049-Die drei ??? und die Automafia
andere Fabrikate.
Wetten, daß die Musiker diese Wagen nicht selbst klauen? Sie fahren sie nur von hier aus nach Rocky Beach. Weil sie völlig mit Graffiti überzogen sind, schaut keiner so genau hin. Da kommt eben eine Rockband mit ihren markanten knallbunten Autos von einem Gig zurück.«
Als der letzte Wagen vom Platz weg zur Küstenstraße gefahren war, sprang Justus auf. »Los, Jungs, wir müssen ermitteln, wohin sie die Autos bringen!«
Sie liefen zurück, bestiegen den Pickup und rumpelten über das unebene Gelände zur Straße vor. Da El Tiburóns und sein Gefolge nun nicht in ihren Lowriders saßen, konnten sie wesentlich schneller fahren. Aber Ty gab auf der engen, kurvenreichen Straße ebenfalls Vollgas, so daß es Bob und Justus ganz schön durchrüttelte. Bald hatten sie hinter dem letzten Fahrzeug des Konvois vorgetäuschter Lowriders genügend aufgeholt.
»Wenn das gestohlene Autos sind«, sagte Bob, »wie kamen die dann auf den Parkplatz beim Clubheim? Und wo sind die Wagen, die die Band sonst fährt?«
»Ich könnte mir denken, daß die Autos irgendwann vorher gestohlen wurden und den bunten Tarnanstrich bekamen – und dann haben Komplizen sie dort hinten geparkt«, sagte Justus.
»Ja, fürs Autoklauen braucht man Routine«, bestätigte Ty. »Darin versuchen sich immer mal übermütige Jungs, die aus einer Laune 83
heraus eine Spritztour unternehmen wollen, und die werden dann prompt geschnappt, wenn sie es übertreiben und sich mit einem fremden Auto erwischen lassen. Aber Profis suchen sich ganz gezielt einen Wagen aus und warten den günstigsten Zeitpunkt ab, um ihn schleunigst aus dem Verkehr zu ziehen. Justus hat wahrscheinlich recht – die eigentlichen Täter stehlen die Wagen, verpassen ihnen die farbige Tarnung und stellen sie zum Abholen bereit. Und dann brauchen die Musiker sie nur noch wegzufahren.«
»Aber wie kommen die Burschen dann hierher?« fragte Bob.
Ty zuckte mit den Schultern. »Die lassen sich von irgendwem fahren.
Vielleicht in dem Transporter. Oder sie übernehmen die gestohlenen Autos schon vorher an einem verabredeten Ort in der Nähe und fahren damit ganz cool zu ihrem Gig.«
»Okay, wenn hier also Profis am Werk sind«, meinte Bob, »wozu brauchen sie dann überhaupt El Tiburóns und die Piranhas? Warum fahren die Diebe die Autos nicht selber zu der Werkstatt, wo sie zerlegt werden sollen?«
»Weil es bei einem solchen Unternehmen ein gewaltiges Risiko gibt.
Die Polizei kennt nämlich die Profis nur zu gut«, erklärte Ty. »Und diese Typen nimmt man sich gleich als erste vor. Wenn ein Fahrzeug als gestohlen gemeldet wird, hält sich jeder Bulle im Revier erst mal an die polizeibekannten Diebe. Und da sind ja auch immer die Leute, die Tips geben.«
»Den meisten Festnahmen geht ein solcher Hinweis auf einschlägig bekannte Täter voraus«, wußte auch Justus.
»Deshalb ist das neuerdings eine raffinierte Masche – der Diebstahl ist Sache der Profis, aber für die Fahrt zum Depot besorgen sie sich Leute, die bei den Bullen nicht als verdächtig bekannt sind«, sagte Ty.
»Jedenfalls können wir annehmen«, fuhr Justus fort, »daß El Tiburóns Band mit den Autodiebstählen selbst nichts zu tun hat, wohl aber die Überführung besorgt. Wenn wir ihnen auf der Spur bleiben, müßten wir auf die Zentrale der kriminellen Organisation stoßen.«
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»Wie war das aber dann mit dem Wagen, den El Tiburóns von Ty nach Rocky Beach fahren ließ?« fragte Bob. »Der paßt nicht in das Schema. Und dieser Wagen war ja auch nicht getarnt.«
»Eben.« Justus überlegte. »Ich tippe darauf, daß El Tiburóns dieses eine Fahrzeug für sich privat gestohlen hat, vielleicht im Anschluß an seinen Auftritt an diesem Abend. Da konnte er sich auch die Farbenkleckserei sparen, weil die Sache außer der Reihe lief.«
»Da hat er ein riskantes Ding gedreht. Einfach einen Typ wie mich anzuhauen, der ihm die Karre transportieren soll! Der Oberboß hat ihm mit Sicherheit ganz schön was aufs Dach gegeben.«
»Justus!« Bob sah starr nach vorn.
Ein langer Lastzug mit Hänger kam aus einem Seitenweg angefahren und schwenkte in weitem Bogen auf die Canyonstraße ein. Bei seinem Manöver blockierte er beide Fahrspuren. Ty mußte anhalten, bis das neunachsige Ungetüm sich eingeordnet hatte und weiterfuhr.
Nun kam erst einmal eine Kolonne Autos aus der Gegenrichtung an, und Ty konnte an dem schweren, langsamen Gefährt nicht vorbei-ziehen.
Endlich bot sich Ty auf einer genügend
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