden herumzudrehen. Kaum hatte seine Hand die Schulter von Suffern berührt, als dieser, wie von der Kobra gebissen, herumschnellte und mit einem kräftigen Schraubenschlüssel zum Schlag ausholte. Ich erfaßte die Situation blitzschnell und warf mich im Hechtsprung auf seinen Arm. Der Schlüssel klirrte zu Boden, und mit geübtem Griff hakte Mac einen Arm in die Handschellen ein. Mit Gewalt mußten wir den Tobenden bändigen, um die andere Hand ebenfalls zu fesseln.
Suffern heulte und schrie uns wüste Schimpfworte zu. Noch mit den Beinen versuchte er nach uns zu treten, so daß wir ihm noch ein paar Handschellen um seine Fußgelenke legen mußten. Als er immer noch keine Ruhe gab, band ihm Mac seinen Gürtel los und zog ihn durch die beiden Stahlspangen. Mit aller Kraft zog er an und band ihm so die Hände an die Füße. Bewegungsunfähig lag Suffern da und rollte mit den Augen wie in Trance.
Ich hatte inzwischen den Truck herangefahren, band das Abschleppseil am Jeep fest und zog ihn von dem Baumstumpf. Dank seines Allradantriebes kam der Wagen ohne Schwierigkeiten den Abhang hinauf. Mac hatte den Gefangenen neben sich gelegt und zusätzlich ans Armaturenbrett gebunden, damit er sich nicht hinausrollen konnte. Ich fuhr den Truck, und wir nahmen denselben Weg zurück. .
Nach einer Viertelstunde waren wir zurück und lieferten Suffern mit vereinten Kräften in Dempsys Büro ab. Mac machte kurz eine Meldung, und Dempsy nahm sich den Soldaten selber vor. Er erhielt keine, vernünftige Antwort, sondern nur wüste Beschimpfungen. Dabei verdrehte Suffern die Augen wie im Koma, bekam weiße Schaumflocken auf die Lippen und zappelte an allen Gliedern.
»Ich glaube, der Mann ist
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