0494 - Mond der Gefahren
Rückmeldung.
Sie kam Sekunden später: „Patrouillenkreuzer REMSCHACH. Meldung und Warnung empfangen. Richten uns danach. Benötigen Sie Hilfe? Unsere Entfernung zu dem von Ihnen bezeichneten System beträgt sieben Lichtjahre."
Schoscholk bestätigte und antwortete: „Ich versuche Eigenstart im Abschirmschutz des Mondes.
Melde mich unmittelbar danach. Sie können sich dem System gefahrlos bis auf eine Lichtstunde nähern. Ihr Antrieb überwindet dann noch das Gravitationsfeld. Wir halten Verbindung."
Regierung oder nicht - er war nicht mehr allein!
Als er die Meldung bekam, daß die REMSCHACH in zwei Lichtstunden Entfernung in Warteposition gegangen war, schaltete er die Antigravfelder der REALFIN ein.
Gehorsam erhob sich das Schiff und schwebte dann gewichtslos wenige Meter über dem kleinen Krater. Trotz der harten Landung funktionierten die entsprechenden Generatoren noch. Hoffentlich war es beim Antrieb ebenso.
Langsam richtete er den Bug nach Osten, dann schaltete er den Antrieb ein und schob den Kontrollhebel bis zur letzten Markierung vor ...
Höchstbeschleunigung!
Die REALFIN rast wie ein Geschoß in wenigen Metern Höhe auf den nahen Horizont zu. Obwohl das Schiff um keinen Meter stieg, sackte die Landschaft des kleinen Mondes nach unten weg - so stark war die Oberflächenkrümmung. In unwahrscheinlich kurzer Zeit erreichte Schoscholk die Fluchtgeschwindigkeit, die er für das gesamte Doppelsonnensystem errechnet hatte.
Trotzdem hätte es nicht viel länger dauern können, denn hinter ihm schrumpfte der Mond rasend schnell zusammen, die beiden Sonnen und die Energiebrücke kamen zum Vorschein.
Die Beschleunigung stoppte jäh.
Aber die REALFIN wurde nicht mehr langsamer.
Sie hielt die ausreichende Geschwindigkeit und raste hinaus in den freien Weltraum, dem vereinbarten Treffpunkt entgegen...
*
Der Rest der Geschichte lief über den Bildschirm der Urmutter.
Der Kommandant der REMSCHACH ortete die kleine REALFIN und nahm sie in seinem Hangar auf. Voller Mißtrauen empfing er dann Schoscholk in seiner Kabine und hörte sich seinen abenteuerlichen Bericht an. Ohne die Organisation zu verraten, berichtete Schoscholk, daß er das Schiff von seinem Vater geerbt und einen Testflug unternommen habe. Dabei sei er in das verteufelte System geraten.
Die Analytische Abteilung des Kreuzers sammelte inzwischen alle verfügbaren Daten über das System und wertete sie astrophysikalisch aus. Die Aussagen Schoscholks wurden voll und ganz bestätigt. Eine Meldung zum Oberkommando der Flotte bewirkte, daß das Doppelsystem sofort zur verbotenen Zone erklärt wurde.
Schoscholk wurde zu seinem Heimatplaneten Kerchal entlassen.
Auf Umwegen unterrichtete er die Organisation, die nun wußte, wo die sieben vermißten Kundschafter beziehungsweise Suchschiffe geblieben waren. Die Zentrale bat Schoscholk um einen ausführlichen Bericht und genehmigte nachträglich seine Kontaktaufnahme mit einem Kreuzer der Raumflotte.
Damit endete die Geschichte Schoscholks. Die Schaltstation der Urmutter sagte nicht mehr aus, was aus dem jungen Freifahrer geworden war. Aber das System, das er entdeckt und als erster lebend wieder verlassen hatte, sollte in der Geschichte der Cappinvölker noch eine äußerst wichtige Rolle spielen.
Es dauerte noch etliche tausend Jahre, in denen sich die beginnende Spaltung der Völker abzuzeichnen begann. Die Takerer trennten sich von der Völkergemeinschaft, und auch die Ganjasen zogen sich allmählich zurück. Die Takerer waren es dann auch, die sich des unheimlichen Sonnensystems erinnerten und wesentlich später beschlossen, den von Natur aus bereits hohlen Mond für ihre Zwecke zu nutzen. Mit Hilfe ihrer gigantischen Technik gelang es ihnen, das verderbenbringende Gravitationsfeld der Energiebrücke zwischen den beiden Sonnen zu neutralisieren. Der Mond wurde ausgebaut. Niemand ahnte etwas davon, und bis zum heutigen Tag wagte sich noch immer kein Schiff in die Nähe des verbotenen Doppelsystems. Niemand wußte, daß es inzwischen ungefährlich geworden war.
Der Mond wurde die gewaltigste und leistungsfähigste Pedostation, die es jemals gegeben hatte.
Sie bestand unter dem Decknamen MORYR-MORYMA.
3.
Lange noch saßen Perry Rhodan, Atlan und Ovaron an diesem Tag zusammen und versuchten das, was sie von der Urmutter erfahren hatten, in ihrem Sinne auszuwerten. Es stand nun fest, daß die schon lange geplante und vorbereitete Invasion der Milchstraße durch die Takerer in
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