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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Auskunft dankbar«, sagte ich. »Sie deckt sich ziemlich genau mit dem, was wir bereits wissen.«
    »Sie wissen einen feuchten Schmutz!« knurrte er.
    Ich grinste spöttisch. Es fiel mir nicht ganz leicht, unbefangene Überlegenheit zu demonstrieren, aber es gab keinen anderen Weg, Condozzas Mordabsichten zu vereiteln. »Die Tatsache, daß ich mich in Ihrem Hause aufhalte, beweist doch wohl eher das Gegenteil, nicht wahr?«
    »Schnüffler versuchen ihr Glück eben überall!« schnaufte er verächtlich.
    »Ich erhielt Ihre Adresse von einem Mann, der Sie wiederholt in Tom Blakes Gesellschaft sah.«
    »Was beweist das schon?«
    »Nicht sehr viel, das ist richtig. Aber ehe ich mich zu Ihnen bemühte, setzte ich mich mit der hiesigen Kriminalpolizei in -Verbindung. Ich führte mit dem Direktor ein kurzes, sehr informatives Gespräch. Ihm ist bekannt, daß ich in Ihrem Hause bin. Ich brauche Ihnen nicht auseinanderzusetzen, was das bedeutet. Wenn mir etwas zustoßen sollte, hat er endlich einen guten Grund, sie hopp zu nehmen!«
    »Sie wollen mir nur Angst machen, aber das schaffen Sie nicht!« meinte Condozza.
    Langsam und mit geballten Fäusten ging ich auf ihn zu. »Frank Condozza, Rauschgifthändler!« preßte ich durch die Zähne. »Es mag sein, daß Sie hundert Menschenleben auf dem Gewissen haben, mehr oder weniger unschuldige Opfer der von Ihnen geförderten Rauschgiftsucht, vielleicht sogar noch mehr, aber Sie sind nicht der Typ, der den Mut findet, einen Menschen eigenhändig zu töten!« Er wich vor mir zurück. »Sie wollten nur Ihre große Szene haben«, fuhr ich fort. »Sie wollten Joe und sich selbst beweisen, was für ein Kerl Sie sind! Mit der Kanone in der Hand fühlt man sich verdammt stark, nicht wahr? Aber Sie werden nicht abdrücken, Condozza! Das schaffen Sie einfach nicht! Sie haben Joe für diese Dreckarbeit engagiert, nicht wahr? Sie billigen zwar den Mord, wenn er Ihnen aus Sicherheitsgründen notwendig erscheint, aber Sie haben nicht den Mumm, einen solchen Job selbst zu übernehmen!«
    Er prallte mit dem Rücken gegen die Wand. »Stehenbleiben!« keuchte er. Er schoß zweimal hintereinander, um mich zu warnen. Die Kugeln gingen mindestens einen Meter an mir vorbei. »Stehenbleiben, oder ich pumpe Ihnen den Rest der Trommel ins Herz!« drohte er.
    In diesem Moment sprang mich Joe von hinten an. Sein Ellenbogen preßte sich hart gegen meine Gurgel. Er versuchte, mich zu Boden zu reißen. Ich keilte nach hinten aus und bekam etwas Luft. Im nächsten Moment gelang es mir, Joes Angriff zu meinem Nutzen zu verwerten. Ich wirbelte ihn herum und schleuderte ihn gegen Condozza.
    Der Zusammenprall löste einen Schuß aus.
    Joe zuckte zusammen. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, mit weit aufgerissenem Mund und plötzlich starren, töricht dreinblickenden Augen. Ich sah, daß die Kugel seine Schulter getroffen hatte. Er brach zusammen.
    Condozza begann am ganzen Körper zu zittern. Er schluckte und wollte etwas sagen, aber es kamen nur einige gestammelte Wortfragmente zustande, die keinen rechten Sinn ergaben.
    Ich nahm ihm den Revolver ab, noch ehe er eine Chance hatte, den Schock zu meistern. Condozza ließ es willenlos mit sich geschehen.
    Dann ging ich zum Telefon. Hier wurden dringend die Polizei und ein Arzt benötigt. Ich selber brauchte einen Whisky mit Soda, aber damit hatte es Zeit bis später.
    »Das sind gute, nein fabelhafte Nachrichten!« sagte der Direktor der Kriminalpolizei, als ich ihn an der Strippe hatte und mit wenigen Sätzen vom Stand der Dinge in Kenntnis setzte. »Glücklicherweise kann ich mich revanchieren. Ich habe zwei Besucher hier, für die Sie gewiß großes Interesse zeigen werden. Es sind Anita Stokley und Tom Blake.«
    »Haben Sie Blake verhaftet?«
    »Das war nicht erforderlich«, sagte der Direktor. »Blake ist freiwillig zu uns gekommen.«
    ***
    Am nächsten Tag flogen wir zurück nach New York. Anita Stokley, Tom Blake und ich. Es war kein sehr heiterer Flug, aber er war auch nicht sonderlich deprimierend. Tom Blake wußte, daß ihn in Mexiko und New York einige Prozesse erwarteten. Er sah der Entwicklung mit der ruhigen Beherrschtheit eines Mannes entgegen, dem es gelungen ist, seinen inneren Schweinehund zu überwinden.
    Anita stärkte ihm das Rückgrat. Ich benutzte den Rückflug, um eine Liste der Namen zu ergänzen, die ich von Condozza und Tom Blake erfahren hatte.
    Diese Liste wurde von Richy Lait angeführt, aber sie enthielt auch so prominente Namen

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