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0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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annähernd die Form einer Riesenspinne hatten, nicht auftrat. Innerhalb eines Spiders konnten Menschen sich bewegen, ohne wahnsinnig zu werden.
    Ted fragte sich, wie ein solcher Spider jetzt hierher kam - oder eben auch in die Echsenwelt; der Berg, den die Augenzeugen gesehen hatten, mußte in der anderen Welt liegen, zu der es sekundenlang eine Öffnung gegeben hatte. Denn normalerweise durfte es die Meeghs doch schon seit Jahren nicht mehr geben.
    Lediglich in jener Phase, als Merlins Zeitparadoxon exisitert hatte, waren sie wieder aufgetaucht. Damals hatte sich die Erde in einer falschen Entwicklungslinie bewegt. Aber das war jetzt wieder vorbei! Seit der Silbermond sich in Julians Traumwelt befand, war die Gefahr durch das Zeitparadoxon gebannt; die Veränderungen, die dadurch verursacht worden waren, waren längst wieder rückgängig gemacht worden, und daher konnten auch die Meeghs schon lange nicht mehr existieren.
    Oder - sollte es trotz aller gegenteiligen Annahmen doch noch Nachwirkungen geben? Oder wurde Julians Traumwelt »durchlässig«, und das Paradoxon trat zumindest teilweise wieder in Kraft?
    Ted mußte es herausfinden! Das war sogar noch wichtiger, als Zamorra und den anderen nachzuspüren. Denn er war sicher, daß der Dämonenjäger Carlotta, Nicole und sich selbst durchaus allein zu helfen wußte…
    Was auch immer mit der Echsenwelt geschehen sein mochte…
    ***
    In der Echsenwelt schaltete Reek Norr einen wandgroßen Bildschirm ein. Er ließ seine Finger mit eingezogenen Krallen über eine Tastatur spielen, die der eines irdischen PCs nicht unähnlich war. Schrifttasten, Zahlenblock und Funktionstasten waren sauber gegliedert und voneinander getrennt. Nur die fremdartigen Schriftzeichen störten. Eine Wandfläche des Zimmers, in dem sich Norr und seine Gäste ausgebreitet hatten, verwandelte sich in einen flimmerfreien LCD-Schirm.
    Perry Calhoun pfiff durch die Zähne.
    Selbst Zamorra staunte. Bei seinem letzten Besuch hatte es nur relativ kleine Monitore gegeben; der große Flüssigkeitskristallschirm war neu. Unwillkürlich trat Zamorra direkt an den Schirm. Er stellte fest, daß die Auflösung wesentlich kleiner und besser war als bei den LCD-Schirmen irdischer Laptop-Computer.
    »Unglaublich!« ächzte Calhoun. »Diese Echsen beherrschen Computertechnologie!«
    Reek Norr wandte den Kopf. Er sprach englisch und französisch längst gut genug, um Calhoun in dessen Sprache Antwort geben zu können, ohne dabei ein Übersetzergerät zu benutzen - über das Calhoun sich weit weniger gewundert hatte, obgleich irdische Technik noch lange nicht in der Lage war, solche Simultan-Spraçh-Translatoren in der vorgeführten Perfektion zu produzieren.
    »Wundern Sie sich nicht. Wenn ich mir manche Ihrer Artgenossen betrachte, muß ich mich ernsthaft fragen, wie Sie es überhaupt geschafft haben, zu dominierenden Spezies auf Ihrer Welt zu werden. Mancher Hai und manches Krokodil besitzt mehr Intelligenz als viele Menschen, die ich kennenlernte.«
    Zamorra grinste Calhoun an. »Anwesende sicher ausgeschlossen.«
    Auf dem Schirm zeichneten sich Bilder ab, die rasch wechselten, während Norr seine Eingaben veränderte. Symbole der Sauroidenschrift erschienen und erloschen wieder. Schließlich stabilisierte sich ein fast plastisch wirkendes Bild; die Farbauflösung des Bildschirms war phänomenal und damit auch die Licht-Schatten-Wirkung.
    »Was haltet ihr davon, Zamorra und Nicole?« fragte Norr.
    Nicole atmete hörbar durch. Zamorra preßte die Lippen aufeinander. Er starrte das unheimliche Gebilde an und wunderte sich darüber, daß er nicht den Verstand verlor.
    Er sah Carlotta, Dany Corda und Calhoun an. Aber auch sie reagieren normal, wenn auch relativ ratlos. Im Gegensatz zu Zamorra und Nicole konnten sie mit dem bizarren Gebilde nichts anfangen.
    »Woher hast du das Bild, Reek?« fragte Zamorra nach einer Weile.
    »Ihr wißt, was das ist?«
    Zamorra nickte. »Ich kann es kaum glauben. Und noch weniger kann ich glauben, daß wir es unbeschadet betrachten können. Ein Meegh-Spider…«
    Genauer gesagt: ein gelandeter Meegh-Spider. Und alles deutete darauf hin, daß er eine extreme Bruchlandung hinter sich gebracht hatte!
    Aber Zamorra wurde das Gefühl nicht los, daß mit diesem Spider etwas nicht stimmte. »Was ist mit dem Bild los, Reek? Ist das etwa nur eine Zeichnung?«
    Norr schüttelte den Kopf. »Keine Zeichnung, mein Freund. Eine dreidimensionale Fotografie, die der Computer dir aus allen

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