Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0491 - Der Blutjäger

0491 - Der Blutjäger

Titel: 0491 - Der Blutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
jetzt automatisch. »Ja, der fliegende Schatten. Ein schwarzes Gebilde, riesig und unheimlich. Er bewegt sich mit großen Flügeln. Er sieht aus wie ein Teppich. Ich komme nicht mehr klar, verdammt! Ich muß runter…«
    »Landen Sie?«
    »Ich versuche es…« Cramer holte saugend Luft. »Ansonsten, macht's gut, Kameraden…«
    Im Tower waren die Männer dabei, die Position des Leutnants zu erkunden. Sie wußten, daß der Offizier in Lebensgefahr war.
    Cramer machte sich keinerlei Gedanken mehr über die Identität des Ungeheuers, für ihn war es wichtig, so rasch wie möglich der Gefahr zu entrinnen.
    Es gab nur eine Chance!
    Landen. Und dies wie auch immer. Noch war der »Schatten« nicht in den unmittelbaren Bereich des Hubschraubers gekommen. Sollte er eine stoffliche Gestalt sein und von den Rotorblättern zerfetzt werden, war das auch das Ende des Leutnants.
    Er handelte jetzt kalt und überlegt. Der Hubschrauber besaß einen nach unten gerichteten Suchscheinwerfer. Ihn stellte Cramer an. Er starrte in den hellen Lichtkegel, der auf dem Boden einen bleichen Kreis hinterließ.
    Cramer befand sich gerade über einer bewaldeten Hügelkuppe. Hier konnte er nicht runter. Er mußte darüber hinweg, forcierte noch einmal die Geschwindigkeit und ging gleichzeitig über in einen Sinkflug. Er hatte das Gefühl, in einen regelrechten Sturmwind geraten zu sein. Über ihm drehten sich wild die Rotorblätter. Die Maschine schmierte fast ab. Für einen Augenblick sah er den Schatten nicht und schöpfte wieder Hoffnung.
    Dann aber war er da.
    Cramer gelang es nicht mehr, über das Waldstück hinwegzuhüpfen. Der Hubschrauber bekam an der Seite einen schweren Schlag, der ihn durchschüttelte. Das übertrug sich auch auf Cramer, der plötzlich große Mühe mit der Steuerung bekam.
    Wäre er nicht angeschnallt gewesen, die Kraft hätte ihn vom Sitz katapultiert. So aber fiel er in die Gurte, als er nach vorn wegkippte.
    Da waren plötzlich die Baumkronen dicht unter ihm wie ein welliges, schwarzes Meer.
    Sie schienen nach ihm zu greifen. Cramer wollte weg, aber das Ungeheuer knallte abermals gegen die Maschine.
    Das war das Ende.
    Zuerst fetzte der Hubschrauber mit beiden Kufen in die Baumkronen hinein. Dann kippte er nach vorn weg. Mit seiner verglasten Front stieß er in den Wirrwarr von Laub, Zweigen und Ästen hinein. Die Rotorblätter säbelten ein gewaltiges Loch in die Natur und wurden rasch langsamer.
    Wie ein mächtiger Felsblock stürzte die Maschine in den Wald, begleitet von einem immensen Krachen, Bersten und Splittern. Dann erfolgte der Aufprall.
    Ein böser, gnadenloser, alles verlöschender Schlag. Glas platzte weg wie Zuckerwatte, Metall verbog sich kreischend. Kerosin lief aus, Kurzschlüsse entstanden, Funken zuckten wie kleine Blitze durch die Trümmer des verbogenen Metalls und glitten auch über den zusammengekrümmten Körper des Piloten, bevor sie das ausgelaufene Kerosin erreichten und hier ihre Nahrung fanden.
    Feuer entstand.
    In Windeseile breitete es sich aus. Blaßblau zuckten die Flammen hoch, die im nächsten Moment den gesamten Innenraum der Maschine erfaßten und das auslösten, was zwangsläufig folgen mußte.
    Eine Explosion!
    Zehn Kilometer von der Autobahn entfernt, im dichten Wald, entstand ein dunkelroter Feuerball, der von einem gewaltigen Flammensturm begleitet wurde, den Hubschrauber auseinanderriß und die Trümmer in alle Richtungen schleuderte.
    Das Feuer erhellte den dunklen Himmel inselartig.
    Am Rand dieser zuckenden, heißen Insel bewegte sich ein gewaltiger Schatten, zwischen dessen Schwingen ein übergroßer Kopf stand. Das Maul war geöffnet. Schrille, hohe, spitze Schreie gellten hervor. Es waren Schreie der Wut und Enttäuschung, weil das Monstrum an sein Opfer nicht herankonnte.
    Es lag zwischen den Trümmern und war verbrannt…
    ***
    Okay, ich war mit Eva Leitner nach Deutschland gefahren und hatte auch die offizielle Erlaubnis bekommen. Suko war in London geblieben. Zum Abschied hatte er gemeint: »Komisch, daß dir das immer passiert. Ich hänge ewig hier herum.«
    »Dann kannst du dir doch einen schönen Tag machen.«
    »Ja, mit einem Revisor, der sich angesagt hat. Wir werden überprüft, John.«
    »Du wirst es überstehen.«
    Eva Leitner und ich hatten die Maschine bis Frankfurt genommen und waren dort ausgestiegen. Den Rest der Strecke wollten wir mit einem Wagen zurücklegen.
    Vom Frankfurter Flughafen bin ich stets fasziniert. Das ist eine Welt für sich. Eine

Weitere Kostenlose Bücher