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0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

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Farbabweichung. Das sind anscheinend Probedrucke, bei denen eine Technik verwendet wurde, mit der man nicht zufrieden war. Das restliche Falschgeld ist das Produkt einer technischen Meisterleistung. Man hat dabei eine alte Methode zu einer erstaunlichen Perfektion entwickelt. Amerika ist das einzige Land der Erde, das sämtliche Banknotenwerte im gleichen Format druckt. Diese Tatsache hat die Herren Fälscher schon immer gereizt, die kleineren Noten zu bleichen und dann als Originalpapier mit höheren Werten zu bedrucken. Damit entfiel für die Fälscher das schwierige Problem der Papierbeschaffung. Sie machten einfach aus Eindollarscheinen 100-Dollarscheine. In der Praxis ergaben sich für die Blüten freilich fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Die Bleichprozesse griffen das Papier an und veränderten die Oberflächenstruktur so, daß selbst Laien schon am Griff fühlten, daß etwas nicht stimmte. Das gestern in Mr. Forsythes Wohnung gefundene Falschgeld ist nach einem völlig neuen Verfahren gebleicht und bedruckt worden. Das Papier hat dabei seine Oberflächenstruktur nicht verändert. Es fühlt sich echt an. Der Druck selbst ist makellos, es gibt keine erkennbaren Abweichungen, keine Fehler. Nur unter der Quarzlampe ist zu erkennen, daß die Noten auf alten Dollarscheinen gedruckt worden sind. Das Labor und die Männer vom Falschgelddezernat sagen übereinstimrftend aus, es handele sich um die ausgereiftesten Fälschungen der letzten Jahrzehnte. Die Spezialisten sind der Meinung, dahinter verberge sich ein ungeheures technisches Können. Sie vermuten, daß ein ausländisches Spezialistenteam die Arbeit leistet und daß man diese erste Sendung gleich als Versuchsballon hat aufsteigen lassen.«
    Phil und ich blickten einander an. Es bedurfte nicht vieler Worte, um die Bedeutung der aufgeführten Fakten zu erkennen.
    »Angesichts der akuten Gefahren, die eine unbekannte Gruppe von Verbrechern unserer Wirtschaft und unserer Währung zufügen kann, möchte ich Sie bitten, den Fall unverzüglich zu übernehmen und mit Vorrang zu behandeln«, sagte Mr. High. »Sie sind dabei der Unterstützung des Falschgelddezernats und aller anderen Dienststellen sicher. Die Ermittlungen unterliegen bis auf weiteres der Geheimhaltungspflicht. Es hat keinen Zweck, die Bevölkerung aufzuschrecken, solange wir nicht wissen, ob das Geld überhaupt in Umlauf gelangt ist.«
    »Ein Glück, daß Lieutenant Humber den Reportern gegenüber den Geldfund verschwiegen hat«, sagte ich.
    »Lieutenant Humber ist ein tüchtiger Mann. Er hat eine Nase für kluge Entscheidungen«, meinte Mr. High.
    »Seltsam ist, daß der Mörder das Geld nicht angerührt hat«, sagte Phil.
    »Es lag im Kühlschrank, und zwar im Tiefkühlfach«, sagte ich.
    »Arthur Forsythe als Falschgeldverteiler«, murmelte Mr. High. »Das will mir nicht in den Kopf. Er muß mit seinen Artikeln doch eine Menge Geld verdient haben!«
    »Das ist die Frage«, sagte ich. Mr. High und Phil blickten mich an. Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn es stimmte, was Eunice Redcliff erzählte, dann hat Forsythe dreimal wöchentlich seine Kolumne abgeliefert. Er hat sie selbst getippt, und zwar auf einer alten Underwood-noiseless, von der er sich angeblich aus Gefühlsgründen nicht trennen wollte.«
    »Na und?« fragte Phil.
    »Diese Maschine ist seit Jahren nicht mehr benutzt worden«, stellte ich fest.
    »Nanu, wie haben Sie das ermittelt, Jerry?« wollte Mr. High wissen.
    »Ich habe ein paar Anschläge versucht. Das ,e‘ ist abgebrochen. Es ist ein alter Bruch. Er kann ein paar Monate oder auch einige Jahre zurückliegen. Ohne das ,e‘ läßt sich beim besten Willen kein Artikel tippen. Natürlich werde ich mir bei seiner Zeitung einige Manuskripte ansehen, um festzustellen, ob er das ,e‘ handschriftlich beigef ügt hat oder ob er in letzter Zeit besprochene oder Diktierplatten abgeliefert hat.«
    »Möglicherweise existiert ein Ghostwriter«, meinte Mr. High, »ein Mann, der die Artikel für Forsythe geschrieben hat.« Mr. High nickte und schaute uns an. »Unter anderem werden Sie herausfinden müssen, ob dieser häßliche Vorwurf berechtigt ist«, sagte er.
    ***
    Dr. Jenkins vom Falschgelddezernat hielt uns einen langen Vortrag, der in der Behauptung gipfelte, das Geld sei vermutlich im Ausland hergestellt worden.
    Phils Augen verengten sich. »Wollen Sie damit unterstellen, daß eine ausländische Macht unsere Währung zu unterhöhlen

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