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0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

0496 - Sein Hobby war die Mord-AG

Titel: 0496 - Sein Hobby war die Mord-AG Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kazan gesehen und war begeistert. Er lud mich ein, mit ihm essen zu gehen. Natürlich nahm ich an! Ich war ganz aufgeregt. Schließlich war Mr. Forsythe eine stadtbekannte Persönlichkeit. Nun, meine Erwartungen erfüllten sich sehr bald. Mr. Forsythe hat viel für mich getan. Ich werde in Mr. Ricemans Film…«
    »Wie oft sahen Sie Mr. Forsythe?« unterbrach Lieutenant Humber das Mädchen.
    »Im letzten Monat etwa zweimal in der Woche.«
    »Betrachten Sie sich als seine Freundin?«
    »Arty kannte schrecklich viele Mädchen, und die meisten waren ganz versessen darauf, seine Freundschaft zu gewinnen. Im Grunde liebte er wohl nur seine geschiedene Frau.«
    »Warum wurde die Ehe geschieden?«
    »Ich vermute, daß sich Artys Frau vernachlässigt fühlte.«
    »Wo haben Sie den heutigen Abend mit Mr. Forsythe verbracht?« fragte Humber.
    »Wir haben uns eine Off Broadway-Aufführung im Circle in the Square-Theater angesehen. Sie wissen ja, daß Mr. Forsythe sich als eine Art Talentsucher betätigte. Er besuchte häufig Laienbühnen und…«
    »Ja, schon gut«, unterbrach der Lieutenant. »Wann verließen Sie mit ihm das Theater?«
    »Das war kurz nach elf Uhr. Wir aßen in einem Lokal am Times Square ein Steak. Arty schlug vor, noch einen Drink in seiner Wohnung zu nehmen. Ich willigte ein. Ich glaube, es dürfte so gegen 11.40 Uhr gewesen sein, als wir das Haus betraten und mit dem Lift nach oben fuhren. Arty öffnete die Tür und trat ein. Unmittelbar darauf fielen die schrecklichen Schüsse, Lieutenant, darf ich rauchen?«
    »Bitte, Miß«, sagte Humber. Er holte ein Päckchen aus der Tasche und hielt sie dem Mädchen hin. Eunice zupfte sich eine Zigarette aus der Packung. Der Stenograf gab ihr Feuer. Das Mädchen inhalierte tief und mit zurückgelegtem Kopf. »Ich habe den Mörder gesehen«, sagte es dann leise. »Er war gut angezogen. Er sah nicht aus wie ein Gangster. Er trug einen Smoking, genau wie Arty.«
    »Kann es sein, daß der Mann mit Ihnen im Theater war?« erkundigte sich Humber.
    »Ich weiß es nicht. Ich bezweifle es. Bei Off Broadway-Aufführungen geht es nicht sehr zeremoniell zu. Da sieht man selten einen Smoking. Für Arty war das eine Berufskleidung. In dem kleinen Theater wäre mir ein zweiter Smoking sicherlich aufgefallen.«
    »Smoking trägt der normale theaterinteressierte Sterbliche doch nur bei Premieren, nicht wahr?« fragte Humber. »Hat es heute irgendwo eine solche Premiere gegeben?«
    »Wenn ja, dann kann es keine sehr wichtige gewesen sein«, meinte Eunice. »Sonst wäre Arty mit mir dahingegangen. Möglicherweise war der Täter vorher auf einer Party! Vielleicht hat er sie nur für kurze Zeit verlassen, um die Tat zu begehen. Das wäre gar nicht so dumm, nicht wahr, Lieutenant? Dann hätte er nämlich ein Alibi.«
    »Wie alt war der Mann?« fragte Humber.
    »Ich habe ihn ja leider nur von hinten etwas genauer gesehen. Ich würde sagen, daß er noch jung war, nicht über 30. Er bewegte sich schnell und elastisch, und er hatte dichtes dunkles Haar, kurz geschnitten, mit einem tiefen Nackenansatz.« Humber warf einige Notizen auf ein Blatt Papier.
    »Der Mörder hatte ungefähr meine Größe«, fuhr das Mädchen fort, »aber um die Taille herum war er ganz schön massiv.«
    »Haben Sie ihn nicht im Profil gesehen, als er den Lift betrat?«
    »Einen winzigen Moment, aber das reichte nicht aus, um das Gesicht zu erkennen. Er hatte eine gerade kleine Nase und eine hohe, vorspringende Stirn.«
    »Besitzen Sie einen Schlüssel für die Wohnung?«
    Die junge Dame errötete. »Nein.«
    »Wissen Sie, wer außer Forsythe einen Wohnungsschlüssel hat?« fragte Humber.
    »Die Putzfrau, glaube ich. Lieutenant, Sie sehen mich so seltsam an. Ich bin eben rot geworden, nicht wahr? Nun, Arty wollte mir einen Schlüssel geben. Ich habe es abgelehnt.«
    »Kennen Sie einige seiner Freunde und Freundinnen, Miß Redcliff?«
    »Sooft ich mit ihm aus war, hat er mir ein paar Dutzend Leute vorgestellt. Hin und wieder machte er sich später über diese Leute lustig. Arty hatte eine scharfe Zunge. Ich glaübe, daß es in seinem Leben nur drei Dinge gab, die er aufrichtig liebte — sich selbst, das Theater und seine geschiedene Frau Marion.«
    »Beschäftigte Mr. Forsythe eine Sekretärin?«
    »Soviel ich weiß, tippte er seine Artikel selber. Sehen Sie, Lieutenant, dort steht ja seine Maschine!«
    »Nicht gerade das letzte Modell«, stellte Humber nach einem kurzen Seitenblick auf die alte Underwood fest. »War

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