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0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mobil sein als beim Fünf- bis Zehn-Minuten-Takt der Öffentlichen.
    Er hielt direkt auf die Absperrung vor dem Hotel zu und stoppte erst, als einer der uniformierten Wächter mit der flachen Hand ungeduldig auf die Motorhaube des im Schrittempo rollenden Wagens schlug. Ted senkte die Scheibe der Fahrertür ab.
    »Irgendwelche Probleme, General?«
    »Sie sind das Problem, Witzbold«, knurrte der Soldat. »Haben Sie die Schilder nicht gesehen? Fahren Sie sofort zurück.«
    »Sie befinden sich in einem tragischen Irrtum«, sagte Ted.
    »Hä?«
    »Ich bin die Lösung. Das Problem dafür muß erst noch erfunden werden. Kann ich jetzt weiter?«
    »Mann, das hier ist militärisches Sperrgebiet.«
    »Das ist ein Hotel, nicht wahr?«
    »Geschlossen.«
    »Davon möchte ich mich lieber selbst überzeugen. Geben Sie den Weg frei.«
    Der Soldat erblaßte. »He, Mann, ich höre wohl nicht recht! Verschwinden Sie mit Ihrer Bronzeschaukel. Oder ich nehme Sie fest und beschlagnahme das Auto.«
    »Ach, Unsinn«, sagte Ted. »Das dürfen Sie doch gar nicht. Wissen Sie was? Ich parke da drüben ein. In der Zwischenzeit nehmen Sie mit Colonnello Sebastian Verbindung auf. Hier, ich schreibe Ihnen die Telefonnummer auf, unter der Sie ihn erreichen können. Der Name Sebastian sagt Ihnen doch sicher etwas? Militärischer Geheimdienst.«
    Im Rückspiegel sah Ted einen anderen Wagen auftauchen; einen großen zivil lackierten Lancia mit einer blinkenden Blaulichtkuppel auf dem Dach. Der Wagen stoppte gut 20 Meter entfernt. Der Fahrer stieg halb aus. »Was ist das für eine Limousine? He, kommen Sie einmal her, Soldat! Was ist da los?«
    »Sie bleiben hier!« befahl der Posten und wandte sich ab.
    Natürlich blieb Ted Ewigk hier - im Sperrgebiet! Die Absperrung hatte er immerhin schon zur Hälfte passiert. Also ließ er den Wagen weiterrollen. Die Lautlosigkeit des Achtzylinder-Motors kam ihm zustatten. Lediglich das Rollgeräusch der Räder war zu hören, als der Rolls-Royce vorwärts glitt. Ted fuhr bewußt langsam; man sollte ruhig Zeit finden, ihn noch aufzuhalten. Aber offenbar dachte gerade niemand daran. Der Wachsoldat und sein Kollege, der bisher nur ein paar Meter entfernt zugehört hatte und dann auch zum Blaulichtwagen gerufen worden war, waren in einer Diskussion mit dem Ted unbekannten Ankömmling verwickelt. Worum es ging, wollte Ted nicht einmal wissen.
    Ted fuhr den Rolls unbeleuchtet hinter das Hotel. Als die Wachsoldaten sich wieder um ihn kümmern wollten, war er so gut wie verschwunden.
    Er stoppte und stieg aus. Daß die Ablenkung vorbereitet war, konnte er nicht ahnen. Auch nicht, daß die Soldaten jetzt nur sehr zögernd nach ihm Ausschau zu halten hatten, damit er zwar ohne Genehmigung, aber relativ ungestört seinem Forscherdrang nachgehen konnte.
    Die dunkle Kleidung half ihm. Er war ein Schatten in den Schatten des parkähnlichen Geländes, das das Hotel am Stadtrand umgab.
    Die Stelle, an der das Trümmerstück eines außerirdischen Raumschiffes eingeschlagen und explodiert war, konnte er nicht verfehlen. Der Krater war groß genug.
    Und da gab es auch noch ein paar ausgeglühte Reste. Die wollte Ted sich ansehen. Er wollte wissen, ob es sich tatsächlich um Trümmer eines Meegh-Spiders handelte. Jemand wollte gesehen haben, daß in der Lichterscheinung am Nachthimmel über Rom, ein riesiges schattenhaftes Flugobjekt gegen eine Felswand geprallt und zerschmettert war. So, als habe jemand einen Film gegen den Nachthimmel projiziert. Und von diesem zerschellten Schattenobjekt war ein Stück abgeprallt und hier eingeschlagen, und ein Mann, der es gesehen hatte, ehe es verglühte, hatte den Verstand verloren.
    Das wies eindeutig auf einen Meegh-Spider hin, auf jene Schattenraumschiffe, die so fürchterlich verdreht und verworren konstruiert waren, daß der menschliche Verstand ihren ungetarnten Anblick nicht ertrug. Die Schutzschirme, mit denen die Dimensionsraumschiffe der Meeghs sich umgaben und die sie als Schatten erscheinen ließen, existierten allerdings nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit; den Meeghs war es völlig gleichgültig gewesen, ob Menschen beim Anblick ihrer Raumschiffe den Verstand verloren oder nicht. Sie sicherten sich damit gegen Angriffe ab, die in den Energiefeldern verpufften. Der optische Schutz war nur eine Nebenwirkung.
    Was Ted Ewigk immer verblüfft hatte, war, daß der Effekt im Innern eines Spiders, wie dieses Objekt genannt worden waren, weil sie in ihrer Schattenhaftigkeit immerhin

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