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049 - Die Höhle der Untoten

049 - Die Höhle der Untoten

Titel: 049 - Die Höhle der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Wolken. Die Blitzeiche wurde wieder zu einem gewöhnlichen Baum, der von vielen Blitzen geschunden worden war. Die Spannung in Dorian ließ etwas nach.
    »Ist die Höhle vor Ihnen schon einmal gesehen worden?«, fragte Dorian seinen jungen Begleiter.
    »Noch nie«, lautete Walters Antwort. »Darum war ich ja auch so überrascht. Die Steine und die Blitzeiche kennen viele Leute, aber die Höhle hatte noch keiner vor mir gesehen. Und wenn, dann hat der Betreffende nichts davon erzählt.«
    »Sie sagten eben im Wagen, dass der Blitz den Dreiäugigen praktisch zum Leben erweckt hat. Woher kam der Blitz?«
    »Aus der Decke der ersten Grotte. Und er zischte durch das Spundloch hinunter in die tiefere Grotte.«
    »Versuchen Sie sich genau zu erinnern, Walter! Könnte der Blitz vielleicht durch die Eiche nach unten gekommen sein? Könnte die zweite Grotte dort unter dem Steinkranz liegen?«
    Walter Dünhofen richtete sich ein wenig auf, ging in Gedanken noch einmal durch die Höhle und versuchte sich zu erinnern. Dann schüttelte er ratlos den Kopf. »Eigentlich nicht. Der Eingang war drüben im Steilhang. Dann ging es ziemlich waagrecht weiter bis zur ersten Grotte. Und genau darunter befindet sich die zweite Grotte mit dem Grab.«
    »Wie groß diese zweite Grotte ist, können Sie aber nicht sagen?«
    »Nein, durch das Loch sahen wir nur das Grab und das Ungeheuer. Jetzt verstehe ich Sie! Sie glauben, die untere Grotte könnte viel größer sein als die erste Grotte, nicht wahr?«
    »Sie könnte bis zur Blitzeiche reichen.«
    »Das wäre natürlich denkbar.« Walter Dünhofen nickte. »Der Blitz aber kam durch die Höhlendecke. Das weiß ich genau.«
    »Still!«, sagte Dorian in diesem Moment und legte eine Hand auf Walters Oberarm. »Sehen Sie doch!«
    »Das ist er!«
    Die Stimme des jungen Mannes wurde heiser vor Erregung und Angst. Selbst der Dämonenkiller war beeindruckt und vibrierte vor Spannung. Der eben noch glatte Kalkfels hatte sich gespalten. Ein riesiges Maul schien sich zu öffnen, der Rachen einer urweltlichen Bestie klaffte auf und spie dieses grauenerregende Wesen aus.
    Die drei Augen in dem wilden Gesicht waren furchteinflößend. Das Auge über der Nasenwurzel war doppelt so groß wie die beiden normal aussehenden Augen. Der mächtige, gedrungene Körper dieses Ungeheuers war spärlich mit einem zottigem Fell bedeckt. Das Haar des Dreiäugigen war weiß. Das Fell wurde von einem breiten Gurt gehalten, der aus Leder oder geflochtenem Metall bestand. Das breite Kurzschwert wirkte an dem massigen Körper fast nur wie ein Messer. Fahlgelb war die Haut des Monsters, das sich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze bewegte. Das Scheusal lief auf den Kranz der Dolmen zu, spie aus und geriet in Erregung. Es langte mit mächtigen Händen nach einem der Steine, zuckte zurück, versuchte es erneut, wurde aber förmlich zurückgeschleudert, als sei es von einer riesigen, unsichtbaren Faust getroffen worden. Das Ungeheuer geiferte vor Zorn und Wut, tanzte stampfend um den Kreis der Steine herum, riskierte es aber nicht, noch einmal nach einem der Dolmen zu fassen.
    »Da!«
    Dorian wandte seinen Blick von dem dreiäugigen Scheusal ab und atmete scharf ein. Zwei, drei, dann vier junge Frauen kamen aus dem Höhlenrachen. Sie alle hatten nackte, kalkverschmierte Füße und schienen sich in einer Art somnambulen Zustand zu befinden, bewegten sich mechanisch wie aufgedrehte Puppen. Sie gingen zu dem Dreiäugigen hinüber, der sich inzwischen wieder beruhigt hatte. Er griff nach ihnen – es waren eindeutige Gesten: schamlos und gierig. Die Frauen ließen alles mit sich geschehen, reagierten kaum. Sie waren seelenlose Puppen, die wohl auch die schreckliche Wildheit und Scheußlichkeit des Dreiäugigen überhaupt nicht wahrnahmen. Alles deutete darauf hin, dass sie untot waren – unbeseelte, lebende Leichname. Das Ungeheuer stieß knurrende Töne aus, packte dann mit beiden Händen nach einer der jungen Frauen und warf sie sich über die Schulter.
    »Das ist Hanne Löser«, flüsterte Walter. »Ich kenne sie ganz genau. Mein Gott, warum kann man denn nichts tun?«
    Dorian verzichtete auf eine Antwort. Er würde dem jungen Mann schwerlich beibringen können, dass Hanne Löser längst nicht mehr am Leben war. Er beobachtete den Dreiäugigen, der mit der Untoten ins Unterholz verschwand. Wenig später war ein wildes und tierisches Keuchen zu hören. Walter wollte aufspringen, doch Dorian schien damit gerechnet zu haben. Er

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