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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

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hochgradig rauschgiftsüchtig«, sagte ich leise zum Major. »Haben Sie keinen Arzt in der .Nähe?«
    Der Militärdoc kam drei Minuten später. Er untersuchte kurz den Tobsüchtigen und nahm eine Spritze aus der Tasche. Er füllte sie mit zehn Kubik Morphiumlösung und spritzte sie ihm ein. Schlagartig wurde Suffern ruhiger, stellte seine Beschimpfungen ein und atmete tief durch.
    »Der Kerl hat zuviel von dem Zeug genommen und ist durchgedreht«, sagte der Doc und verstaute seine Siebensachen wieder. »Man muß es ihm langsam entziehen, nicht schlagartig. Für die nächsten sechs Stunden wird er sich vernünftig benehmen.«
    Suffern schien wieder bei klarem Verstand zu sein. Er musterte uns eindringlich, dann beantwortete er plötzlich alle Fragen. Dabei hielt er die Augen geschlossen und streckte sich trotz der Fesseln auf der Couch aus.
    Ohne zu zögern gab er zu, sowohl den Sprengstoff als auch den Selbstentzünder gestohlen zu haben, um die Sachen gegen Rauschgift einzuhandeln. Mich interessierte am meisten, wer seine Abnehmer waren.
    »Ich kenne die Leute nicht«, murmelte er erschöpft, »wir hatten immer nur einen bestimmten Treffpunkt telefonisch ausgemacht. Dort lieferte ich die Sachen ab und fand dann sechs Stunden später den Stoff vor.«
    »Die Nummer?« fragte ich.
    »Murray Hill 7 -1300«, kam es wie aus der Pistole geschossen.
    »Wann sollst du das nächste Mal anrufen?«
    »Heute abend um neun.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr, wir hatten noch knapp eine Stunde Zeit. »Okay, du wirst heute wieder anrufen wie immer«, sagte ich eindringlich, »wenn nicht, gibt es ab sofort keinen Stoff mehr.« Ein zustimmender Blick des Arztes ließ mich das Versprechen geben, denn Suffern mußte sowieso langsam entwöhnt werden.
    Ohne zu zögern nickte er mir zu. Ihm schien jetzt alles gleichgültig zu sein, solange er nur zu seinem Rauschgift kam.
    Dempsy gab mir stumm das Telefon, und ich rief New York LE 5 7700 und die Nebenstelle von Mr. High. Nach einem kurzen Bericht bat ich den Chef, eine unauffällige Überwachung von Jane Milfords Wohnung vorzunehmen, wenn Suffern anrufen würde. Mr. High versprach, das Nötige zu veranlassen, und ich legte auf.
    »Der Diebstahl wäre geklärt«, sagte ich und beugte mich zu Major Dempsy, »vielleicht bringt uns eine Durchsuchung von Sufferns Sachen noch einen Hinweis.«
    Mac verschwand auf einen Wink hin und schleppte zehn Minuten später zwei große Holzkisten herein, in die er alle Habseligkeiten von Suffern geworfen hatte. Wir durchsuchten auf Dempsys Anordnung die Sachen gründlich und fanden noch acht Stangen Dynamit, eine leere Ampulle und die herausgerissene Seite eines Manhattaner Telefonbuches mit dem Namen Oaks bis Perth. Irgendeiner davon mußte für Suffern von Bedeutung sein, doch er gab keine Antwort auf unsere Fragen.
    Der Major gestattete, daß ich die Seite behielt, und so zog ich mich in einen stillen Winkel zurück, um die Namen durchzulesen. Ich hoffte auf eine Eingebung, die mir behilflich war, aber mittendrin unterbrach mich Mac.
    »Auf seinem Terminkalender steht halb neun«, sagte er und zeigte mit dem Finger in Sufferns Tagebuch. »Er will uns doch aufs Glatteis führen. Das Codewort steht auch dabei.«
    Wir rüttelten den halb Schlafenden wach, setzten ihm das Telefon neben die Couch und lösten seine Handfesseln.
    Suffern nickte ergeben. Ich hatte Mr. High schon informiert, daß das Gespräch vorverlegt worden war. Die Bell Telephone Company war eingeschaltet worden und nahm das Gespräch auf Band auf. Vier Mann waren in dem Apartmenthaus postiert worden.
    ***
    Punkt halb neun wählte Suffern New York Murray Hill 7 - 1300. Schon nach dem ersten Läuten wurde abgehoben, und eine barsche Männerstimme meldete sich mit Hallo, bei deren Klang sogar glühendes Eisen erstarren konnte.
    »Sunfall hier, ich habe den Rest«, flüsterte Suffern leise.
    »Okay, um zwei Uhr heute nacht Central Station, hole dir einen postlagernden Brief an Schalter 19 für Jonny Kingsbridge ab, da ist der Schlüssel für das Schließfach drin. Deinen Rambler parkst du wieder genau wie das letzte Mal.«
    Bevor Suffern noch sein Okay sagen konnte, hatte der Teilnehmer eingehängt. Ich war gespannt, wen die Kollegen jetzt in Janes Apartment gefangennehmen würden, und bedauerte, nicht dabeisein zu können. Behutsam legte ich den Hörer des Nebenapparates wieder auf die Gabel. Suffern hockte wie ein Häufchen Unglück auf seinem Drehstuhl und ließ den Arm mit dem

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