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0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

Titel: 0496 - Sein Hobby war die Mord-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
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er in Geldschwierigkeiten?«
    »Arty? Das glaube ich nicht! Er gab zwar viel Geld aus, nahm aber auch viel ein. Er war an einigen Theaterproduktionen beteiligt, die gute Kasse machen, und für seine Kolumnen in mehr als zwei Dutzend namhaften Blättern erhielt er wöchentlich fast 2000 Dollar ausbezahlt.« Ich erhob mich. Dieser Fall betraf nicht den Zuständigkeitsbereich des FBI.
    »Das ist Ihr Fall Lieutenant«, sagte ich und winkte Humber grüßend zu. »Ich wünsche Ihnen…« Ich unterbrach mich, weil in diesem Moment einer von Humbers Kollegen den Raum betrat. Er flüsterte dem Lieutenant etwas zu.
    Humber hob das Kinn und schaute mich an. »Und es ist doch Ihr Fall, Mr. Cotton«, sagte er. »Harry Dowling wird es Ihnen im Wohnzimmer zeigen!«
    Dowling ging voran. Auf dem Wohnzimmertisch lag ein Paket von der Größe eines Ziegelsteins. »Das ist es, Mr. Cotton.«
    »Rauschgift«, sagte ich schlicht. Von Übersee eingeschleustes Rauschgift wird häufig in diesem orangefarbenen Ölpapier angeliefert. Ich schälte das Papier behutsam ab und stellte fest: Das Paket enthielt zwölf dicke Bündel 50-Dollarnoten.
    »Auch reingefallen!« rief Dowling fröhlich.
    Das obere Bündel war brandneu. Die Farbe wirkte ein wenig fad und blaß. Es gab keinen Zweifel, daß es sich um Fälschungen handelte. Die anderen Scheine machten einen echten Eindruck, die Farbe stimmte.
    »Falschgeld!« sagte Dowling. »30 000 Dollar in gefälschten Fünfzigern!«
    »Verstehen Sie etwas davon, Dowling?« fragte ich zurück.
    »Das sieht man doch«, meinte er.
    »Nur beim oberen Bündel. Bei den anderen bin ich nicht so sicher.«
    Im Arbeitszimmer klingelte das Telefon. Ich ging zurück. Lieutenant Humber hatte inzwischen den Hörer abgehoben. »Ja?« fragte er.
    »Ist alles okay? Kann ich das Zeug abholen?« hörte ich schwach die Stimme aus dem Hörer.
    Humber befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge. »Gewiß«, sagte er. »Ich bin zu Hause.«
    »Allein?«
    Humber schaute mich an. Er dachte an die Neugierigen auf der Straße und im Haus, er dachte an die Polizeiwagen und an die Journalisten, die auf Informationen warteten. »Nicht jetzt«, sagte der Lieutenant. »Wie wäre es in zwei Stunden? Ich habe noch Besuch.«
    »Also gut, ich kreuze in einer Stunde auf. Nicht später.« Es klickte. Der Teilnehmer hatte aufgelegt.
    Eunice Redcliff starrte den Lieutenant mit großen Augen an. Humber warf den Hörer auf die Gabel. »Da ist jemand, der etwas abholen möchte. In einer Stunde. Ich will den Burschen kennenlernen. Wir müssen es erreichen, daß die Luft rein ist, wenn er kommt. Entschuldigen Sie mich bitte! Ich spreche mit den Reportern. Wenn die erst einmal verschwunden sind, wird es draußen schnell ruhig werden.« Er stand auf und verließ das Zimmer.
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Eunice nervös.
    Ich erkundigte mich, ob Mr. Forsythe noch Besuch erwartet habe. »Mir ist davon nichts bekannt«, erwiderte das Mädchen.
    »Gehörte es zu Mr. Forsythes Angewohnheiten, mit Geld leichtsinnig umzugehen?«
    »Er war sehr großzügig, falls Sie das meinen sollten. Das bedeutet nicht, daß er sich übers Ohr hauen ließ. Er achtete auch darauf, daß niemals Geld in der Wohnung herumlag.«
    »Warum sagen Sie das? Danach habe ich nicht gefragt.«
    »Es fiel mir gerade so ein«, meinte das Mädchen erstaunt.
    Ich trat an die Maschine und schlug ein paar Buchstaben an. »Wann hat Mr. Forsythe seinen letzten Artikel geschrieben?« wollte ich wissen.
    »Das weiß ich nicht. Mir ist nur bekannt, daß er verpflichtet war, dreimal in der Woche seine Kolumne abzuliefern.«
    »Besitzt er eine zweite Maschine?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ein paarmal hatte ich ihn wegen des alten Klapperkastens geneckt. Arty behauptete immer, er könne auf einer anderen Maschine gar nicht schreiben. Mit diesem Monstrum sei er groß und berühmt geworden. Er hätte sich wohl niemals davon getrennt.«
    »Das verstehe ich«, sagte ich.
    Humber kam zurück. »Das wäre erledigt«, meinte er und wandte sich an das Mädchen. »Sie können jetzt nach Hause fahren, Miß Redcliff. Natürlich werden wir Sie noch brauchen.« Er äußerte ein paar verbindliche tröstende Worte und brachte das Mächen hinaus.
    »Mr. Cotton, wie gefällt sie Ihnen?« erkundigte er sich, als er eine Minute später am Schreibtisch Platz nahm.
    »Sie ist sehr hübsch und sehr karrierehungrig«, erwiderte ich.
    »Gute Grundlagen, um in ihrer Branche voranzukommen«, sagte Humber. »Was sagen Sie

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