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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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knurrte Riviera missgelaunt in den Hörer.
    »Nein, ich wollte Ihnen nur sagen, dass Ihre Gorillas wohl den falschen Mann erwischt haben. Donald Webster lebt.«
    Einen Augenblick herrschte absolute Ruhe in der Leitung. Dann schnaubte Richie Riviera ärgerlich. »Hör gut zu, Girlie. Anscheinend sind dir wohl die kleinen Scherzchen, die meine Jungen mit dir getrieben haben, auf den Magen geschlagen. Eang nicht an zu spinnen. Bleibe auf dem Teppich. Donald Webster ist tot. Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel. Wenn du ihn gesehen hast, war es eine Täuschung. Hör auf, Gespenster zu sehen.«
    »Ich habe ihn nicht gesehen, ich habe mit ihm gesprochen«, sagte Sheila Russel ruhig.
    Diesmal schwieg Riviera länger als beim ersten Male. Als er schließlich weitersprach, klang seine Stimme nicht mehr so selbstsicher wie vorher. »Bist du ganz sicher?«
    »Natürlich. Er war über manche Einzelheiten genau unterrichtet. Er konnte mir sogar sagen, wen Ihre Leute erwischt haben.«
    »Wen denn?«, fragte Riviera schnell. Zu schnell. Zum ersten Mal verriet er seine eigene Unsicherheit.
    »Das werde ich natürlich nur dem FBI sagen«, gab Sheila kühl zurück.
    Riviera war ein zu abgebrühter Gangster, um sich nicht blitzschnell wieder zu fangen.
    »Hören Sie«, sagte er beschwörend und ließ sogar sein aufdringliches »Du« fallen. »Sheila, Sie wollen doch, dass Donald Webster gefasst wird?«
    »Natürlich. Aber auf legalem Weg. Die Polizei soll ihn stellen und einer Jury überantworten.«
    »Okay, ich helfe Ihnen dabei.«
    »Sie?«, fragte das Mädchen ungläubig.
    »Ja, ich«, gab Riviera zurück. »Webster war der Killer der New Yorker Cosa Nostra. Ich kenne das Lokal, in dem alle Fäden dieser Verbrecherorganisation zusammenlaufen. Hier werden die Informationen und Aufträge vergeben. Dort müssen wir uns treffen. Wir werden gemeinsam Nachforschungen über Websters Verbleib anstellen. Sie sehen allein daran schon, dass ich es ehrlich mit Ihnen meine. Sie sind dabei, wenn ich die Informationen bekomme, und Sie können sie dann auch an das FBI weiterleiten.«
    Sheila Russel zögerte. Sie kannte die Gefährlichkeit Richie Rivieras. Am eigenen Leibe hatte sie es zu spüren bekommen. Aber es gab da noch etwas anderes.
    Sheila machte sich Vorwürfe, dass sie überhaupt jemals mit Richie Riviera paktiert, dass sie Ermittlungen auf eigene Faust durchgeführt hatte.
    Dabei war nichts herausgekommen. Jetzt sah sie ihre Chance, das noch zu ändern.
    Echt weiblich versuchte sie einen Fehler mit dem nächsten wieder wettzumachen.
    »Wo ist das Lokal?«, fragte sie.
    »Kommen Sie hin?«
    »Ja, bestimmt.«
    »Okay«, gab Richie Riviera zurück. »Dann treffen wir uns in zwanzig Minuten im Hammond-Klub.«
    ***
    Für einige Sekunden lag ich bewegungslos, doch heftig atmend auf dem Wasser und schaukelte in den Wellen. Rasch füllten sich meine Lungen wieder mit Sauerstoff.
    Ich blickte mich nach meinem Gegner um. Er war nicht zu sehen. Ob er untergegangen war? Hatte ihn die Sauerstoffflasche in die Tiefe gezogen?
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen, ich handelte. Noch einmal saugte ich meine Lungen voll Luft, dann tauchte ich.
    Sofort sah ich den Körper des Froschmannes. Die Sauerstoffblasen, die aus dem Schnorchel sprudelten, verrieten seinen Standort.
    Mit einigen wenigen Schwimmstößen hatte ich ihn erreicht. Er regte sich nicht, aber ich spürte noch einen leisen Pulsschlag.
    Ich presste ihm den Schnorchel in den Mund. Dann nahm ich ihm die Schwimmflossen ab und zog sie selbst an. Als ich mit ihm nach oben schwimmen wollte, merkte ich, welche schwere Aufgabe ich mir gestellt hatte. Nur mühsam kam ich hoch. Der Körper meines bewusstlosen Gegners lag dabei wie eine Zentnerlast auf meiner Schulter.
    Jede Bewegung wurde mir zur Qual. Ich spürte, wie die Anstrengung mir fast das Bewusstsein raubte, und ich biss die Zähne zusammen. Endlich hatte ich die Wasseroberfläche erreicht. Ich legte meinen Arm um den Froschmann und begann mit dem anderen zu schwimmen.
    Die Entfernung zum Ufer wäre für mich unter normalen Umständen eine Kleinigkeit gewesen. Jetzt musste ich mir jeden Yard erkämpf en,musste unbedingt durchhalten.
    Es wäre leicht gewesen, den Mann loszulassen und dann auf den Strand zuzuschwimmen. Sehr leicht sogar. Ich brachte es nicht übers Herz.
    Noch vor wenigen Minuten hatte er mich ermorden wollen. Feige und hinterlistig hatte er mir eine Fälle gestellt. Ich dachte an die Sekunden, in denen er mich

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