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0496 - Die Stadt der Toten

0496 - Die Stadt der Toten

Titel: 0496 - Die Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Unsere Erde, wie sie zu sein hat, mit der Wahrscheinlichkeit von fast hundert Prozent, und die andere, in der die Meeghs noch existieren, mit einer Wahrscheinlichkeit von fast Null.«
    »Und hin und wieder gibt es Berührungspunkte, wie zwischen unseren beiden Welten, meinst du?«
    »Vielleicht.«
    Reek Norr nickte bedächtig. »Wir haben diese Objekte früher nie gesehen«, sagte er. »Sie sind erst jetzt aufgetaucht. Sie sind aufgetaucht, als sich der Zerfall unserer Welt so rasend beschleunigte.«
    Zamorra erstarrte. »Wie - wie war das?«
    »Es war die richtige Idee, dich herzubitten«, sagte Reek Norr, und in seinen Augen blitzte es zufrieden auf. »Ich wußte, daß du uns helfen würdest. Du kennst diese Objekte, von denen ich annehme, daß sie etwas mit unserem beschleunigten Untergang zu tun haben. Also kannst du uns auch Tips geben, was wir dagegen unternehmen können.«
    ***
    Ted erreichte unangefochten den Explosionskrater. Viel konnte er nicht erkennen, weil das Sternenlicht die Smogglocke über Rom nur spärlich durchdrang. Aber er sah, daß noch ausgeglühte Reste des Trümmerteils hier im Krater lagen. Er kroch darauf zu und tastete nach dem Metall.
    Es zerbröselte unter dem leichten Druck seiner behandschuhten Finger zu Staub.
    Ted sah sich um; zu seiner Überraschung kümmerte sich niemand um diese Stelle. Dabei hätten die Wachtposten, denen er entwischt war, sich doch eigentlich denken können, wohin er sich wenden würde. Trotzdem gab es keine Suchaktion.
    Das machte ihn stutzig.
    Das stimmte etwas nicht. Man mochte die Italiener durchaus für faul halten, aber das war nur ein Vorurteil. Wenn sie nicht sofort Alarm gaben und ausschwärmten, um nach Ted zu suchen, so hat das einen bestimmten Grund.
    Möglichkeit: Er sollte nur pro forma ferngehalten werden; man sperrte generell ab, ließ aber Ted durchsickern, wollte das nur nicht offiziell zugeben. Weil er Reporter war? Weil seine Kollegen sonst schreien würden: warum darf der und nicht auch wir? Möglichkeit B: Es war so gefährlich, daß sie ohnehin nicht damit rechneten, daß er zurückkehrte, um seine Erkenntnisse zu verbreiten. Dann existerte die Absperrung, um keinen Menchen zu Schaden kommen zu lassen. In diesem Fall allerdings hätte Colonnello Sebastian das ruhig sagen können. Ihm wäre sicher kein Zacken aus der Krone gefallen.
    Ted brachte seinen Kristall zum Leuchten. Es war ein Licht, das nur den Krater erhellte, aber nicht darüber hinausging. So konnte er das ausgeglühte Tümmerstück in Ruhe betrachten. Er war dabei alles andere als leichtsinnig; sobald er auch nur den geringsten Hauch einer Belastung für seinen Verstand spürte, brauchte er bloß das Licht erlöschen zu lassen.
    Aber er konnte das Trümmerstück ansehen, ohne darüber wahnsinig zu werden.
    Es war gewissermaßen aus der Form geraten. Das verwirrende Röhrensystem war zerschmolzen und teilweise zerpulvert, seine Struktur damit völlig verändert. Ted sah auch größere Metallflächen, die aber mit Sicherheit auch verformt waren und die sofort zerbröckelten, als er einen Erdklumpen danach warf.
    Metall, das zu Staub zerfiel!
    Wie alt mußte Metall dafür werden? Eine Million Jahre? Zehn Millionen?
    Ted versuchte etwas von dem Staub zu bergen. Vielleicht konnte man ihn in einem Labor analysieren. Aber es gelang ihm nicht; der Staub sickerte zwischen seinen Fingern durch und blieb nicht einmal am Leder seines Handschuhs haften.
    Kopfschüttelnd versuchte er aus den Überresten, die noch nicht zerfallen waren, etwas zu erkennen, was auf die Funktion des explodierten Teils schließen ließ. Aber die Meegh-Technik war dafür viel zu fremdartig. Er konnte nur rätseln, und das brachte ihn auch nicht weiter. Zumindest in dieser Hinsicht hatte sich sein Vorstoß also zu einem Fehlschlag entwickelt.
    Seufzend beschloß er aufzugeben. Er richtete sich auf. Schon der nächste Sturm würde die metallischen Reste endgültig zerfallen lassen. Ted hatte das Dhyarra-Licht gelöscht, wollte zum verdunkelten Hotelgebäude zurückkehren und rutschte aus. Er konnte nur mühsam einen Aufschrei unterdrücken und glitt im nächsten Moment in die flache Kratermulde hinab. Er stieß gegen etwas Hartes.
    Der Reporter murmelte eine Verwünschung. Er »zündete« wieder das Licht seines Dhyarra-Kristalls, den er in der aus diesem Grund handschuhfreien linken Hand hielt, und sah, daß er unmittelbar vor das Trümmerwerk gerutscht war. Doch direkt daneben stieß er auf festes Metall!
    Warum

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