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0497 - Die Fledermenschen

0497 - Die Fledermenschen

Titel: 0497 - Die Fledermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hochverehrter Gemahl auch nicht, und nicht Professor Zamorra und seine Gefährtin. Doch viele andere sprechen schön und denken häßlich über mich, und das ist schlimmer als ein Dolch, der in meinem Herzen hin und her gedreht wird. Ich will zurück.«
    Patricia nagte an ihrer Unterlippe.
    »Genug der Dummschwätzerei«, sagte der Gnom. »Ich will Euer Herz nicht schwer machen. Ich will’s erfreuen. Wenn Ihr wollt, so möchte ich Euch etwas zeigen, was Ihr vielleicht niemals in Eurem Leben gesehen habt, denn es ist sehr, sehr selten.«
    »Und was ist das?« ging sie auf ihn ein.
    »Eine Blume«, sagte er. »Eine wundervolle, große Blume. Kommt, ich zeige sie Euch, wenn Ihr mögt. Sie ist so groß.« Er streckte beide Arme aus, um damit den Umfang des Blütenkelches anzudeuten, und das machte Patricia nun doch neugierig.
    »Na los, kleiner Freund«, bat sie. »Dann zeige sie mir!«
    ***
    Zamorra nippte an seinem zweiten Begrüßungs-Whisky und wartete auf den Wagen. Als er das Glas fast leer hatte und der Wirt schon auf dem Sprung stand, zum dritten Mal einzuschenken, tauchte Nicole auf. Sie hatte sich umgezogen und wirkte geradezu locker. »Keith, lassen Sie meinen Chef seinen Whisky immer allein trinken?«
    Also füllte er erst ihr das zweite Gratis-Glas. Zamorras drittes mußte warten.
    Zamorra wartete auch.
    Der Butler mit dem Rolls-Royce kam nicht. Dafür ein Anruf aus Llewellyn-Castle. Wortlos reichte Ulluquart den Telefonhörer an Zamorra weiter.
    »Nett, daß du mal wieder vorbeischaust«, hörte der Sir Bryonts Stimme. »Aber gerade haben wir feststellen müssen, daß William dich nicht abholen kann. Patricia ist mit dem Wagen unterwegs.«
    Das klang so grimmig, daß Zamorra seine Rückfrage einfach stellen mußte. »Doch wohl nicht allein und ungeschützt?«
    »Sehr wohl allein und ungeschützt!« knurrte der Lord. »Und wir stehen jetzt ohne Auto hier. Bitte, Zamorra, kannst du mit deinem Wagen zu uns kommen?«
    »Ich kann!« entschied Zamorra blitzschnell und nahm Nicole das Whiskyglas weg. Er schob es Ulluquart zu. »Regendicht einpacken, bitte! Mademoiselle muß noch fahren!«
    »Was, bitte, muß Mademoiselle?« entfuhr es Nicole. »Fahren? Belieben Monsieur den kargen Rest seines Verstandes verloren zu haben? In Inverness gibt’s ein Fundbüro!« Sie fischte nach dem Whiskyglas. Derweil gab Zamorra den Telefonhörer an Ulluquart zurück. Der entschied sich für den Hörer und gegen das Glas, legte auf und konnte dann nur noch ein halbleeres Glas verpacken, weil Nicole noch einmal einen genießerischen Schluck genommen hatte.
    »Bevor du weiter trinkst, Nici, darfst du mich noch zum Castle fahren. Da ist etwas los.« Zamorra teilte Nicole mit, was er gerade erfahren hatte.
    Nicole wurde ernst. »Na schön, ich fahre dich hin, aber wenn Cristofero noch nicht ausquartiert ist, fahre ich ebenso schnell wieder zurück, und dann könnt ihr Männer zusehen, wie ihr zurecht kommt!«
    »He, vielleicht brauchen wir den Mercedes oben.«
    »Dann fährt William mich eben hierher zurück, und nimmt danach den Wagen wieder mit!«
    Sie holten Mäntel, Schals und Handschuhe aus den Zimmern, und Nicole lenkte den Wagen gen Llewellyn-Castle. Zamorra war von einer seltsamen Unruhe erfaßt. Er wußte, daß etwas geschehen würde. Aber er ahnte nicht einmal, was ihn erwartete.
    ***
    Der Somerer Halo rannte zur Götterblume, um dort sein Gebet zu sprechen und um Inspiration zu bitten. Es mußte doch irgendeine Möglichkeit geben, die Geflügelten anzugreifen. Niemand war wirklich unbesiegbar. Selbst die stacheligen und gepanzertesten und giftigsten Tiere und Pflanzen besaßen eine Schwachstelle. Auch bei den fliegenden Teufeln mußte es diese Schwachstelle geben.
    Halo ahnte nicht, wie schnell sein Verdacht, den er in der Höhle gehabt hatte, sich bewahrheiten würde. Wählend er draußen unterwegs war und andere Somerer damit beschäftigt waren, die Ermordeten zu bestatten, war jemand ein Gedanke gekommen.
    »Wieso hat Halo überlebt? Sein Unterschlupf befand sich in dem Bereich, der von den Teufeln erreicht wurde! Zwei aus der gleichen Höhle sind gestorben oder verschleppt worden, Halo nicht! Ich hab’s gesehen, wie sie zu dritt Unterschlupf fanden, aber jetzt liegt Boras hier tot, und Lyara ist nicht mehr zu finden wie zwei Dutzend anderer junger Frauen! Aber Halo habe ich eben gesehen, wie er die Höhlen verließ und davonrannte!«
    Zwei andere konnten das bestätigen. Ein vierter war Wächter gewesen, als Halo kam

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