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0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf

Titel: 0495 - Im Zuchthaus hört die Liebe auf Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gus das vorgestellt hatte. Auf einer zugedeckten Bahre trug man ihn in den Kühlraum.
    Sorgfältig füllte der Arzt die kleinen Glassplitter mit einer Messerspitze in einen Briefumschlag. Der Justizwachtmeister informierte Richter Duncan, der bald darauf am Tatort erschien.
    Er ging mit dem Wachtmeister anschließend zur Dienststelle für Besucher und sah sich die Eintragung des Anwaltes Stan Canton an. Durch ein Telefonat mit Harrisburg überzeugte er sich, daß die Adresse stimmte, wurde aber zu seiner Verblüffung mit Stan Canton persönlich verbunden.
    Es dauerte keine drei Minuten, bis der Schwindel geplatzt war. Duncan erkannte, daß der Besucher ein Gangster war, und alarmierte die FBI-Zentrale.
    Die Seite mit der Eintragung des angeblichen Cantons wurde sichergestellt und sofort zum FBI-Gebäude gebracht, um davon etwaige Fingerabdrücke abzunehmen.
    ***
    In Egg Harbor City machten wir das erste Mal Station. Am Ortseingang liegt die Tankstelle am Garden State Parkway, wo der Chrysler gesehen worden war. Den Tankwart, der Nachtdienst gehabt hatte, mußten wir erst aus den Federn holen.
    Er war erst etwas unwirsch über die Störung, doch dann kippte er ein Cola und erzählte uns bereitwillig, was er gesehen hatte. Demnach hatten drei Mann in dem cremefarbenen Wagen gesessen. Als ich dem Mann die Fotos vorlegte, erkannte er einen sofort wieder. Es war Sandy Hook.
    »Er ließ sich noch zwei Kanister mit je vier Gallonen füllen«, sagte der Mann. »Scheint, als hätten sie eine weite Reise vor sich gehabt.«
    »Haben Sie zufällig die Nummer noch im Kopf?« fragte Phil neugierig.
    »No, das nicht gerade, aber ich weiß noch, daß es eine Zulassung aus Phila war. Habe mich gewundert, daß er soviel Sprit brauchte, wo es doch höchstens 50 Meilen bis dorthin sind.«
    »Baujahr?« fragte ich knapp und notierte die anderen Angaben.
    »Letztes Modell, dürfte höchstens ein paar Monate alt sein«, schätzte der Tankwart und gähnte.
    »Okay, schlafen Sie weiter«, sagte ich zu ihm, zahlte die Tafikrechnung und stieg wieder ein.
    Wir blieben auf der Autobahn nach Atlantic City, das wir nach knapp zwanzig Meilen erreichten. Dort begaben wir uns direkt zu unserer Außenstelle, die sich am Stadtrand befindet.
    Der Kollege vom Innendienst war schon über unseren Besuch unterrichtet, konnte uns aber nicht weiterhelfen. Er hatte die Gesichter der beiden flüchtigen Verbrecher noch nie gesehen. Dafür gab er telefonisch den Auftrag an die City Police, alle Halter von Chrysler-Wagen zu überprüfen, die ihr Auto in diesem Jahr erstmals zugelassen bekommen hatten.
    »Wir haben um diese Zeit Tausende von Touristen in der Stadt«, sagte er. »Es ist keine Schwierigkeit, sich wochenlang unter ihnen zu verstecken.« Die großen Hotels am Strand konnten wir von vorherein ausklammern. Dafür kamen Standplätze für Wohnwagen und einsam gelegene Hütten in Betracht. Wir ließen uns die möglichen Verstecke beschreiben und hatten etwa zwei Dutzend zur Wahl.
    Intern erhielt die City Police die Bitte, nach dem Chrysler mitzufahnden, aber den Fahrer nicht zu behelligen, sondern nur das eventuelle Auftauchen dem FBI mitzuteilen.
    Phil und ich teilten uns die Suche. Wir erhielten einen neutralen Ford gestellt, der mit Sprechfunk ausgestattet war, aber kein Rotlicht besaß. Ich blieb im Jaguar und nahm mir die südliche Strandhälfte vor. Dort gab es eine ausgedehnte Ferienbungalowsiedlung, die zentral geleitet wurde. Ich wollte mir die Meldezettel ansehen und den Platzwärter etwas ausfragen.
    ***
    Zuerst jedoch suchte ich den Laden an der Louis Street auf, von dem ich den Kassenbon besaß. Er war nicht allzu groß und verkaufte nur Alkoholika. Drei Verkäufer standen hinter der Theke und musterten mich gelangweilt durch das Schaufenster. Ich wartete, bis der letzte Kunde den Laden verlassen hatte, und trat ein.
    Als ich den Kassenbon und meinen Ausweis auf die glattpolierte Theke legte, zog der mich bedienende Verkäufer die Augenbrauen hoch.
    »Stimmt was nicht?« fragte er mißtrauisch.
    »Ich möchte gern wissen, ob Sie sich an den Kunden erinnern.«
    Er prüfte eingehend das Stück Papier und holte seinen Kollegen von rechts zu Hilfe.
    »Tom, das warst du«, sagte er. »Wer hat den Gin gekauft?«
    Tom studierte geduldig die Eintragung. Dann hellte sich sein Gesicht auf.
    »Es war ein Mann«, sagte er freudestrahlend. Ich hatte das leise Gefühl, auf den Arm genommen zu werden, und legte die drei Fotos vor.
    »Wer war es?« fragte ich

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