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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor mir stehen.
    »Los, hoch«, befahl der Bursche, der mich die Treppe hinuntergeworfen hatte. »Du willst doch so gerne zum Boss.«
    Ich sagte nichts und rappelte mich mühsam wieder auf die Beine. Denn ich hatte von Anfang an gewusst, dass ich mich als Köder bereitstellte. Jetzt musste ich mich damit abfinden, dass man mich unsanft behandelte.
    Schließlich kamen wir vor eine Metalltür. Einer der Muskelmänner klopfte ein bestimmtes Signal auf den Stahl. Die Tür öffnete sich.
    Wir traten in eine Art Vorzimmer. Hier saßen ebenfalls drei Mann herum. Wir durchquerten den Raum, und ich fühlte die Blicke der Gangster auf mir ruhen. Sie starrten mich an wie ausgehungerte Bluthunde, die nach Tagen die erste Beute sehen.
    Eine zweite Metalltür brachte uns ans Ziel.
    Es war ein heller Raum, der mit einem Schreibtisch, einer Ledercouch und etlichen Drehstühlen eingerichtet war. An den Wänden standen zwei Aktenschränke.
    Sheila Russel lag auf der Couch. Sie war an Händen und Beinen mit einer dünnen Nylonschnur gefesselt, die bestimmt schmerzhaft ins Fleisch schnitt. Als sie mich sah, flackerten ihre Augen Abscheu.
    »Mörder«, sagte sie nur. Aber in dieses eine Wort legte sie so viel Verachtung und Ekel, dass ich mir am liebsten die Maske vom Kopf gerissen hätte.
    Richie Riviera thronte auf einem dicken Ledersessel hinter seinem Schreibtisch. Er trug einen eleganten Maßanzug und hatte sich in seinen Mundwinkel eine Zigarre geklemmt, wie man sie in den Al-Capone-Filmen immer sieht.
    »Hallo Riviera«, sagte ich.
    Der Gangster verzog sein Gesicht zu einem böswilligen Grinsen.
    »Nett, dich zu sehen, Killer«, meinte er und gab seinen Burschen einen Wink.
    »Los, durchsucht ihn. Aber gründlich.«
    Ich spürte wieder den Lauf einer Pistole im Rücken. Die Finger eines Gorillas krochen Zoll um Zoll über meine Kleidung. Dann zogen sie mir das Jackett aus. Die Burschen machten wirklich keine halben Sachen.
    Hoffentlich kümmern sie sich nicht um meine Schuhe, dachte ich.
    »Los, den Schlips ab«, befahl einer. Ich zögerte, ich wusste, was jetzt kam. Eine Hand fuhr vor und riss mir die Krawatte ab.
    Dabei löste sich der oberste Knopf meines Hemdes, der Kragen sprang auf.
    Für einen Augenblick starrten alle wie hypnotisiert auf meinen Hals.
    Riviera war von seinem Sessel aufgesprungen, hatte die Zigarre in die Ecke geschleudert und hielt nun eine Pistole in der Hand.
    »Los, reiß ihm die Maske ab«, schrie er nervös. Jetzt begriffen auch seine Gorillas, was es mit dem grauen Plastikansatz an meinem Hals für eine Bewandtnis hatte.
    Jemand griff von hinten nach meinem Hals. Es gab einen kurzen schmerzhaften Ruck, und dann lag die Maske des Killers Webster auf dem Boden des Kellerraumes.
    »Jerry«, rief Sheila.
    Riviera blickte kurz zu dem Mädchen hinüber. »Ach, die Herrschaften kennen sich«, höhnte er.
    Dann wandte er sich wieder an seine Gorillas. »Los, untersucht seine Schuhe. Vielleicht ist es ein Bulle, habe da mal so etwas im Kino gesehen von ausgehöhlten Absätzen und so.«
    In diesem Augenblick verfluchte ich alle Kriminalfilm-Drehbuchautoren mit ihren seltsamen Einfällen.
    »Zieh die Schuhe aus, Mensch«, kommandiert einer der Burschen.
    Ich blieb stehen. Ich wusste, dass ich jetzt kämpfen musste. In einem Absatz des Schuhs steckte das Peilfunkgerät. Solange es sendete, konnten mich meine Kollegen orten. Solange bestand eine Chance für Sheila.
    Einer der Burschen schlug mir einen Schwinger genau auf den Magen.
    Ich sah den Schlag kommen und konnte noch vorher meine Bauchmuskeln straffen. Trotzdem tat es höllisch weh. Ich konterte den Burschen mit einer Doublette auf die Nieren und setzte einen Heumacher zum Kinn nach.
    Der Gorilla taumelte bis zur-Wand zurück, starrte mich aus glasigen Augen verwundert an ünd rutschte dann langsam zu Boden.
    Auf dem Absatz wirbelte ich herum und wollte mir den nächsten Burschen kaufen. Es kochte in mir. Am liebsten hätte ich jetzt hier den ganzen Laden zusammengeschlagen.
    »Bleib ganz ruhig stehen«, hörte ich mit einem Male Rivieras Stimme. Ich hob den Kopf und sah nach dem Gangsterboss.
    Er stand neben der Couch und hielt ein beidseitig geschliffenes Stilett genau auf Sheilas Kehle gerichtet. Die Spitze der Waffe befand sich höchstens noch einen Fingerbreit von ihrer Haut entfernt.
    »Wenn du noch einmal schlägst, stirbt das Mädchen«, warnte mich Riviera gelassen. »Los, zieh deine Schuhe aus.«
    ***
    »Wo befindet er sich jetzt?«, fragte Mr.

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