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0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

Titel: 0496 - Sein Hobby war die Mord-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jedenfalls kam mir das Ganze gleich ein wenig seltsam vor. Ich fuhr also los, um den Grund herauszufinden — und da sah ich die Cops vor dem Haus, die Neugierigen, die Reporter und die Bullenfahrzeuge…«
    Spencer Hoogan stand auf. Er ging zum Wandschalter und knipste die Zimmerbeleuchtung an. Hoogan war ein großer, muskulöser Mann. In seinen besten Jahren hatte er sich mit jedem Preisboxer messen können, aber jetzt, mit 58, neigte er etwas zur Fülle. Er war stiernackig und häßlich. Spencer Hoogan starrte Hopkins aus kleinen dunklen Augen prüfend an. »Das ist interessant«, sagte er. »Jemand hat also Forsythe erschossen. Wann?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich war doch nicht dabei!«
    »Du weißt, daß er tot ist.«
    »Na und? Ich sah, wie sie die Leiche aus dem Hause brachten! Ich mischte mich unter die Menge und hörte, was passiert war. Ich konnte nicht gut nach Einzelheiten fragen. Das wäre aufgefallen!« Hoogan setzte sich. Er holte aus seinem grauen Anzug ein Etui aus Alligatorenleder. Er entnahm ihm eine sehr dunkle Zigarre. Dick Powers beugte sich beflissen nach vorn und gab seinem Boß Feuer. Hoogan nickte träge und wandte sich wieder Hopkins zu.
    »Du hast dich gut eingeführt, Larry«, sagte er mit dunkler, etwas schleppender Stimme. »In zwei Monaten hast du gezeigt, was in dir steckt. Jetzt solltest du das erstemal beweisen, daß man sich auf dich verlassen kann.«
    »Ich weiß«, sagte Hopkins nervös. »Deshalb bin ich doch so wütend über mein Pech!«
    »Dein Pech?« fragte Hoogan lauernd. »Du denkst vielleicht, ich hätte versagt. Aber es war doch ausgemacht, daß ich nicht vor Mitternacht bei ihm anrufe, nicht wahr?«
    »Das war ausgemacht«, bestätigte Hoogan wütend.
    Hopkins schwitzte. Es ärgerte ihn, daß er nicht zum Sitzen aufgefordert wurde. Die mißtrauischen, höhnischen und auch feindseligen Blicke der Männer machten ihn nervös. War es denn seine Schuld, daß Forsythe ermordet worden war?
    »Was weiß man von dem Täter?« fragte Hoogan.
    »Nichts. Er ist entkommen.«
    »So ein Pech für die Polizei!« spottete Hoogan.
    Hopkins runzelte die Augenbrauen. Er hatte es gelernt, niemals Furcht zu zeigen, auch wenn er sie empfand. Er glaubte an eine gewisse Vorwärtsstrategie, an die Flucht nach vorn. »Was soll das heißen? Ihr glaubt doch nicht etwa, daß ich ihn hopp genommen habe?«
    Hoogan betrachtete tiefsinnig das glühende Ende seiner Zigarre. »Überlegen wir doch einmal, ob das für dich ein lohnender Coup gewesen wäre, Larry. Du erschießt Forsythe und reißt dir das Geld unter den Nagel, immerhin runde 30 000 Dollar…«
    »Blüten!« unterbrach Hopkins aufgebracht. »Was hätte ich damit beginnen sollen?«
    »Sie ausgeben. Unter die Leute bringen. Eintauschen. 25 000 Dollar von dem Packen sind so perfekt gefälscht, daß es kein Problem sein dürfte, die Scheine an den Mann zu bringen.«
    »Das ist verrückt!« verteidigte sich Hopkins. »Ihr kennt mich doch! Ich habe es nicht nötig, wegen eines Haufens wertloser Blüten einen Mord zu begehen!«
    »Du wußtest, daß Forsythe das Geld im Hause liegen hat«, stellte Hoogan nüchtern fest.
    »Das wußten auch noch andere!«
    »Zum Beispiel?«
    Hopkins schluckte. »Na, ihr alle!«
    »Jetzt wird er keß«, murmelte der bullige Allan Hunter drohend. Er hatte eine niedrige Stirn und zusammengewachsene Augenbrauen. Man sah es ihm an, daß Kampf und -Schlägereien sein Element waren. Er hungerte förmlich danach, sich auf diesem Gebiet mal wieder hervortun zu können.
    »Es ist ja noch nicht mal raus, daß er wegen des Geldes ermordet wurde!« meinte Hopkins rauh.
    »Wegen der dämlichen Artikel ja wohl kaum«, sagte Dick Powers, Hoogans rechte Hand, mit einem Blick zu seinem Boß.
    »Also los, Larry«, sagte Hoogan friedlich, »du hast es versucht! Ich kann das verstehen. 30 000 Dollar sind kein Dreck. Da kann man schon mal schwach werden.«
    »Mensch, Boß… Ich habe mit der Sache nichts zu tun! Ich wollte das Geld abholen, mein Wort darauf! Ich würde es mir nicht mal im Traum einfallen lassen, Ihnen in den Rücken zu fallen. Ich bin doch kein Selbstmörder!« schrie Larry Hopkins verzweifelt.
    Hoogan grinste und zeigte dabei seine festen, aber ziemlich tabakgelben Zähne. »Sieh mal einer an! Du kennst genau das Risiko. Aber du warst ein Spieler, nicht wahr? Spielernaturen bleiben sich immer gleich. Sie können ohne Nervenkitzel nicht leben.«
    Hopkins holte das Taschentuch aus dem Anzug und wischte sich damit das

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