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0488 - Plan der Vernichtung

Titel: 0488 - Plan der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Moment lang die Bildschirme der Fernortung und des Radars, der Testmodulatoren.
    „Wir beginnen beim ersten Punkt unserer Planung, Guvalasch", sagte er. „Sind wir nahe genug heran?"
    Die meisten Schiffe befanden sich innerhalb des roten Glühens der Terrosch-Rotwolke. Der Sextolotse ging schnell an die Kontrollinstrumente heran, nahm einige Anweisungen vor und wandte sich dann an den Taschkar.
    „Für die ersten, allgemeinen Schaltungen sind wir nahe genug an den Sammlern. Aber wir sollten Fahrt aufnehmen und uns in die Nähe des Zentrums begeben. Dort haben wir noch mehr Einfluß auf die Körper. Wir brauchen die geringstmögliche Distanz für die speziellen Befehlsschaltungen. Achtung - dies hier ist der letzte Komudakgürtel, den wir besitzen."
    Dieses Komudakgerät war mindestens zweihunderttausend Jahre alt, wenn nicht älter. Selbstverständlich arbeitete es, wie sich bewiesen hatte, fehlerfrei. Der Gürtel war mit den fünf anderen Exemplaren dieser Art von Admiral Farro erschaffen worden, der inzwischen zu einer Art Sagengestalt geworden war.
    Nicht einmal Guvalasch wußte, wie die Pedolotsen in den Besitz der Komudakgürtel gekommen waren.
    Jedenfalls verband sich mit dem Besitz dieses Gerätes eine Machtposition, die sich auf rein schalttechnischer Basis demonstrieren ließ. Weder die Urmutter noch Ovaron selbst konnten die Wirkung dieses Gerätes neutralisieren oder gar durch Gegenbefehle aufheben. Dieses Wissen und die Fähigkeit, das Gerät bedienen zu können, machten Guvalasch so sicher, wie er sich im Augenblick fühlte.
    Der Kommandant fing einen Wink des Taschkars auf und setzte sich. Er gab seine Befehle, und das Flaggschiff setzte sich wieder in Bewegurig. Auch die meisten anderen Flotten begannen ihre bisher gehaltenen Positionen zu verändern.
    „Beginnen wir?" fragte Guvalasch.
    Der Taschkar nickte.
    „Fangen Sie an", sagte er. „Wir müssen die Sammler in unsere Gewalt bekommen, koste es, was es wolle."
    Guvalasch versicherte, während er bereits die ersten Schaltprogramme ausführte: „Wir haben sie sozusagen bereits fast in unserer Gewalt."
    Er setzte sich, und seine Finger bewegten sich über die Knöpfe und die Schieberegler, als sei er ein Virtuose an einem Musikgerät.
     
    *
     
    Etwa zwölf Tage waren seit den ersten Befehlen der Urmutter vergangen.
    Die Terrosch-Rotwolke war voller Sammler. Es waren etwa einhundertzwanzigtausend jener selbständigen Metallfragmente, die, in allen Formen und sämtlichen Größen, voller Maschinen, Energieerzeuger und voller VASAS, hier ziellos umherflogen. Sie schlugen meistens unregelmäßige Bahnen um die zentrale Station ein, hielten genügend Abstand voneinander und bildeten ein System, ähnlich den Ringen des terranischen Planeten Saturn, nur waren es keine flachen Ringe, sondern fast kompakte Schalen, die in verschiedenen Abständen die Station umkreisten.
    Eine allgemeine positronische Konfusion beherrschte die Szene.
    Als die ersten Befehle von den Antennen der Sammler aufgefangen wurden, als die schwachen Impulse durch die Verstärker gingen und schließlich in die Rechenanlagen eingespeist wurden, erkannten die mechanischen Hirne, daß die Natur der Signale und die vorgeschalteten Kennimpule die oberste Dringlichkeitsstufe darstellten.
    Das bedeutete maschinellen Gehorsam.
    Dieser Gehorsam konnte nur neutralisiert werden, wenn die Urmutter selbst durch ähnliche Schaltungen und Impulse bekanntmachte, daß sie sich in existentieller Gefahr befand.
    Das wußten die Sammler natürlich nicht, und sie gehorchten den Impulsen, die der Komudakgürtel des alten Sextolotsen ausstrahlte.
    Sie stimmten ihre Aktionen sogar aufeinander ab.
    Die ersten verließen ihre unregelmäßigen Bahnen, nahmen schnelle Fahrt auf und orientierten sich nach ihren Zielen.
    Sie waren, für einen Außenstehenden, robotisch irrsinnig geworden.
    Bisher waren sie durch die Störimpulse unschlüssig gewesen und hatten die Befehle der Urmutter lediglich nicht befolgt. Jetzt aber gehorchten sie Guvalaschs Befehlen, und diese waren eindeutig.
    Sammler von verschiedenen Formen und unterschiedlichen Größen lösten sich von den Hauptpulks und rasten davon.
    Jeweils etwa vierzehntausend Sammler erhielten ein Ziel.
    Dieses Ziel war eine der Trafidimstationen.
    Es gab sechsundachtzig dieser Stationen, die, wie allgemein angenommen wurde, die überschüssige Energie der Terrosch-Rotwolke in den Hyperraum ableiteten.
    Die erste Station wurde von einer kleinen Abteilung

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