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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch zeigen können, ob du das Treffen verlernt hast oder nicht. Ich habe ein Ziel für deine Kugelspritze.«
    In der Tiefgarage gingen die beiden auf einen klapprigen Ford zu, dessen Farbe völlig abgeblättert war. Surrend sprang der Motor an.
    Beide hatten Sonnenbrillen aufgesetzt und die Hüte tief in die Stirn gezogen.
    Der Ford rollte den Broadway entlang und reihte sich auf Höhe der Canal Street links ein. An der nächsten Querstraße bog Errol ab und fuhr aufmerksam durch ein paar Seitenstraßen. Nach fünf Minuten hatte er sein Ziel erreicht, stoppte scharf ab und parkte den Wagen neben einem Kaufhaus. Beide blieben in der Karosse sitzen und beobachteten aufmerksam die Straße.
    Ihre Geduld wurde auf keine allzu lange Probe gestellt. Nach knapp einer halben Stunde zeigte Errol geradeaus und startete wieder. Er hatte sein Ziel entdeckt und fuhr langsam los, sich dicht hinter einem Yellow Cab haltend. Im Schneckentempo ging es geradeaus in Richtung East River. Der Verkehr war mäßig. Errol hatte keine Schwierigkeiten, den Wagen vor sich im Auge zu behalten. Louis holte seinen Derringer aus der Schulterhalfter, ließ mit einem Daumendruck eine Patrone in den Lauf schnappen und legte den Sicherungshebel zurück. Dann legte er eine Zeitung lose auf die Hand mit der Pistole und wartete ab.
    ***
    Auf dem Rückweg ins Office fiel mir plötzlich ein', wie hungrig ich war. Vor dem nächsten Drugstore stoppte ich. Die lange Theke war fast unbesetzt, also schwang ich mich auf einen der leeren Hocker und bestellte ein paar Hot dogs. Während der Barkeeper mir den Teller zuschob, kletterten rechts und links von mir zwei Typen auf die Hocker, die betont gleichgültig an mir vorbeisahen. Sie hatten ihre Gesichter halb abgewandt, trugen breitkrempige Hüte und Sonnenbrillen mit großen Gläsern.
    Ich peilte sie kurz an und witterte Gefahr. Irgend etwas stimmte nicht mit den beiden. Jeder bestellte eine Cola und warf das abgezählte Kleingeld auf den Tisch.
    Als ich den Kopf wieder wendete, lag ein weißer Zettel neben meinem Teller. Mein Nachbar zur Linken mußte ihn herübergeschoben haben, denn der Kellner befand sich am anderen Ende der Theke. Ich spannte die Nackenmuskeln an und warf auf die Nachricht einen Blick. Es kam genauso, wie ich es seit 30 Sekunden fühlte. Mit Druckbuchstaben standen nur ein paar Worte da, doch sie genügten.
    »Keine falsche Bewegung, mitkommen«, stand da. Ich schob den Wisch unter den Teller und schob mir ungerührt den ersten Bissen in den Mund.
    »Schmeckt es?« grinste der Bulle links und wandte mir das Gesicht zu. Ich nickte nur und versuchte sein Gesicht zu erkennen. Von der Haarfarbe war kaum was zu sehen, aber sie mußte dunkel sein. Und der Beschreibung nach konnte es Lyman sein, den wir steckbrieflich suchten. Anders konnte ich mir kaum erklären, was die beiden von mir wollten. Aber wie zum Teufel hatten sie herausgefunden, wo ich steckte? Mir war kein Wagen aufgefallen, der mich verfolgte, allerdings war der Verkehr auch zu unübersichtlich.
    »Wenn es euch nicht stört, esse ich erst fertig«, brummte ich und schob mir das nächste Stück in den Mund. Verstohlen peilte ich nach rechts und glaubte eine Ausbuchtung in der linken Jackentasche des Gangsters zu sehen. Er hatte seine Hand in dieser Tasche und hielt wahrscheinlich die Waffe hinter dem Stoff verborgen auf mich. Eine ungemütliche Lage für mich, doch ich ließ mich beim Essen nicht stören. Da der Mann rechts von mir stur geradeaus starrte, wandte ich mich wieder nach links.
    »Und was wollt ihr von mir?« grinste ich ihn an.
    »Nur eine kleine Auskunft, Mac«, sagte er mit öligem Grinsen. »Dauert nicht lange, und wir werden es dir nie vergessen.«
    Ich faßte bereits mit der Hand zum Portemonnaie, als der Mann kurz zischte. »Laß die Pfoten schön in Ruhe!« quetschte er hervor und schob einen halben Dollar über den Tisch. »Los, beweg dich!«
    Ich rutschte vom Hocker und steuerte dem Ausgang zu. Die beiden Typen gingen dicht hinter mir. Sie hielten kaum einen Schritt Abstand und flankierten mich von schräg nach hinten. Mit knappen Worten dirigierten sie mich zu einem alten Ford, der 30 Schritt hinter mir stand. Ich prägte' mir sofort das Nummernschild ein und blieb dann vor der Fahrertür stehen.
    »Steig hinten ein!« Ich fühlte jetzt den Druck des Pistolenlaufes in meinem Rücken und gehorchte. Der Kleine machte die Tür auf und ließ mich einsteigen. »Leg die Hände auf die Lehne!« befahl der Bullige.

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