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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als Zamorra nach einiger Zeit in die Kajüte zurückkehrte: er konnte sich also vorerst nicht mit ihr über seine Beobachtungen unterhalten. Das Amulett zeigte sich abermals von der schweigsamen Seite. Irgendwann schlief Zamorra endlich ein, stürzte kein zweites Mal aus der Hängematte und erwachte erst in den frühen Mittagsstunden. Da war Nicole längst schon wieder aktiv. In Jeans und weitfallendem, grobmaschigen Pullover kam sie in die Kajüte, als Zamorra sich gerade »landfein« gemacht hatte. Sie balancierte ein Tablett vor sich hier und setzte es auf einem ausklappbaren Tisch ab. Sie küßte Zamorra. »Ich habe etwas vom Frühstück für dich gerettet«, sagte sie und deutete auf das Tablett. »Für das Mittagessen, das gerade stattfindet, wirst du ja wohl um diese Tageszeit noch nicht empfänglich sein.«
    Zamorra sah auf die Uhr. »Halb zwölf, und die Jungs schaufeln sich schon die Futterluken voll? Die spinnen, die Seefahrer.«
    »Ich habe dem Koch gesagt, er soll unser Mittagessen warmhalten. Er sagte, wir müßten uns dann später selbst bedienen und sollten die Küche nicht zu sehr einsauen.«
    Zamorra hob die Brauen. »Einsauen?«
    »Originalton Shengo«, versicherte Nicole. »Inzwischen weiß man mehr über den Vorfall der vergangenen Nacht. Corkey sagte, daß du ein blaues Leuchten um die Schiffsmasten bemerkt hättest. Die Beobachtung ist übrigens von der ANTARES bestätigt worden; von denen hat jemand das Leuchten live gesehen. Dort sind auch Funkgeräte durchgebrannt. Und das hast du im Traum gesehen?«
    »Der Traum hat mich zumindest darauf aufmerksam gemacht. Das Aufleuchten des Amuletts, das Aufleuchten um die beiden Schiffe… die Nixe steckt dahinter; ich habe sie in diesem Traumbild gesehen. Aber wenn Technik zerstört wurde, frage ich mich, wie sie das hinbekommen hat. Magie und Technik, das sind doch zwei verschiedene Welten.«
    »Nicht immer«, gab Nicole zu bedenken. »Denk an die DYNASTIE DER EWIGEN mit ihrer auf magischen Dhyarra-Kristallen beruhenden Technologie. Oder denk an Reek Norr und die Echsenwelt. Auch dort harmonieren Magie und Technik.«
    »Allerdings nicht sonderlich gut«, murmelte Zamorra und bediente sich am Frühstückstablett. »Du sagtest, man wisse inzwischen mehr. Was weiß man? Nur, daß Funkgeräte durchgebrannt sind? Ich entsinne mich dumpf, daß Corkey mir riet, nicht das Transfunk -Gerät zu aktivieren, wegen eventueller Aufladungen. Das erwies sich als negativ. Was ist nun genau passiert?«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Eine Überladung. Es war wie eine Funksendung, nur kam kein Text oder Bild, sondern pure Energie. Da sind die Empfänger durchgebrannt. Aber inzwischen hat man den Ausgangspunkt dieser seltsamen Energie-Emission lokalisiert. Es gab wohl Eingangswinkel-Aufzeichnungen und Berechnungen. Wie das geht, ist mir ein Buch mit sieben Siegeln, obgleich Corkey sich alle erdenkliche Mühe gegeben hat, es mir zu erklären. Aber zumindest in diesem Fall scheint der spöttische Spruch ›Frauen und Technik‹ zuzutreffen; ich blickte nicht durch. Captain Porter übrigens auch nicht, was mich einigermaßen beruhigt. Und ich möchte nicht die Schweißtropfen vergossen haben, die den armen Funkern auf der ANTARES aus den Poren gequollen sind, um dieses Ergebnis zu errechnen, wobei Corkey ihnen sehr geholfen hat. Jedenfalls weiß man jetzt, wo die Quelle ist. Die ANTARES hat ein Beiboot hingeschickt, um sich die Stelle anzusehen. Offenbar wollte Siccine nicht den ganzen Kreuzer bewegen.« Zamorra schluckte. »Warum hast du mich nicht geweckt? Wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich mir die ganze Sache ebenfalls vor Ort anschauen könnte.«
    »Du hast so fest geschlafen wie ein unschuldiges Baby, da habe ich es nicht übers Herz gebraucht, dich zu stören.«
    »Soso, wie ein unschuldiges Baby«, wiederholte Zamorra. »Den Spruch werde ich mir merken. Weiß Siccine inzwischen, wer hier an Bord gekommen ist?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Darüber ist bisher nicht geredet worden.«
    »Wie wunderschön«, bemerkte der Professor sarkastisch. »Mit jeder Stunde, die verstreicht, werden die Anforderungen an die Glaubwürdigkeit unserer Ausrede größer. Verflixt, ich mag es nicht, wenn Freunde hinters Licht geführt werden. Es ist schon ärgerlich genug, daß wir über die wahren Hintergründe dieses Forschungsprojektes schweigen sollen. Aber William sogar unsere Anwesenheit zu verheimlichen, geht mir etwas zu weit.«
    »Porter hat uns doch nicht verboten,

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