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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

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38 seinen Schwimmflossen in der entgegengesetzten Richtung.
    Das stumpfe Ende der Harpune zeigte genau auf die Brust meines Gegners. Auf diesen Augenblick hatte ich gewartet. Mit aller Kraft stieß ich zu.
    Wie ein Hammer knallte der Harpunenschaft gegen die Rippen des Froschmannes. Für einen Augenblick sah es so aus, als ginge ihm trotz der Sauerstoffflasche die Luft aus. Doch der Bursche war zäh. Sofort hatte er sich wieder gefasst, und die Harpune lag wie einzementiert in seinen Händen.
    Ich hielt noch immer die stählerne Spitze umklammert und brachte mich zu meinem Gegner in eine waagerechte Lage. Noch ehe er kapierte, was ich vorhatte, zog ich die Beine an und stieß zu.
    Direkt im ersten Anlauf trat ich ihm das Mundstück des Sauerstoffgerätes aus dem Mund.
    Der Schlauch mit dem komplizierten Schnorchel schwebte über seiner linken Schulter. Jetzt waren die Sauerstoffflaschen überflüssig geworden. Sie wirkten sich sogar noch als unnötiger Ballast aus. Meine Chancen hatten sich erheblich gebessert.
    Der Kerl versuchte die Spitze der Waffe so umzudrehen, dass sie wieder genau auf meinen Magen zeigte.
    Aber sein Angriff glückte ihm nicht ganz. Im Gegenteil, es gelang mir sogar, ihm noch einen Tritt zu versetzen.
    Obwohl ich vollauf damit beschäftigt war, die Angriffe meines Gegners abzuwehren, entging mir nicht die kleine Bewegung seiner linken Hand. Er tastete nach dem Abzugshebel der Harpune. Ich wartete genau, bis er den Druckpunkt erreicht hatte, dann ließ ich die Waffe los.
    Zischend schoss der Stahlspeer neben mir durch das Wasser. Der Trick des Froschmannes war vergeblich gewesen, ich wurde nicht getroffen.
    Sofort ließ der Kerl den Schaft der Waffe los. Das Ding taumelte langsam zum Meeresboden. Gleichzeitig hatte er ein großes Haumesser aus dem Gürtel gezogen und drang auf mich ein.
    Ich fing seinen Angriff geschickt ab, erwischte seinen Messerarm und drehte ihn, so hart es ging, herum. Das Messer verschwand im Meer.
    Aber der Bursche war noch nicht am Ende seines Lateins. Sofort schlossen sich seine Hände um meine Kehle. Mir blieb nichts anderes übrig, als es ihm gleichzutun. Auch ich erwischte seinen Hals und drückte zu.
    Wer von uns hatte die meisten Luftreserven?
    Ich fühlte die bleierne Schwere in meinen Gliedern. Vor meinen Äugen kreisten wieder rote Punkte. Langsam drohte mich das Bewusstsein zu verlassen.
    Mit einem Male lockerte sich der Griff meines Gegners. Ich versuchte, seine Hände wegzustoßen, was mir auch gelang. Sofort ließ ich von dem Froschmann ab und schnellte der Wasseroberfläche entgegen.
    Der Kampf war vorbei. Wenigstens für die nächsten Sekunden…
    ***
    Seit Stunden starrte Sheila Russel auf den mattschimmemden Hörer ihres Telefons.
    Stunden, in denen sie sich über die Ungeheuerlichkeiten ihres letzten Telefongespräches klar wurde.
    Alle Welt nahm an, Donald Webster, der Starkiller der New Yorker Cosa Nostra sei tot. Alle Welt, sogar das FBI. Wenigstens hatte Sheila Russel das inoffiziell von Steve Dillaggio gehört, den sie von ihrem Verlobten her kannte.
    Richie Riviera war ebenfalls der Meinung. Wahrscheinlich gab es in New York nicht einen Menschen, der etwas anderes glaubte.
    Nur sie, sie wusste es besser. Mit ihr hatte der Killer am Telefon gesprochen. Ihr hatte er zu erkennen gegeben, das er noch lebte.
    Hatten Rivieras Leute danebengeschossen? Hatten sie den falschen erwischt?
    Sheila Russel wusste es nicht. Für sie gab es nur zwei Dinge, die wichtig waren. Sie musste das FBI informieren. Er sollte Donald Webster fassen, das war seine Aufgabe.
    Und sie wollte mit Richie Riviera sprechen. Er hatte jetzt kein Druckmittel mehr gegen sie in der Hand. Gegen seinen Terror konnte sie ankommen, wenn sie um Polizeischutz bat. Wegen einer eventuellen Anstiftung zum Mord konnte Riviera sie nicht beschuldigen, denn dann hätte er sich selbst reingerissen, und schließlich lebte Donald Webster ja noch.
    Sheila Russel wusste nicht, wie lange sie nachgedacht hatte, bis ihr Entschluss feststand. Sie wunderte ich nur über ihre eigene Ruhe, als sie Richie Rivieras Telefonnummer wählte.
    Es dauerte eine knappe Minute, bis sie der Barkeeper mit Riviera verbunden hatte.
    »Hallo, Girlie. Hast du deine Meinung über mich geändert? Willst wohl jetzt zum lieben alten Richie zurückkommen was?«
    »Meine Meinung über Sie hat sich geändert«, gab Sheila ruhig zurück. »Sie ist nämlich noch schlechter geworden.«
    »Um mir das zu sagen, rufst du mich extra an«,

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