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0490 - Feuerschädel

0490 - Feuerschädel

Titel: 0490 - Feuerschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufschnitt.«
    Doch die Scherben waren nicht mehr zu finden!
    »Das verstehe ich nicht«, stieß Ulluquart hervor. »Der Müll wird erst morgen abgeholt, Sie sehen ja, wie voll der Kübel ist. Also müßten die Scherben doch hier drin zu finden sein. Aber da ist nichts!«
    »Darf ich etwas sagen?« fragte der Gnom. »Ich meine, der Druide hat die Scherben aus dem Müllkübel entfernt, damit niemand dem Zauber nachspüren kann, mit welchem er das Glas behaftete.«
    »Nonsens!« knurrte Ulluquart. »Rhu Mhôrven ist nicht mehr hier gewesen! Der treibt sich doch nur noch draußen in den Bergen herum, vorzugsweise am Llewellyn-Friedhof, wie’s aussieht. Da hat ihn zumindest gestern nachmittag und gestern nacht Roy Thurso gesehen!«
    Zamorra erinnerte sich an den Namen. »Der Künstler, der Ihnen die Etiketten für Ihren Whisky malt, Keith?«
    »Genau der. Sie können ihn ja fragen. Thurso ist heute zu Hause. Vor ein paar Stunden tauchte er hier auf, benutzte mein Telefon und meldete sich bei seinem Chef krank.«
    »Ich weiß, wo er wohnt«, sagte William. »Gar nicht weit von hier. Keith, wieso ist Roy plötzlich krank?«
    »Er nieste einmal, aber ich schätze, ihn hat das Faulfieber erwischt«, meinte Ulluquart. Unwillkürlich grinste Zamorra, als er diesen Ausdruck hörte, den er schon als Schüler gekannt hatte -auch er hatte des öfteren unter Faulfieber gelitten - vor allem, wenn Klassenarbeiten und Prüfungen anstanden. Gelitten? Nein, so konnte man das eigentlich nicht unbedingt nennen. Faulheit war nichts zum Erleiden, sondern zum Genießen.
    »Keith, wo kann ich Mhôrven, den Druiden, finden?«
    »Das erzählt Ihnen wohl am besten auch Thurso, Professor«, erwiderte der Wirt. »Der scheint in den letzten Tagen einen regelrechten heißen Draht zu Rhu Mhôrven entwickelt zu haben. Aber daß Mhôrven zwischendurch nicht mehr hier war, können Sie mir trotzdem glauben, auch wenn Sie’s nicht wahrhaben wollen!«
    »Können Sie in meinen Gedanken lesen, Keith?« staunte Zamorra, wohl wissend, daß das so oder so unmöglich war, weil eine parapsychische Sperre in Zamorra das auf jeden Fall verhinderte. Ulluquart schüttelte den Kopf. »Wenn Sie so lange Wirt sind wie ich, Professor, lernen Sie auch, in den Gesichtern der Leute zu lesen. Manchmal stehen da ganze Romane drin. Und in Ihrem Gesicht steht, daß Sie mir nicht Zutrauen, den Müllkübel rund um die Uhr unter Aufsicht zu halten. Das tue ich auch nicht, aber Rhu Mhôrven hat sich wirklich nicht wieder hier sehen lassen.«
    Hier stimmte etwas nicht. Doch es hatte wohl keinen Sinn, weiter nachzubohren. Es gab ja noch eine andere Möglichkeit. »William, können Sie mir zeigen, wo Sie gesessen haben? Und dann zeigen Sie mir bitte auch, wo Mhôrven das Glas absetzte. Keith, Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich versuche, Spuren zu finden?«
    »Hauptsache, Sie brechen mir dabei nicht das Haus ab«, schmunzelte Ulluquart. »Im Vertrauen, Zamorra - ich hätte nichts dagegen, wenn Sie diesem Rhu Mhôrven das Handwerk legen würden, Solange er seine Zeche zahlt, habe ich keinen gesetzlichen Grund, etwas gegen ihn zu unternehmen, und niemand in Cluanie wird es wagen, die Hand gegen ihn zu erheben. Der Laird ap Llewellyn hält ihn für harmlos, aber von uns weiß doch jeder, daß Rhu Mhôrven mit dem Teufel im Bund steht, Professor! Dafür sind Sie doch Experte, nicht wahr?«
    Zamorra nickte stumm. Von William ließ er sich den Tisch zeigen, an dem der Butler gesessen hatte, und setzte sein Amulett ein, um in der Vergangenheit Spuren dunkler Magie feststellen zu können. Da die Sache schon über 36 Stunden zurücklag, bedurfte es einer Menge Kraft, das Amulett in die Vergangenheit blicken zu lassen, aber Zamorra wollte es nicht unversucht lassen.
    Doch noch ehe er den entsprechenden Zeitpunkt erreicht hatte, brach neben dem Tisch Butler William lautlos zusammen!
    ***
    Rhu Mhôrven hatte Besuch!
    Von einem Moment zum anderen war die blasse Frau mit dem dunklen Haar aufgetaucht. Sie brauchte sich ihm nicht vorzustellen. Er spürte die Aura des Schwarzen Blutes, und er sah das Sigill der Macht, das aufflammte, als ihre Augen jäh erglühten und zu einem Lichtfleck verschmolzen, der ihr ganzes Gesicht ausfüllte. In diesem Licht war das Sigill der Macht so lange zu sehen, daß Mhôrven es zu erkennen vermochte. Danach hatte die Frau wieder ihr normales Aussehen.
    Mhôrven wußte, daß er es mit dem Fürsten der Finsternis zu tun hatte.
    Daß der Fürst sich ihm in

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