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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hätte etwas mit Ihrem Job zu tun, Admiral. Und da will er sich nicht reinhängen. Da wohl keine unmittelbare Gefahr bestände, meint er, sollten wir ihn weiterschlafen lassen.«
    Da hatte Emerson Porter vermutlich gar nicht mal so unrecht. Wenn es ein unbekannter physikalischer Effekt war, hatte ihn die ULYSSES überstanden, und es war kaum anzunehmen, daß dieser Effekt sich innerhalb der nächsten paar Stunden wiederholen würde. Ging es aber um Magie, war Zamorra tatsächlich der richtige Mann. Zumindest in dieser Hinsicht vertraute der Kapitän seinem Gast offenbar total.
    Zamorra versuchte es an Deck abermals mit der Zeitschau. Diesmal wurde er fündig. Er sah das Leuchten, das an den Masten der ULYSSES entlangfloß, sah die tanzenden Funken. Corkey, der ihm über die Schulter sah, schüttelte den Kopf. »Was ist das für ein Apparat, diese Scheibe, daß sie solche Bilder ermöglicht? Ist das, was sie gezeigt hat, echt?«
    Zamorra nickte. »Es ist ein magisches Instrument und Waffe zugleich«, sagte er. »Vor fast tausend Jahren von dem Zauberer Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen. Was es gerade zeigte, war Realität.«
    »Aber wie ist so etwas möglich? Dieses Leuchten ums Schiff! Vielleicht sollten wir doch den Kapitän noch einmal wecken.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Es ist ja vorbei, wozu also? Es war… eine Art Ruf, denke ich.«
    »Ruf? Für wen?«
    »Das muß ich herausfinden«, sagte Zamorra. »Vielleicht galt er mir. Wenn Segrelle tatsächlich durch Zauberei starb, dann weiß das dafür verantwortliche Wesen möglicherweise auch bereits, daß ich an Bord bin. Vielleicht habe ich es mit einem alten Bekannten zu tun, vielleicht ist es eine Falle speziell für mich. Alles ist möglich.«
    »Aber dann wäre die ganze ULYSSES in Gefahr«, stieß Corkey hervor.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Dann wäre Segrelle der Köder gewesen. Mehr nicht. Aber ich weiß noch nicht, woran ich bin. Machen Sie sich keine Sorgen, Corkey. Wir werden das Schiff schon schaukeln.«
    »Sie sind ja ein Nümmerchen, Admiral«, brummte der Funker. »Erst kommen Sie mit Schauergeschichten, und dann soll sich, niemand Sorgen machen. Na klasse, Mann. Wissen Sie was? Wenn ich nicht schon so lange hier und mit der Crew und dem Schiff so verwachsen wäre, würde ich morgen abmustern. Spätestens morgen. Mann, ich hänge an meinem Leben. Ich habe noch ein paar Dutzend Jahre vor mir und keine Lust, von einer Sekunde auf die andere tot umzufallen, so wie Segrelle. Tun Sie was, Admiral, aber tun Sie es schnell. Sonst holt uns alle der Klabautermann.«
    Oder die Nixe , dachte Zamorra.
    Begreifst du jetzt allmählich, was hier gespielt wird? fragte lautlos das Amulett.
    ***
    »Hohe energetische Überladung«, sagte der Mann mit der bleichen Haut unbewegt, der seine Augen hinter einer fast schwarzen Brille verbarg. »Sie hat zuviel riskiert. Sie müssen mißtrauisch werden.« Der andere schüttelte den Kopf. »Ihr Denken geht in eine andere Richtung. Sie werden nichts mit dem Phänomen anzufangen wissen.« - »Und Zamorra?«
    »Wahrscheinlich wird auch Zamorra nicht auf die richtige Idee kommen. Und selbst wenn - was könnte es schaden? Er wird trotzdem versuchen, das Rätsel im Alleingang zu lösen, und damit geht er in die Falle. Es ist nicht seine Art, andere zu gefährden, indem er sie mit in seine Probleme einbezieht.«
    »Und der Kreuzer? Auch dort gibt es mißtrauische Menschen. Sie werden herausfinden wollen, wieso ihre Funkgeräte teilzerstört wurden.«
    »Es sind Marinesoldaten«, lachte der andere. »Krieger, keine Forscher. Ihr Denken reicht nicht über ihre Aufgaben hinaus. Sie können uns nicht schaden. Ich will Zamorra tot, und dies ist die Gelegenheit, meinen Wunsch zu erfüllen. Bis jetzt lief es doch großartig. Er wurde hierhergelockt, und er wird hier sterben. Und alle, die daran beteiligt waren, vor allem der gute Carsten Möbius, sie werden nicht einmàl ahnen, daß sie es waren, die ihrem Freund Zamorra das Grab geschaufelt haben.«
    »Ihr seid Euch Eurer Sache sehr sicher«, sagte der Blaßhäutige.
    »Du bist skeptisch? Das paßt ja gar nicht zu deiner Programmierung.«
    »Es ist keine Skepsis, sondern es sind Bedenken und Zweifel aufgrund logischer Berechnungen. Immerhin habt Ihr selbst dafür gesorgt, daß wir menschlicher werden.«
    »Werde nur nicht zu menschlich, Mann in Schwarz«, warnte der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN finster.
    ***
    Nicole schlief schon wieder,

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