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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bankhaus, das einen sogenannten Nachtschalter eröffnet hat. Man kann dort bis zwölf Uhr Mitternacht Geld einzahlen oder abholen.«
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, was geschehen ist, Mr. Stokley«, sagte ich.
    »Erzählen Sie mir nicht, daß Anita weggelaufen sei und die Unordnung selbst verursacht habe, um mich zu täuschen!« meinte der Millionär.
    Ich lächelte dünn. »Immerhin geben Sie zu, daß Sie sich in dieser Richtung schon ein paar Gedanken gemacht haben.«
    »Es gibt keinen Grund für Anita, so etwas Verrücktes anzustellen!«
    »Es gibt einen Grund«, sagte ich. »Tom Blake!«
    »Aber er ist tot!«
    »Nicht nach dem, was wir von Ihrer Tochter wissen.«
    »Sie ist auf einen dummen und geschmacklosen Scherz hereingefallen!«
    »Vielleicht«, nickte ich, »aber das chließt nicht aus, daß sie den Anruf ür bare Münze genommen hat. Ich glaube, Blake hat sie darum gebeten, ihm aus irgendeiner Patsche zu helfen. Anita ist auf seine Vorschläge eingegangen. Es sollte mich nicht wundern, wenn sie sich inzwischen auf dem Weg nach Mexiko befindet.«
    »Absurd!« sagte Stokley.
    »Sie werden sich noch einmal in Anitas Zimmer bemühen müssen«, sagte ich. »Wir müssen feststellen, ob sie den Paß mitgenommen hat.«
    »Er ist verschwunden«, murmelte Stokley. »Davon habe ich mich als erstes überzeugt.«
    Wir betraten die Bibliothek. Ich rief Hurst and Lindgrenn an. Der Nachtschalter meldete sich, ein gewisser Mr. Bucklebee. Ich nannte meinen Namen und fragte, ob Anita Stokley bei ihm gewesen sei.
    »Ich bin nicht befugt, telefonische Auskünfte zu erteüen, Sir.«
    »Ich will nicht wissen, wieviel sie abgehoben hat. Mich interessiert es nur, zu wissen, ob sie bei Ihnen war.«
    »Ja, sie war hier.«
    »Wann?«
    »Genau kann ich es nicht sagen. Kurz nach zehn Uhr, würde ich meinen.«
    »Danke.« Ich legte auf. »Sie war dort.«
    »Allein?« fragte Stokley.
    »Das vermute ich.« Ich benutzte erneut das Telefon. Diesmal führte ich einige Gespräche mit der Polizei und den Zollstellen der Flugplätze. »Mehr können wir im Moment nicht tun«, sagte ich.
    »Und was ist, wenn Ihre Annahme nicht zutrifft?« fragte Stokley aufgebracht. »Sie setzen einfach voraus, daß Anita zu Blake geflogen ist. Haben Sie auch einmal daran gedacht, daß es jemand eingefallen sein kann, Tom Blakes Rolle zu spielen, um an Anitas Geld heranzukommen?«
    »Diesen Punkt dürfen wir selbstverständlich nicht außer acht lassen, Mr. Stokley«, gab ich zu.
    Er sah plötzlich alt, müde und geschlagen aus. »Ich mache mir Sorgen«, sagte er. »Anita ist der einzige Mensch, für den ich lebe.«
    »Haben Sie das Anita spüren lassen?« erkundigte ich mich.
    Stokley blickte mich erstaunt an. »Wie meinen Sie das?« wollte er wissen. »Anita ist meine Tochter! Ich habe ihr stets alle Wünsche erfüllt!«
    »Ich spreche nicht von Geld und Geschenken. Soviel mir bekannt ist, hat Anita ihre Mutter sehr früh verloren. Haben Sie sich jemals ernstlich darum bemüht, diesen Verlust an Mutterliebe, dieses Minus an Nestwärme, die jeder Mensch braucht, auszugleichen?«
    »Mr. Cotton, ich bin ein vielbeschäftigter Mann. Ich muß mich um meine Geschäfte kümmern, sonst tanzen mir die Angestellten und meine Konkurrenten auf der Nase herum. Die Verwaltung eines Millionenvermögens erfordert den ganzen Mann. Ich bin ein harter Arbeiter. Diese Tatsache hat zwangsläufig gewisse Nebenwirkungen. Ich konnte mich niemals in dem Maße um Anita kümmern, wie ich das gern getan hätte, aber ich bin überzeugt davon, daß Anita mir das nicht verübelt. Sie hat Verständnis dafür!«
    »Das glauben Sie«, sagte ich ruhig, »aber Sie wissen es nicht. Ich kritisiere Sie nicht, Mr. Stokley, ich versuche nur Anitas Verhalten zu definieren. Sie führte ein Leben in Luxus und Überfluß, aber ihr Herz kam dabei zu kurz. Da traf sie Blake. Sie verliebte sich in ihn. Sie wollten einen Strich durch diese Liebe ziehen. Ich wäre nicht überrascht, wenn Anita sich in diesem Fall für Tom, also für die Liebe entschieden hätte.«
    Stokley sah verblüfft aus. »Von dieser Perspektive habe ich es noch nicht gesehen«, murmelte er.
    »Vielleicht sollten Sie einmal darüber nachdenken«, sagte ich. »Mein Freund Phil und ich werden die kriminelle Seite des Falles im Auge behalten. Bringen Sie uns jetzt bitte ein paar Fotos von Anita, dann verschwinden wir!«
    ***
    »Was wünschen Sie?« fragte Dolores Martinez, als sie der rothaarigen Besucherin die Tür öffnete.
    »Sie

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