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0497 - Die Fledermenschen

0497 - Die Fledermenschen

Titel: 0497 - Die Fledermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Er hoffte nur, daß ein einzelnes Dimensionsraumschiff der Meeghs keine große Gefahr darstellte, und daß die Sauroiden notfalls damit fertig wurden.
    Zamorra und Nicole waren beim großen Exodus dabei gewesen. Sie hatten den Sauroiden geholfen, sich in ihrer neuen Heimat halbwegs zurechtzufinden. Selbst Wochen nach dem Erlöschen des Regenbogens herrschte immer noch ein wildes Durcheinander, vor allem, weil noch nicht alle einstigen Druiden-Wohnstätten bereit waren, neue Bewohner aufzunehmen. Doch daran konnten Zamorra und Nicole selbst nichts ändern. Das war eine Aufgabe für Padrig YeCairn, der ebenfalls aus einer anderen, fremden Welt stammte.
    Schließlich hatten die beiden Dämonenjäger dem Silbermond den Rücken gekehrt. Nach Wochen des Organisierens, Planens, Helfens und Beratens war es schön, im Château Montagne mal wieder auszuspannen und den Frühling zu genießen, der spät, aber mit aller Macht kam. Wieder einmal »richtige« Menschen zu sehen und nicht Menschen, die Schuppenhaut und Reptilköpfe besaßen. Das kleine Dorf zu besuchen, bei Mostache einzukehren und mit den Dörflern ein Faß aufzumachen. Das zweite Kind von Nadine und Pascal Lafitte nachzutaufen, das mittlerweile das Licht der Welt erblickt hatte. Liegengebliebene Arbeit zu erledigen. Und sich zu wundern, daß in der ganzen Zwischenzeit weltweit so gut wie nichts geschehen war, was das Eingreifen des Meisters des Übersinnlichen erfordert hätte.
    Ruhe herrschte. Ruhe hatte auf dem Silbermond geherrscht, wenn man einmal die Beratungs- und Hilfsaktionen außer acht ließ, und Ruhe herrschte momentan anscheinend auch auf der Erde an der »Dämonenfront«.
    Ruhe vor dem Sturm?
    Nicht nur Zamorra befürchtete es. Aber er hatte sich vorgenommen, diese Ruhe auszunutzen und sie zu genießen, doch nach zwei Wochen im Château Montagne begannen die »Ameisen in der Hose« schon wieder zu kribbeln. Zamorra hielt es nie lange an einem Ort aus, nicht einmal zu Hause.
    »Sag mal«, schlug er nach der täglichen Trainingsstunde vor, in der Kampfsportarten zur Selbstverteidigung und allgemeinen Fitneß auf dem Übungsprogramm standen, »was hältst du davon, wenn wir uns mal wieder bei meinem Adoptivvater sehen lassen? Momentan hält die Hölle Ruhe, und ob wir uns zu Hause langweilen oder unseren ›Urlaub‹ nach Schottland verlegen, spielt doch kaum eine Rolle. Und du weißt, daß der Lord nicht mehr lange unter uns weilen wird.«
    »Aber leider der Don, dem ich nicht begegnen möchte«, sagte Nicole. »Wenn du darauf bestehst, fliege ich mit, aber eines sage ich dir: ich werde nicht in Llewellyn-Castle wohnen, sondern bei Keith Ulluquart im Dorf, und wenn der arrogante Knilch sich auch da sehen läßt, nehme ich mir ein Hotelzimmer in Inverness. Dort können der Lord, Patricia und du mich dann besuchen.«
    »Generell bist du also einverstanden«, sagte Zamorra erleichtert.
    Nicole nickte. »Sicher. Ich mag den alten Herrn doch auch. Weißt du was? Ich rufe in Lyon an und ordere die Flugtickets für morgen, und du telefonierst mit dem Möbius-Konzern, daß sie unseren Wagen schon mal von London nach Inverness bringen.«
    Zamorra seufzte. »Die werden sich freuen… vielleicht wäre es besser, wenn wir den Wagen gleich da oben stationieren ließen statt in London. Immerhin sind wir in letzter Zeit relativ häufig in Schottland.«
    »Und wenn wir den Wagen dann durch einen dummen Zufall anderswo in England brauchen, befindet er sich erst mal am Ar… äh, am Ende der Welt! Laß den ruhig in London. Uns das Fahrzeug an den Zielort zu bringen, daran werden die Außendienstler wohl nicht sterben…«
    Zamorra lächelte. Nicole kam zumindest mit; das freute ihn. Er trennte sich nur ungern von ihr. Und irgendwie hatte er seit ein paar Stunden das Gefühl, daß er in Schottland gebraucht wurde, ohne dieses Gefühl erklären zu können. Es war einfach da.
    Nicole sagte er nichts davon. Wenn sie es nicht selbst spürte, wollte er sie nicht beunruhigen.
    ***
    »Die Vögel fliegen raus!« bestimmte Lord Saris, nachdem Butler William ihn gegen Mittag des nächsten Tages wieder aus Cluanie Bridge abgeholt hatte. Sir Bryont hatte gleich unten im Dorf übernachtet, um William nicht die halbe Nacht lang warten zu lassen, bis sein Dienstherr wieder zum Aufbruch blies. Und Saris konnte ein »Open-end-Besäufnis« durchführen.
    Ein paar Männer aus Cluanie Bridge waren auch noch da gewesen, und weil keiner von denen am

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