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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachziehen, dann erst fühlte er, wie die Luft aus dem Anzug entwich. Er nahm den Draht, der von der Anlage zum Gürtel führte legte ihn um den Oberschenkel und drehte die beiden Enden zusammen. Dann drehte er die Schlinge so lange herum, bis er auf den zusammengedrehten Drähten saß.
    Er klappte den rechteckigen Lappen zurück, drückte auf den Knopf, und die Schnappfeder ließ die Klappe aufspringen. Mit der Linken nestelte er aus der Brusttasche die schwere Batterie heraus, sie fiel in den Sand, und er bemühte sich, einem Gelähmten gleich, fünf Minuten lang, die Batterie zu erwischen.
    In dieser Zeit war er absolut hilflos.
    Er hob die schwere Hochleistungsbatterie heraus, wobei sich gleichzeitig die Kontaktstifte aus den Löchern schoben. Dann warf er mit der einzigen Hand, die er noch bewegen konnte, die alte Batterie weg und schob die frische hinein. Schon während die Kontakte hergestellt wurden, fühlte er, wie sich die Relais wieder bewegten, und er stand auf.
    Er bückte sich, konnte in wenigen Sekunden mit beiden Händen arbeiten und schloß die Klappe wieder. Dann legte er den Stoff wieder flach an den Oberschenkel, in dessen Kunstfleisch vier tiefe Schnitte sich abzeichneten.
    Aus einer der vielen kleinen Taschen zog er das breite Band, mit dem man kleine Reparaturen ausführen konnte.
    Er klebte zunächst den Querschnitt zu, dann die beiden Längsschnitte, schließlich verwendete er den Rest der Rolle dafür, die drei Bahnen durch Querstreifen zu sichern. Endlich konnte er wieder das Kabel zwischen Steuerschalter und Aggregat einstöpseln; es war nicht gerissen oder geknickt worden.
    „Glück gehabt!" sagte er.
    Er nickte.
    Wieder atmete er eine Weile reinen Sauerstoff ein, testete flüchtig seine Geräte und schaltete, nachdem er seine Waffe gesucht und gefunden hatte, den Schutzschirm wieder ein. Er ging weiter, und jetzt überlegte er ernsthaft, trotz des Zustandes, der ihn mit Schwäche und Benommenheit belästigte, ob er die letzten Kilometer laufen sollte, ohne abzusetzen. Er gab diesen Gedanken auf, aber er kümmerte sich nicht mehr um den falschen Ganjo und lief langsam weiter.
    Eine Stunde.
    Eine zweite Stunde.
    Und in der dritten Stunde sah er, daß vor ihm aus der schattenlosen Ebene die ersten Ausläufer des hufeisenförmigen Gebirgszuges sich erhoben, in dessen Zentrum Vascalo das Schiff gelandet hatte.
    Er konnte es selbst nicht glauben, aber eine halbe Stunde später, als er sich keuchend und schwitzend gegen einen Stein lehnte, sah er, daß er sich tatsächlich nicht geirrt hatte.
    Noch sechs Kilometer. Höchstens sieben.
    „Höchst positiv verschätzt!" sagte er leise und holte tief Atem.
    Die Luft innerhalb seines Anzuges stank nach kaltem Schweiß und nach dem nassen Innenfutter des Kampfanzuges. Oberst Pontonac glaubte bereits die Lichtreflexe des Kugelschiffes zu sehen, aber darin irrte er sich.
    „Los!" sagte er zu sich selbst.
    Er winkelte die Arme an und begann zu rennen. Er lief nicht besonders schnell, sondern dosierte die Energieabgabe der Batterie an seine künstlichen Gliedmaßen sehr vorsichtig, so daß die Relais und Magnete mit dem maximalen Effekt arbeiteten. Vor ihm lag, wie ein runzeliges Tuch, die weite Ebene. Noch weiter voraus bemerkte er den westlichen Hang des ansteigenden Gebirgsmassivs, nördlich davon mußte das Schiff stehen. Warum war eigentlich bis jetzt noch keines der verfolgenden Wachschiffe gelandet? Sie mußten schon längst hier sein, denn mit Hilfe des Halbraumspürers konnten sie den Kurs des kleinen Schiffes exakt verfolgen. Auch dies würde sich herausstellen. Zuerst war es wichtig, das Schiff zu erreichen und endlich etwas zu trinken.
    „Völliger Nonsens!" sagte er leise. „Völlig witzlos, diese verzweifelte Jagd. Keiner von uns beiden hat etwas erreicht außer einem Sonnenstich."
    Er sah an sich herunter.
    Der Anzug und die Stiefel waren von oben bis unten verdreckt und mit Staub bedeckt. Er glaubte, den Sand auch zwischen den Zähnen zu spüren, aber dies war reine Fiktion.
    Er rannte wie ein Automat.
    Zehn Minuten lang ... rechts wurden jetzt die ersten Ausläufer des Hufeisengebirges sichtbar. Zwanzig Minuten .. weit voraus, im Norden, sah er die prominenten Gipfel dieses Gebirgszuges am Horizont auftauchen. Der Himmel rings um ihn war schwarz, aber er sah jetzt keinen einzigen Stern, da die Sonne des Vormittags diese Landschaft durchglühte und in ein gleißendes Inferno verwandelte.
    Die kühlen Räume des Schiffes tauchten wie

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